Moin Jochen,
danke für Deine Ausführungen
Trotz dem muss ich das nochmal kommentieren, nur um klarzustellen, was passiert, wenn Du versuchst mit Hilfe der Zitatfunktion meine Aussagen aus dem Zusammenhang zu ziehen.
Warum? Weil sie zum Beispiel ein Bild mit einem extremen Freistellungspotential sehen und ewig selbst herum experimentieren, aber eine Kamera mit "Mini"-Sensor haben und durch das Zusammenspiel von der dort möglichen max. Offenblende, der zur Verfügung stehenden Brennweite und dem Motivabstand in der Praxis das technisch gar nicht umsetzbar können.
Meine Beispiele sind mit APS-C fotografiert, die Kamera, die speziell angefragt und die ich im Zusammenhang zu den Fotos als geeignet beschrieben hatte war die Galaxy NX mit APS-C Sensor. Es gibt dabei keinen Zusammenhang zu Minisensoren und erklärt das auch nicht im Zusammenhang zu Freistellungspotenzial. Wenn Du schon zitierst bleibe bitte auch bei den Fakten im Kontext aus dem Zitat.
Der nächste fragt sich, warum die einen in der dunklen Location Bilder ohne Bewegungsunschärfe hinbekommen, er aber nicht. Da hapert es dann vielleicht am Blenden- und ISO-Potential, welches nicht die Verschlusszeit ermöglicht, die in den Beispielsbildern zum Erfolg geführt haben.
High ISO nutze ich selber garnicht, das lernt man schnell selber mit schlechten Fotos, eben mit der Verzweiflung, die ich anfangs hatte mit hohen ISO, die Details gehen im Rauschen unter und
mir reichte das so nicht aus, bringt nix und es war gut, dass ich das selber erfahren habe. Allerdings muss ich gestehen, ich hatte es nachgelesen...
Und so ein Anfänger hat dann meist nämlich noch kein Bewusstsein für Blende, Zeit, ISO, Brennweite, Motivabstand, etc. und welche Parameter da gelten müssen, um eine gewisse Bildvorstellung umsetzen zu können und somit zu wissen, ob es mit den zur Verfügung stehenden Mittels geht oder nicht und welche Umsetzungsmöglichkeiten im sein vorhandenes Equipment bietet.
Was hat das denn nun mit der Kamerawahl zu tun ???
Wenn ich mal mit einer einfachen Systemkamera, Du erinnerst Dich vielleicht noch, eigentlich ging es ja um APS-C, aber der Minisensor wurde
von Dir ja als zusammenhängend mit Freistellungspotenziel beschrieben - deshalb hier mal Micro Four Thirds, damit das, was Du aus dem Kontext gezogen hast im Zitat, mal eine Grundlage bekommt - Micro Four Thirds ist ja nun einiges kleiner als APS-C. Warum verzweifelt der Amateur denn?? Weil man damit keine Freistellung schafft?? Mal ehrlich, darüber muss ich schmunzeln - wenn ich mich heute in Vettels Ferrari setze bin ich bestimmt genau so schnell auf der Piste unterwegs wie mit meinem Opel-Kombi, nur mit dem Unterschied, dass ich aus der ersten Kurve fliege, da ist es völlig wurscht was ich an Power unter dem Hintern habe, ich kann´s einfach nicht wie der Vettel, nichtmal wie ein Amateurrennfahrer.
Wenn man sich als Amateur und Anfänger in dem Handwerk der Fotografie mal Gedanken macht und sich die Basics aneignet, und das setze ich mal voraus, denn ohne Führerschein darf ich nicht mal den Opel Kombi fahren, dann erkennt auch der Anfänger was geht und was nicht geht. Nun kauft der sich meinetwegen eine Systemkamera mit MFT-Sensor und ein Billig-Tele, z.B. irgendeine Olympus mit einem 100-300mm oder 70-300mm (Standardsortiment)telezoom, dafür gibt man nicht mal 800 Euro aus. Damit geht dann schon derart viel, dass man staunen kann.
Das Problem liegt dann genau da, wo ich klar und deutlich wieder bei meiner Aussage bin - 99% macht der Fotograf und 1% macht die Kamera, das ist einfach so in der Fotografie, es bringt garnix wenn man mit einer dicken Vollformat die gleichen Fehler macht wie mit einer Systemkamera.
Ein Beispiel von heute
aus dem Ausschuss:
1600Pixel
Rotkehlchen sitzt still links mit 1/13 Sekunde trotzdem unscharf, Freistellung mit MFT-Sensor ist recht gut, Ursache links, die Kamera hat gewackelt beim Auslösen, rechts hat sich der Vogel bewegt. Jetzt kommt man zwangsläufig auf den Trichter, dass 1/13 Sekunde eh nicht scharf sein kann bei 300mm an MFT-Sensoren. Das stimmt jedoch nicht, nichtmal ansatzweise hat die Verschlusszeit mit Schärfe zu tun, es kommt eben auf die Technik an, hier sind wir wieder beim Fotografen, denn auch bei Mittelformat und Vollformat und APS-C kommt es auf eben diese Technik an.
Deshalb hier das Beispiel mit diesem Foto, auch von heute, bei diffusem Licht mit ISO
200 mit
1/25 Sek. bei Offenblende
5.6 und ebenfalls bei
300mm mit dem kleinen MFT-Sensor und dem Billig-Tele aufgenommen...
1600Pixel
... der einzige Unterschied zum ersten Beispiel mit dem Rotkehlchen ist ein Bohnensack und ein Kabelauslöser, damit wackelte weder die Kamera noch sonstwas beim Auslösen. Die Freistellung ist exakt so, wie ich die haben wollte. Auch dieses Foto kann ich mit Billigausrüstung und kleinem Sensor schaffen, alles kein Problem.
Dieses Wissen kann ich mir ganz einfach aneignen in dem ich die Basics lerne, Blende und Brennweite und Motivdistanz und Abstand zum Hintergrund ergeben im Grunde schon mal die Freistellung und die Schärfeebene. Ein ganz simples Rezept - und wer als Amateur nicht die Geduld hat sich diese Zusammenhänge tatsächlich reinzuziehen, der hat sicherlich auch beim Vettel seinem Ferrari keine Chance für eine gute Rundenzeit.
Und das Wissen fehlt halt verständlicherweise vielen Einsteigern. Die sind dann oft gefrustet, weil es dann bei ihnen aus den angeführten Gründen nicht klappt ( auch gar nicht klappen kann ), sie sich aber immer dieses "99% Du und zu 1% die Kamera" vor Augen führen und dann öfters die Fotografie ganz lassen.
Weißt Du, das Problem der gefrusteten Einsteiger ist relativ stark in deren Aufwandsbereitschaft gelagert, denn diejenigen, die gefrustet sind, und davon kenne ich einige durch gelegentliche Plaudereien in der Natur, erkären mir nicht selten in fünf Minuten, dass die den Eisvogel, den Eichelhäher und die Ringelnatter und sonstwas noch mal fotografieren wollen. Wenn ich denen dann erkläre, dass ein gewisser Aufwand an Tarnung um 5 Uhr morgens, am besten im Winter, mit guten 4-5 Stunden Ansitzzeit nötig ist um selbst mit einem kleinen Sensor klasse Fotos davon zu machen, dann schauen die mich immer so komisch an ...
Mal ehrlich, das viiiel größere Problem in der Naturfotografie, nur mal so noch abschließend, weil Du ja meine Posting samt Fotos zitiert hast, ist das Motiv vor die Linse zu bekommen. Eichelhäher und Rotkehlchen sind nicht so schwer, Echsen schon etwas schwieriger und Nattern nochmal schwieriger vor die Linse zu bekommen und den Eisvogel habe ich bisher noch nicht mal selber in einer ansehnlichen Pose getroffen. Es ist ja nun nicht so, dass ich durch die Gegend schlendere und aus der Hüfte irgendwelche Tiere treffe, es gehört viel Vorbereitung dazu - und genau das ist der Punkt - wer sich zu viel mit der Kameraauswahl und den vielen vielen Features beschäftigt anstelle sich um die Eckdaten von Sensor & Brennweite zu kümmern, der bleibt sicherlich irgendwann im Frust stecken, eben wie ich auch im Frust stecken bleiben würde wenn ich mit jedem richtigen Rennwagen aus der Kurve fliege.
So, das sind meine 2 Cents dazu
