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Geringe Detailstruktur in hellen Bereichen

rudi

Kennt den Türsteher
Mitglied seit
13 Jan 2008
Beiträge
962
Herbert hat unter :

http://www.minoltainfo.de/photos/details.php?image_id=177&sessionid=61f613c9ef207d9129b75ed7ed70318d

ein Bild mit dem Titel "Durchblick" in die Galerie gestellt. Auf diesem Bild erkannte ich einen Effekt wieder, an dem ich bei meiner S404 auch schon lange herumlaboriere.

Die hellen Partien der Birkenrinde vor allem im oberen Teil des Bildes sind "ausgewaschen", d.h. die Struktur der Rinde geht in einem gleichmäßigen Weiß verloren.

Den gleichen Effekt hat man auch bei sehr hellen roten oder gelben Objekten. Der Effekt tritt besonders bei Aufnahmen im freien bei Sonnenschein auf.

Auch andere DigiCams zeigen diesen Effekt und ich erklärte mir dies zunächst mit dem geringeren Dynamikumfang der DigiCams.

Inzwischen fehlt er mir irgendwie - der "Durchblick".

Eine Verkürzung der Belichtungszeit oder eine Änderung der Blende bis die Strukturen sichtbar werden hat zur Folge, daß das restliche Bild insgesamt unterbelichtet wird.

Mit einem IR/UV-Cut- und einem Graufilter konnte ich das etwas kompensieren, aber so ganz zufrieden bin ich mit meiner Lösung noch nicht.

Beim Minolta-Support, an den ich meine Frage mit den entsprechenden Bildern einsandte Antwortete man mir : "...hier handelt es sich um eine Überbelichtung, nicht um einen Fehler der Kamera."

Toll !!! Wenn ich danach "richtig" Belichte ist der Rest des Bildes nur noch "Negerk&f im Tunnel" oder jedenfalls fast schwarz.

Meine Frage daher, was würdet Ihr zur Korrektur vorschlagen ?

Für einen Hinweis wäre ich Euch schon dankbar.

Gruß,

Rudi.
 
Hallo Rudi,

das ist ein übliches Problem bei Digi-Cams und nennt sich 'Blooming'. Dabei laufen die hell beleuchteten CCD-Elemente über und die Ladung flißet mit in die Nachbarzellen. Hier hilft event. Spot-Messung auf die hellen Stellen, oder Blendenzahl rauf und VZ kürzer. Leider wird dann der übrige Bereich event. zu dunkel. Manche Fotografen machen dann zwei gleiche Bilder, einmal helle Bereiche ok, beim anderen die dunklen ok. Danach werden die Bilder per EBV entsprechend übereinander gelegt. War schon öfter ein Thema im Forum von Digitalkamera.de.

Gruß Gerd
 
Hallo Gerd,

genau DIES streitet der Minolta Support ab.

...bei den von uns verwendeten CCD Elementen und der speziellen Minolta CxProcess Bildverarbeitungstechnologie ist es nicht möglich, daß das von Ihnen erwähnte Blooming auftreten kann ...

Anschließend folgt eine Erklärung dazu, was "Blooming" ist und dann :

...bei den von Ihnen beigefügten Bildern handelt es sich einfach um eine Überbelichtung. Bla, bla, bla...

Nach dieser Antwort habe ich die Korrespondenz mit Minolta zu diesem Thema eingestellt und selbst ein bischen experimentiert, aber wie gesagt, so ganz zufrieden bin ich mit meinen Ergebnissen noch nicht.

Ich möchte halt die Bilder schon von vornherein so fotografieren, daß eine Nachbearbeitung sich nur noch auf eventuelle Korrektur des Weisabgleiches bzw. die "künstlerischen Effekte" beschränkt.

Von der Überlegung ausgehend, daß das was ich mit den Augen sehe eigentlich ein richtig belichtetes Bild ergeben müsste konnte eine "Überbelichtung" also nur aus einem Lichtspektrum resultieren das ich nicht sehe.

Daher besorgte ich mir seinerzeit ein IR/UV-Cut-Filter. Dies brachte zwar eine Besserung, aber noch keine optimalen Ergebnisse.

Weitere Überlegungen führten mich dann zu der Vermutung, daß das die CCD-Zellen in den hellen Bildbereichen die nachfolgende Elektronik einfach übersteuern (zu hohes Signal), also der Dynamikumfang des Bildverstärkers und des A/D-Wandlers nicht ausreichte.

Da ich den Dynamikumfang der Kameraelektronik nicht ändern kann, muß ich demzufolge den des auf das CCD auftreffenden Lichtes reduzieren. Aber wie ???

Also versuchte ich es mit ND-Filtern. Mit der Kombination Heliopan 8x Graufilter und IR/UV-Cut Filter auf einem 49/35,5mm Konverterring und +0,3EV an der S404 erhielt ich bisher die besten Ergebnisse.

Aber optimal ist das Alles auch noch nicht, denn bei hellen intensiv roten Flächen tritt der Effekt immer noch auf. Da hilft dann nur ein Abschatten, daß der Lichteinfall auf das Objekt gemindert wird.

Und so lebe ich mit dem Kompromiss, bis mir einer einen besseren Vorschlag machen kann.

Gruß,

Rudi.
 
Hallo Rudi,

da wirst du aber noch lange warten müssen, denn das ist ein CCD-Problem. Sonst müsste die Optik ja Bildflächen unterschiedlich belichten und das kann sie (noch) nicht!

Wenn ein CCD-Element zu viel Licht bekommt, fließen Ladungsträger in die Nachbarzellen ab. Vielleicht kässt sich das mit CMOS-Technik mal besser in den Griff bekommen oder wenn die CCD-Elemente einzeln abgefragt werden können.

Gruß Gerd
 
Jo Gerd,

der Auffassung war ich doch auch, bis zu der hartnäckigen Stellungnahme vom Minolta Support.

Ich habe von 1965 bis 1968 Rundfunk und Fernsehtechnik gelernt (damals nur 3 Jahre wg. Kurzschuljahr, mit gutem Abschluß), war dann bei Bosch und AKAI wo ich Audio- und Video-Aufzeichnungstechnik von der Pieke auf gelernt habe, habe in verschiedenen Ingenieurbüros auf diesem Gebiet gearbeitet und kenne auch die Unterschiede zwischen CCD- und CMOS-Sensoren. Auch der Faveon-Chip, der in der Sigma SD9 eingesetzt wird ist mir nicht nur von den Grundprinzipien her bekannt.

Minolta behauptet "bei unseren Kameras gibt´s kein Blooming nur Überbelichtung".

Hat mich einerseits schon sehr erstaunt und ich dachte die Japs haben vielleicht ´nen elektronischen Prozess entwickelt, den ich nicht kenne und der vielleicht sogar funktioniert.
Über die Schaltungstechnik die Minolta hier verwendet findet man ja nichts.

Andererseits weis ich aus Erfahrung, das es bestimmte physikalische Gesetzmäßigkeiten gibt, die unumstößlich sind.

Also ließ ich die Minolta Behauptung erst einmal so im Raum stehen und begann zu experimentieren, hatte damit dann in gewissen Grenzen auch ganz gute Erfolge, aber das Non plus ultra ist es halt noch nicht.

Gruß,

Rudi
 
Hallo Rudi,

ich habe gerade heute wieder die digitale Praxis erleben dürfen: wir waren im Affenpark Apenheul in Appeldorn-NL. Zum einen dichter Laubbaumbestand und zum anderen extremes Gegenlicht! Klar, das hier viele Aufnahmen eben auch durch Blooming Schrott geworden sind.
Entweder waren die Affen mit Mehrfeldmessung nur schwarz oder bei Spotmessung in ein gleißendes Grasmeer gebettet. Na ja, ein paar Aufnahmen sind ja was geworden. 3 habe ich mal in die Galerie gestellt.

Insgesamt habe ich ca. 450 Aufnahmen gemacht, mit häufigem Ein- und wieder Ausschalten. Wir waren etwa 5 Std. dort und ich mußte 1x den Akkusatz wechseln.

Gruß Gerd
 
> Hallo Gerd,

mit welcher Einstellung bzw. Programm hast Du unter diesen Bedingungen gearbeitet ?

Gruß Gottfried
 
Servus Rudi, was immer da die Minolten verzapfen von wegen "Überbelichtung" ist natürlich ein glatter Schmarr´n. Ich hatte heute Nachmittag in Sopron zwei Sujets und zwar eine alte D&flokomotive (schwarz lackiert) und eine supermoderne E-Lok (knallrot!) fotografiert. Genau derselbe Effekt, den du schon beschrieben hast und den ich auch schon lange seit der S 304 kenne. Bei einem bestimmten Sonnenlicht-Einfallwinkel (muss gar kein Gegenlicht sein!) wird´s - auch trotz Polfilter - weiß und die Konturen sind weg, der anschließende nicht vom Sonnenlicht direkt erfasste Teil kommt schön heraus. Fokkussiert man mit Spot auf die hellen Stellen - Bingo, wie Gerd schrieb, ist der andere Teil duster unterbelichtet. Dass sich die Minolten bei ihrer Auskunft an dich - und andere - auf dem hohen Ross und der Unfehlbarkeit kraft Selbsternennung fühlen - darüber haben wir schon vor zwei Tagen abgehandelt. Freundliche Grüße Franto1
 
Hallo Gottfried,

ich hatte ISO auf Automatik, da es unter den Bäumen z.T. sehr dunkel war und meistens Mehrfeldmessung, dann noch Zeitautomatik. Meistens mußte ich auf Blende 3,0/3,6 umschalten, damit überhaupt etwas zu sehen war und nicht alles Wischiwaschi war. Die Entfernungen waren auch sehr unterschiedlich, deshalb AF.

Trotzdem waren viele Bilder eben so:
9012.jpg


9013.jpg


Gruß Gerd
 
Prima Gerd,

die Bilder sind doch recht gut geworden.
Gut - bei der "Affenmutter mit Kind" waren die Jeans rechts und der Hintergrund recht hell beleuchtet und das ganze sieht auch nach Mittagssonne oder frühem Nachmittag aus, wo die Sonne ohnehin sehr intensiv scheint, aber auch hier ist das Ergebnis schon sehr gut.

Frage hattes Du ein Cut-Filter vorgesetzt, oder war die Optik "nackig" ;) ???

Gruß,

Rudi
 
@Rudi:

die Bilder in der Galerie sind ja auch gut geworden, nur viele andere nicht. Ich hatte lediglich einen UV-Filter davor.

Gruß Gerd
 
Hier auch noch passable Rettungsversuche durch Ausschneiden:

vorher:
9017.jpg


nachher:
9018.jpg


Gruß Gerd
 
@Gerd,

UV ist nicht mal so sehr störend, empfindlicher reagiert so ein CCD au den IR-Bereich, daher lassen sich mit speziellen IR-Filtern auch hervoragende Infrarot-Aufnahmen mit kürzeren Belichtungszeiten als z.B. bei Film machen.

Bei den Bildern in der Galerie kann man das sehr gut an dem hellen Boden im Hintergrund erkennen, dessen kristaline Struktur (Sand und Steinpflaster) Infrarot leichter reflektiert als UV.

Einfach mal testen.

@Franto1,

sicher hast Du recht, aber ob das wirklich das hohe "Ross der Unfehlbarkeit", wie Du so schön sagtest, oder nur ohnmächtige Hilflosigkeit ist
möchte ich hier nicht näher untersuchen.

Gruß,

Rudi.
 
Ja Gerd,

der Rettungsversuch ist doch schon ganz gut geglückt, jetzt noch im DIVU mit der "Gradationskurven und Tonwertkorrektur" die Einstellungen vorsichtig anpassen und dann ist´s doch schon Spitze.

Gruß,

Rudi.
 
@Rudi:

Ist ja super geworden! Sogar die Fellfarben kommen gut heraus, die waren nämlich durch die dicken Glasscheiben überhaupt nicht erkennbar.

Gruß Gerd
 
@Rudi:
Die hellen Bereich bekommt man leider nicht so leicht weg. Ich habe aber irgendwo noch eine EBV, bei der ich Bereiche markieren kann und die Helligkeit nur dieses markierten Bereichs verändern kann. Dazu muß ich aber erst mal die Bilder als 'Bearbeitungswürdig' befinden!

Gruß Gerd
 
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