Hallo Volker,
der eigentliche Begriff heißt Grenzblende, und diesen gibt es auch schon wieder mindestens zweimal.
Manche nutzen ihn auch für jenen Blendenwert, bis zu dem man noch gefahrlos abblenden kann, bevor es zu Beugungsunschärfen kommt - dies ist hier nicht gefragt.
Die andere, hier infrage kommende Grenzblende ist derjenige Wert, bis zu dem man die Blende geöffnet lassen kann, um unter Zugrundelegung der Meßbasis, der Sucherverkleinerung, des zulässigen Zerstreungskreises, der durchschnittlichen Abweichung des Zielwinkels u.a. physikalischem Zeug, noch immer eine Schärfeeinstellung gewährleistet ist, d.h. daß die eingestellte Entfernung tatsächlich innerhalb des Schärfentiefeberiches liegt.
Ist die relative Öffnung des Objektives größer als die Grenzblende, so kann es sein, daß die Schärfenzone nicht genau dort liegt, wo sie sein soll.
Es hängt auch noch von der Entfernung des Objektes ab, je weiter weg, desto besser.
Das Ganze ist teilweise religiös, und Legionen von Leica-Nutzern hatten noch nie ein Problem damit!
Was meine Aufzählung der "an der Grenze liegenden" Objektive in meiner ersten Antwort angeht, so gilt das nach nochmaligem Nachlesen nur für Summilux 75 und Summicron 90. Noctilux und Elmarit 135 liegen noch innerhalb des grünen Bereiches.
Sehr gut nachzulesen ist das alles im Buch "Leica M6, Geschichte und System" von Alfons Scholz, ca. 1986 im Knapp-Verlag erschienen. Ich empfehle Dir, dieses Buch antiquarisch zu besorgen. Es ist nach meiner Auffassung das beste Kamerabuch zur Leica M. Scholz beschreibt leidenschaftslos die Vor- und Nachteile dieses Sytems, und außer der Belichtungsmessung der M6 gilt ja alles auch für die M4-P.
Ich denke, in diesem Buch werden alle Fragen beantwortet die es geben kann, selbst jene, an die Du noch nicht einmal im Traum gedacht hast!
