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Welche Ausrüstung zum Fotografieren von Mineralien

Platinboy

Mitglied
Hallo zusammen,

nachdem ich mich bislang auf das Fotgrafieren von Personen bei Feiern oder Urlaubsandenken beschränkt habe, möchte ich nun das Fotografieren mit meinem Hobby des Mineraliensammelns verbinden.
Da ich hauptsächlich relativ kleine Mineralienstücke habe, werde ich an Makrofotografie kaum vorbeikommen.
Ich möchte in erster Linie Stücke von der Größe einer Faust, bis zu Stücken, die ca. 5 bis 8 mm groß sind formatfüllend abbilden (in erster Linie letzteres).
Meine aktuelle Ausrüstung:

-Nikon D7000
-AF-S DX Nikkor 16-85mm f/3,5-5,6G ED VR Objektiv
-Blitz SB 910
-Stativ (Marke habe ich gerade nicht parat)

Da ich viele sog. Micromounts besitzte (= kleine Mineralstüfchen), die oft auch kleine nadelige Kristallbüschel enthalten, möchte ich aus Gründen der Tiefenschärfe auch gerne Focusstacking betreiben.
Ich gebe gerne zu, dass ich von Makro-Fotografie keine Ahnung habe. Die folgenden Fragen sind nach einer intensiven Internet Recherche übriggeblieben:

Welche Hardware benötige ich dazu? Ist ein Ringblitz oder der spezielle Nikon Makroblitz sinnvoll?
Was machen eigentlich die käuflich erwerbbaren "Zwischenringe"? Kann ich mit dem oben erwähnten Objektiv etwas anfangen? Brauche ich ein spezielles Makroobjektiv? Was brauche ich sonst noch?
Weche Software ist notwedig? Sollte man für die Aufnahmen die Kamera programmieren? Welches Programm ist dazu notwendig?

Viele Fragen - ich hoffe, dass ich nicht alle, die mir evtl. antworten würden damit erschlagen habe.

Vielen Dank für Eure Hilfe im voraus
 
So schnell erschlägst Du mich nicht mit phototechnischen Fragen... ;)

Vergiß den Ringblitz ganz schnell! Gerade die Photographie von Kristallen erfordert eine sehr genaue Kontrolle der Catch Lights. Ideal wäre hier eine Leuchte mit Lichtleitern, Blitz und Einstell-Licht und diversen kleinen Lichtformern (kostet viele, viele hundert Euro, wenn nicht weit über 1000), die zweitbeste Lösung ist ein Satz kleiner Makroblitze, die den Einsatz von Diffusoren erlauben (die müssen nicht mal teuer sein).
Das erwähnte Objektiv kannst Du vergessen. Was Du hierfür brauchst, ist ein dediziertes Makrobjektiv (das kann auch sehr gut ein altes 55er Ai sein (!), weil Du Autofokus sowieso nicht brauchst) und, für die ganz kleinen Stufen, einen Umkehrring und ein Balgengerät, das Dir den Vorstoß in Regionen deutlich über 1:1 erlaubt und mit dem angebauten, präzisen (!) Einstellschlitten das Stacking. Mit einem 55er kommst Du dann in Bereich bis etwa 4:1 (Bildfeld ca. 4x6 mm²) bei recht guter Bildqualität. Verlangst Du allerdings absolute Spitzenqualität auf wissenschaftlichem Niveau, kommst Du um sehr teure Planapochromate nicht herum.
Auf jeden Fall bewegt sich die Schärfentiefe von Einzelaufnahmen im niedrigen Millimeter und Submillimeterbereich.
Zwischenringe kannst Du ebenfalls vergessen: Ein grobschlächtiges Werkzeug, das keine präzise Arbeit erlaubt.

Als Orientierung: Ich benutze für Makros
Micro Nikkor 2.8/60 mm AF-D
Novoflex-Balgengerät BALCAST (objektivseitig M-Gewinde) mit Einstellschlitten und
5.6/100 mm Schneider Componon-S
3.5/50 mm Makro Rokkor in Retrostellung bis 4:1
3.5/28 Rokkor in Retrostellung über 4:1
Diverse kleine Blitze, aber auch ambient light
Kleinkram wie Aufheller, Neger etc.
bleischweres Stativ (5 kg), manchmal auch freihand

Software zum Stacken (wenn ich denn mal stacke... Ich ziehe den natürliche Schärfeverlauf meistens vor): Combine ZP. Etwas gewöhnungs- und einarbeitungsbedürftig, aber sehr gute Ergebnisse (Freeware).

Gruß
Wolf
 
Statt Balgengerät ist auch ein Makrokreuzschlitten (ca. 50 €) nicht schlecht.

Die Freeware Combine ist gut. Ich hab mir dann aber irgendwann Helicon Focus zugelegt.

Aber ohne Stativ - na ja :)

Ich hab auch noch etliche Mineralien im Keller, die ich stacken will.

Aber z.Zt. ist das Wetter noch zu schön, um am Schreibtisch zu sitzen;)

Gruß Makrobe
 
Hallo zusammen,

erstmal vielen Dank für Eure Mühe die Ihr Euch gemacht habt.

Ich möchte mich erst einmal an das Thema Makro Fotografie langsam herantasten und mich dann, wenn ich (hoffentlich) erste Erfolge sehe (muß nicht gleich das perfekteste Foto sein) , langsam hoch arbeiten.
Mir ist klar, dass ich erst einmal eine Anfangsausrüstung brauche und da auch erst einmal ordentlich was rein stecken muss. Mir stehen dafür etwa 1200 € zur Verfügung und ich möchte mir davon bis Weihnachten eine Anfängerausrüstung für Makrofotografie zulegen.

Ich gehe mal davon aus, dass eine D7000 den Anforderungen der Makro-Fotografie genügt. Mag sein, dass es besssere gibt, aber ich möchte mir nicht noch eine weitere Kamera speziell für die Makro-Fotografie kaufen.
Als nächstes wird wohl ein passendes Objektiv notwendig werden. Ich habe da auf Empfehlung von grauer_Wolf an das "Micro Nikkor 2.8/60 mm AF-D" gedacht.
Zur Beleuchtung denke ich erst einmal an ein paar Ikea-Schlangenhalsleuchten und an ein Nikon R1C1 Makroblitz-Kit (inklusive SU-800, 2x SB-R200 und Zubehörpaket). Frage 1: Ist das SU-800 wirklich sinnvoll? Ohne dieses Teil wäre der Blitz deutlich billiger. Frage 2: Läßt sich dieser Blitz auf dem oben genannten Objektiv tatsächlich montieren?
Und dann brauche ich noch einen Umkehrring ich hätte da an diesen gedacht. Frage 3: Ist dies ein passender Ring ?

Zu mehr wird mein Budget nicht reichen. Was meint Ihr, ist dies erst einmal ein akzeptabler Anfang oder sollte ich doch andere Bauteile wählen?

Noch eine Frage 4: Wenn ich stacken will: Ist es dann notwendig oder wenigstens sehr sinnvoll díe Kamera fernzusteuern? Ich stelle es mir ziemlich mühseelig vor, den Fokus via Hand in 50 bis 80 Einzelschritten einzustellen und dann noch akzeptable Ergebnisse zu erhalten. Brauche ich dazu eine Software oder ist dies mit dem Combine Programm ebenfalls möglich?
 
.....
Ich gehe mal davon aus, dass eine D7000 den Anforderungen der Makro-Fotografie genügt. Mag sein, dass es besssere gibt, aber ich möchte mir nicht noch eine weitere Kamera speziell für die Makro-Fotografie kaufen....

Also die genannte D7000 wenn nicht reichen sollte, dann weiß ich auch nicht weiter .....
Aber klar reicht die aus. Die Kamera spielt hierbei keine sooo große Rolle. Die Dinge, die Wolf dir nannte schon eher.
Die Micro-nikkore mit 60mm Brennweite sind beide natürlich bestens für deine Aufgaben geeignet. (Also auch das AF-s 60)
An deiner Stelle würde ich mich der Sache Stück für Stück nähern und den besagten Ringblitz erst später dazu ergänzen, denn vielleicht brauchst du ihn ja garnicht.

Gruß, Stefan
 
Ja, würde ich auch so machen, erst mal das Objektiv und dann kannst du nach und nach noch Balgen, Schlitten, Blitze etc. dazukaufen.
Gruss
Michi
 
Die Micro-nikkore mit 60mm Brennweite sind beide natürlich bestens für deine Aufgaben geeignet. (Also auch das AF-s 60)
Nein, wenn Retrostellung in's Spiel kommen soll, dann muß ein Objektiv mit Blendenring her (oder man braucht einen sehr teuren Satz "Steuer"-Ringe, die die elektronische Verbindung vom Objektiv zur Kamera herstellen. Der genannte Umkehrring wäre brauchbar, aber ohne Balgengerät macht er keinen Sinn. Du bekommst direkt am Body runde 1:1, verlierst aber die Springblende und hast auch noch damit zu kämpfen, das Objektiv trotzdem einstellen zu müssen, weil der Korrektionszustand über die partielle Innenfokussierung geändert wird. 1:1 kann man bequemer haben.
Deswegen mein ernsthafter Rat: Beginne mit einem gebrauchten, vollmanuellen Micro Nikkor 55 mm, das für den beabsichtigten Zweck viel besser geeignet ist. Damit kommst Du erst mal bis 1:1, also bis zu Motivgrößen von 16x24 mm. Die nächste Anschaffung sollte dann ein Balgengerät mit Einstellschlitten plus Umkehrring sein.
Noch was zu Kreuztischen: Billig-Varianten glänzen nicht gerade durch Genauigkeit und vor allem Spielfreiheit. Ein guter Kreuztisch kostet durchaus einige 100 Euro. Photographie auf diesem (spezialisierten) Niveau geht meistens ziemlich ins Geld und nicht alles läßt sich improvisieren. Unabhängig davon dient der Kreuztisch zur Positionierung und nicht zum Stacken, da dieses exakt in der optischen Achse erfolgt, ein Einstellschlitten also auf jeden Fall notwendig wird.
Noch eines: So praktisch die Lichtzange eines Makroblitzsets am Objektiv bei normalen (lebenden!) Makroobjektiven ist, bei Kristallen halte ich solch eine fixierte Anordnung für kontraproduktiv, weil die Lichtführung auf die Kristallflächen und Reflektionswinkel abgestimmt sein muß. Die Ausleuchtung einer Kristallstufe ähnelt sehr stark einem Setup aus geschliffenem Glas in der Produktphotographie, einem der schwierigsten Setups überhaupt, bei dem ich schon Hilfeschreie von zur Prüfung enstehen Lehrlingen beantworten mußte, weil sie nicht klarkamen. Der einzige Unterschied ist, daß bei Micro Mounts alles viel kleiner ist, was die Sache nicht erleichtert... ;)

Gruß
Wolf
 
Bei kleinem Budget ginge eventuell auch das Nikkor AF-s 40 . Das soll optisch den 60mm Micros in nichts nachstehen und kostet nur die Hälfte.
Nebenbei kann man das 40mm sicher auch als perfekte"Normalbrennweite" mit sehr schönem Bokeh an DX verwenden.

Gruß, Stefan
 
Klar, in Retro gehen AF-s natürlich nicht .....
Bleibt die Frage ob du das überhaupt möchtest.

Gruß, Stefan
 
Moin zusammen :)

Mit Retro-Adapter, einer "Schiene", einem stabilen Stativ und einem passenden Objektiv kommt TE doch seinem Ziel schon ziemlich nah.

Meine weiteren Hinweise... ein Lichtzelt (ggf. zusammengeklebte Styroporplatten (mit verschiedenen Farbunter/hintergründen - Fotokarton/Stoff ).

Wo ich derzeit keinen Tip geben kann ... Knipsen ohne am Rad zu drehen Fernsteuerung - Fehlanzeige.

Staken muss man ausprobieren - u.z. manuell.

Die LED-Leuchten, Glühbirenen etc. muss man austesten.


Es gibt Profis unter den "Stackern". Für den Hausgebrauch reichen meist einfache - und noch preiswerte Hilfsmittel.


Gruß Makrobe
 
Meine weiteren Hinweise... ein Lichtzelt (ggf. zusammengeklebte Styroporplatten (mit verschiedenen Farbunter/hintergründen - Fotokarton/Stoff ).

Wo ich derzeit keinen Tip geben kann ... Knipsen ohne am Rad zu drehen Fersteuerung - Fehlanzeige. Staken muss man ausprobieren - u.z. manuell.

Die LED-Leuchten, Glühbirenen etc. muss man austesten.
Für's Auslösen Kabelauslöser verwenden. Eine richtig montierte Cam verschiebt sich allerdings nicht, wenn man sie anfaßt. Ich mache das einfach von Hand.
Ansonsten: Keine LEDs (grauenhafte Farbwiedergabe), keine Glühbirnen (man braucht viel zu viel Leistung, weil Makro ein Lichtfresser ist. Außerdem sind Glühbirnen ausgesprochene Hitzestrahler (was z.B. wasserhaltigen Mineralien u.U. schlecht bekommt) und sehr schwach in der Blauwiedergabe). Am besten ist tatsächlich ein Satz kleiner, billiger Kompaktblitze (auf die Zündspannung achten und ggf. auf Zündservos ausweichen!) auf Ministativen. Der einzige Nachteil: Das präzise Setzen der Catch Lights muß per Trial an Error geschehen, weil kein Einstell-Licht vorhanden ist.Aber damit kann man leben, wenn kein Zeitdruck besteht.

Gruß
Wolf
 
Hi Wolf,

Kabelauslöser - oder Selbstausöser. Hauptsache verwacklungssicher - na klar!

-Danke für Deine weiteren wichtigen Tipps :)

Gruß Reiner
 
Für's Stacken bin ich von Helicon auf Zerene gewechselt. Für Vergrößerungen bleibt nur die Retro-Stellung - es sei denn Du wechselst auf Canon und holst Dir das MPE. Oder Du greifst zum Balgen mit einem feinen Luminar. (Oder Du investierst Zeit und Geld und baust Du 'was selbst - ich kann ein Lied davon singen).

LG Robert
 
Hallo zusammen,

Vielen Dank für Eure Hilfe. Ich finde es immer wieder erstaunlich welch geballte Kompetenz man in einem solchen Forum "anzapfen" kann.

Eine Frage hätte ich noch, die ich bislang noch nicht ganz verstanden habe:

Wenn man Stacking betreiben will, fährt man da die Kamera auf dem Stativ Bild für Bild näher an ds Objekt heran oder hält man die Kamera fixiert und stellt lediglich den Fokus des Objektivs enrsprechend nach - oder macht man da beides?
 
Wenn man Stacking betreiben will, fährt man da die Kamera auf dem Stativ Bild für Bild näher an ds Objekt heran oder hält man die Kamera fixiert und stellt lediglich den Fokus des Objektivs enrsprechend nach - oder macht man da beides?
Du kannst wahlweise beides machen... Im Nahbereich ziehe ich das Nachfahren der kompletten Kamera vor, wenn der Fernbereich mit ins Bild soll, fokussiere ich lieber nach... Probier's halt aus, womit Du besser zurechtkommst. Den Stacking-Programmen ist das egal...

Gruß
Wolf
 
Nicht vergessen: Du brauchst einen vernünftigen Makroschlitten mit oder ohne Stepmotor und evtl. einen Kreuztisch sowie passende "Beleuchtung".

LG Robert
 
Hallo zusammen,

Ich hoffe ich darf diesen uralten Thread noch einmal wiederbeleben.

Obwohl ich in den letzten Jahren beruflich ziemlich eingespannt war, habe ich schon einige Makroaufnahmen meiner Mineralien gemacht. Einige Aufnahmen sind schon mal recht gut geworden, aber ich will zukünftig auch Stacking vernünftig betreiben. Bislang habe ich einen manuellen Billig-Schlitten, der aber schon rein mechanisch nicht so das richtige zu sein scheint.
Meine sonstige Ausrüstung:

Nikon D7000
105er DX Makroobjektiv (ohne Blendenring)
40er DX Makroobjektiv (ohne Blendenring)
Dreibein Stativ von Cullmann mit ausgezeichnetem Stativkopf, das aber für Makros eher ungeeignet scheint. Irgendwie ist immer ein Bein im Weg.
Verschiedene Beleuchtungseinheiten von der IKEA-Schlangenhalsleuchte über diverse LED-Lampen bis hin zum Systemblitz. Mit der Beleuchtung habe ich kaum Probleme.

Vielleicht sollte ich noch schreiben, dass ich die beiden AF-S Makroobjektive geerbt habe. Gekauft hätte ich sie mir wegen des fehlenden Blendenrings nicht.

Was mir vorschwebt ist ein Balgengerät, das man senkrecht aufstellen kann, so dass die Kamera samt Balgen und Objektiv möglichst senkrecht über dem aufzunehmenden Objekt steht.
Irgendein Tischstativ (ich will nur Mineralien im Haus fotografieren) brauche ich natürlich auch.
Die Höhe der ganzen Kamera-/Balgen-/Objektivanordnung sollte natürlich einstellbar sein. Der Balgen selbst lässt sich ja separat einstellen. Ein Stepmotor wäre ganz nett.
Mein grösstes Problem sind die Nikon Objektive. Wenn die rein optisch auch hervorragend sind, so habe ich bislang noch keine Lösung dafür gefunden, dass die keinen Blendenring haben. Die Blendeneinstellung wird aber von den mir bekannten Balgengeräten nicht übertragen. Nicht einmal von den mir bekannten Nikon-Balgengeräten. Gibt es da eine Lösung oder muss ich da vom Kamerasystem zu Canon wechseln?

Um meine Fragen zusammenzufassen. Gibt es für meine Nikon D7000 und den DX-Makroobjektiven eine Möglichkeit mit senkrecht angeordnetem Balgengerät zu arbeiten? Oder kenn jemand eine bessere Lösung?

Ziemlich komplizierte und schwierige Fragestellung. Ich hoffe Ihr könnt mir weiter helfen.

Vielen Dank
 
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