CI-Fotocommunity

Registriere Dich jetzt kostenlos!

Dadurch bekommst Du Zugang zu dem geschützten Mitgliederbereich, kannst beim Gebrauchtmarkt mitmachen und stellst nebenbei auch noch sicher, dass niemand Dir Deinen Wunsch-Usernamen wegschnappt.

Berechnung der Distanz für die Unendlich-Fokusstellung

PhysEd

Da fällt uns kein Titel mehr ein
Hallo zusammen,

ich habe da eine Rechenfrage für unsere Cracks.

Ich möchte wissen, bei welchem Abstand (Linse-Objekt) ein Objekt X scharf abgebildet ist (formatfüllend), wenn ich das Objektiv auf unendlich gestellt habe.

Bsp.: ich möchte ein WW Objektiv für Konzerte direkt am Bühnenrand nutzen. Um nicht unnötige AF Zeit zu verlieren, stelle ich das Objektiv auf manuell und unendlich. Wie berechne ich den Mindestabstand zum Sänger, damit er schon im unendlich Bereich ist?

Bei einem Objektiv in Besitz sehe ich das am Blendenring. Wenn ich dieses Objektiv nicht besitze, kann ich aus den Herstellerangaben nebst Brennweite und Blende meist noch die Naheinstellgrenze erfahren, das müsste reichen, oder?

Bestimmt mache ich noch einen Denkfehler...

Danke für eure Hilfe!
Gruss
Michi
 
Moin Michi,

Du kannst doch einfach hyperfokal fokussieren, gerade bei WW kein Problem. Muss ja auch nicht so genau sein, da Du den Nahpunkt ja gar nicht nutzt. Dann hast Du alles bis unendlich scharf ;) Einfach mal die gewünschten Parameter in einen DOF-Rechner schmeißen und ausprobieren, ob es passt.


VG Jan
 
Tja, wo sind die Zeiten als Objektive noch eine HF-Skala hatten?

lg
Die Zeiten sind nicht vorbei. Alle Objektive mit M-Bajonett, alle Voigtländer SL, alle Zeiss ZF/ZE haben das. Nur sind das Nischenprodukte für einen kleinen Teil der Fotografen. Die Masse macht grundsätzlich alles mit AF und der Blendenring ist bei Canon schon lange tot und Nikon schafft ihn mit den G-Objektiven ebenfalls ab.
Nur die Wahl hat man immer noch und das finde ich gut.

Viele Grüße
Klaus
 
Hallo zusammen,

danke für den Hinweis.

Zwei Rückfragen habe ich:
Mir geht es nicht nur um die praktische Anwendung, sondern auch darum, wie ich dies bei einem Objektiv rausfinde, das ich nicht besitze.
Das müsste jedoch auch mit dem DOF Rechner hinzubekommen sein, oder?

Habe ich es richtig verstanden - bisher habe ich mich mit dem Begriff der hyperfokalen Distanz nicht auseinandergesetzt - die hD ist die Distanz Kamera - Objekt, wo sowohl das Objekt, als auch der HG mehr oder weniger scharf sind (es ist in Wiki von akzeptabler Unschärfe die Rede)?
Diese Angabe gilt dann für die Unendlich Stellung, richtig?

Ich habe einmal das Beispiel 28mm, f2.8 und Distanz zum Objekt 2m in einen DOF Rechner eingegeben. Der spuckt mir aus, dass ich bei der D700 9.27m Distanz haben muss. Dann habe ich vielleicht ein Gruppenbild der Band, d.h. mein Vorhaben ist nicht möglich.

Nun gut, war eben doch ein Denkfehler. Danke für eure Hinweise.

Gruss
Michi
 
Hallo Michi,

ja das war ein Denkfehler. Die hyperfokale Distanz ist die, die man einstellen muss, dass gerade noch alles bis unendlich scharf wird. Das willst Du gar nicht, Du willst Dein Objekt in einem Bereich haben wo alles scharf ist.
Ich habe mal einen Screenshot vom Erik Krause Rechner angehängt mit Deinen Beispieldaten, daran sollte man alle zusammenhänge gut erkennen.

Viele Grüße
Klaus

Schärfentiefe.jpg
 
Danke Klaus,

ich blicke noch nicht ganz durch...

Wenn ich auf mein Objekt scharf stelle, dann ist alles zwischen 1.65 und 2.54m scharf, richtig? Dort ist das Objektiv aber dann sicherlich nicht auf der unendlich Einstellung und somit müsste ich doch noch relativ genau manuell scharf stellen.
Ist immer wieder spannend über solche Dinge nachzudenken, aber ich merke auch, dass mir hier essentielle Zusammenhänge fehlen.

Gruss und danke
Michi
 
So ganz verstehe ich die Diskussion jetzt nicht. Außer bei Nebel und im Stockfinsteren habe ich noch keine Situation erlebt, die der AF einer Pro-Nikon nicht schafft. Bei Konzert oder Bühnenphotographie hält man die Cam doch mehr oder weniger ständig im Anschlag und läßt den AF ebenso ständig nachziehen. Der ist schneller und genauer, als es ein Photograph unter diesen Bedingungen jemals könnte. Ich bin bei manchen Situationen ebenfalls lange skeptisch gewesen, aber heute vertraue ich dem AF meiner Cams voll. Nur bei Motiven mit extrem niedrigem Kontrast ist das menschliche Auge leistungsstärker, so daß ich bei Nebel zum manuellen Fokussieren greife.
Vorfokussieren, das ging noch zu analogen Zeiten bei z=1/30 mm oder weniger. Bei den heutigen Ansprüchen an Schärfe, die Streukreisen zwischen 1/60 und 1/120 mm entsprechen, ist dieses Verfahren obsolet, selbst wenn man einrechnet, daß mit Wavelet- oder Hochpaßschärfen eine leichte Fehlfokussierung bis zu einem gewissen Maß kompensiert werden kann.
Das Verfahren, daß Du anpeilst, nämlich bei offener Blende den Fernpunkt auf unendlich zu setzen, ist viel zu ungenau und beschert Dir garantiert unscharfe Bilder.

Gruß
Wolf
 
Hallo Wolf,

es geht nicht darum, ob der AF gut ist oder nicht, sondern darum, ob eine allfällig ältere lichtstarke MF FB nicht auch eine Möglichkeit wäre.

Aber wie schon angedeutet, passt mein vorhaben aus physikalischen Gründen einfach nicht. Die Abstände sind einfach zu klein.
Gruss und danke
Michi
 
Moin,

Euer Verständnis für die hyperfokale Distanz ist nicht ganz korrekt ;) Bei einer bestimmten Blenden-Brennweiten Kombination,gibt es eine bestimmte Entfernung, die "hyperfokale Distanz". Fokussiert man auf diese hyperfokale Distanz, wird alles ab dem Nahpunkt (1/2 hyperfokale Distanz) bis unendlich scharf abgebildet.

Bei einer hyperfokalen Distanz von 9m ist also alles von 4,5m bis unendlich scharf.

Je kleiner die Blende und / oder je kürzer die Brennweite, desto geringer ist such der Wert für die hyperfokale Distanz.

Grundsätzlich eher ein Werkzeug in der Landschaftsphotographie...

Mir ist klar, dass Du unendlich theoretisch nicht scharf brauchst, mir fällt bloß kein anderer Weg ein, bei dem nicht (nach)fokussiert werden muss...


VG Jan
 
es geht nicht darum, ob der AF gut ist oder nicht, sondern darum, ob eine allfällig ältere lichtstarke MF FB nicht auch eine Möglichkeit wäre.
O.k., dann bin ich über diese Passage gestolpert... :blush:
Um nicht unnötige AF Zeit zu verlieren, stelle ich das Objektiv auf manuell und unendlich.
Ich hatte mich schon gewundert...
Wenn Du voll manuell arbeiten möchtest, dann hilft tatsächlich nur regelrechtes Training mit Non-AF-Objektiven hoher Lichtstärke, die eine saubere, seidenweiche Fokussierung erlauben. Sänger/Tänzer sind keine Hunde, die sich mit über 10 m/s bewegen, sondern sie bewegen sich mal ein wenig vor und zurück; Das sollte beherrschbar sein, wenn auch mit etwas Ausschuß... Die Mattscheiben der Nikons sind zwar nicht mehr so wie früher, aber vergleichsweise immer noch recht gut.

Gruß
Wolf
 
Hi,

ich hab' hier http://www.mein-foto-hobby.de/webstart/launch.jnlp ein Programm geschrieben, mit dem man das berechnen kann. Es ist startbar über Java-Webstart. Also Java muss auf dem Computer installiert sein.
Wenn ich für eine D700 (Vollformat-Sensor) rechne und Blende 2.8, Brennweite 28mm annehme und davon ausgehe, das Dein "Zielobjekt" 6 m entfernt ist und Du auf dieses scharf stellst, dann wird alles in einer Entfernung von 3,72m bis 15,52 scharf.
Kannst ja mal mit dem Programm spielen und verschiedene Blenden, Brennweiten und Entfernung ausprobieren. Sensorgröße D700 36 x 23,9 mm.

Gruß,
Ralf
 
Wenn ich für eine D700 (Vollformat-Sensor) rechne und Blende 2.8, Brennweite 28mm annehme und davon ausgehe, das Dein "Zielobjekt" 6 m entfernt ist und Du auf dieses scharf stellst, dann wird alles in einer Entfernung von 3,72m bis 15,52 scharf.
Das entspricht m.E. z=1/30 mm. Im Digitalzeitalter m.M.n. zu groß, weil man heute deutlich größere Prints zieht als zu KB-Film-Zeiten. Ich würde mindestens 1/60 mm ansetzen...

Gruß
Wolf
 
Hallo Michi,

wenn ich Dich richtig verstanden habe, dann geht es Dir ja bei Deiner Frage konkret um Deine Konzertfotografie. Bist Du dort nicht mit Offenblende unterwegs, bzw. mit
großen Blendenöffnungen/kleiner Blendenzahl?
Du kannst dann zwar die Sachen die Du wissen möchtest errechnen. Dennoch wird der scharfe Bereich sehr gering bleiben. Wenn es aus meiner Sicht richtig gut werden soll,
dann bringt der nur, dass Du den Fokus auf den gewünschten Punkt bringst. Hier ist einfach Übung angesagt.
Ich nutze das hyperfokale Arbeiten ausschließlich in der Landschaftsfotografie oder wenn ich genug Abstand zu den Motiven habe.

In Sachen Konzertfotografie gibt es für mich schon den Unterschied, ob ich einen kompletten Bereich scharf habe oder exakt auf den gewünschten Punkt. Aus meiner Erfahrung
heraus ist die absolute Schärfe beim exakten Fokussieren am höchsten. Aber wie Du ja schon mal selber geschrieben hast, ist die Schärfe nur Eines, was ein gutes Bild ausmacht.

Viele Grüße
Richard
 
Das entspricht m.E. z=1/30 mm. Im Digitalzeitalter m.M.n. zu groß, weil man heute deutlich größere Prints zieht als zu KB-Film-Zeiten. Ich würde mindestens 1/60 mm ansetzen...

Das ist auf jeden Fall ein berechtigter Einwand. Aktuell wurde beim genannten Beispiel mit z=0,028... mm gerechnet. 1/30 wären 0,033... mm.
Ich habe mein Programm aber gerade hier für mich zu Hause mal auf 1/60mm geändert. Das ergibt dann einen Nahpunkt von 4,54 m und einen Fernpunkt von 8,82 m. Selbst in diesem Bereich kann sich jemand auf der Bühne noch ganz schön zum Fotografen hin oder vom Fotografen weg bewegen, wenn auf 6 m fokusiert ist.

Frage ist auch ob ein größerer Print nicht gleichzeitig einen erhöhten Betrachtungsabstand voraussetzt und deshalb z wieder größer werden kann, Pixelpeeping an einem Großdruck mal außen vor gelassen.

Gruß,
Ralf
 
Frage ist auch ob ein größerer Print nicht gleichzeitig einen erhöhten Betrachtungsabstand voraussetzt und deshalb z wieder größer werden kann, Pixelpeeping an einem Großdruck mal außen vor gelassen.
Jein... Ich gehe ganz gerne in größeren Bildern mit den Augen spazieren, ohne jetzt Peeping zu betreiben. Für die Gesamtwirkung geht man im allgemeinen auf ~2 Diagonalen zurück. Ich selbst erwarte bei meinen Bildern bei 50% gestochene Schärfe, weil das erfahrungsgemäß dann für alle Anwendungen reicht.
Man könnte natürlich z für jeden expliziten Vergrößerungsmaßstab und Betrachtungsabstand berechnen, aber da wird's einfach zu theoretisch und hat mit realer Photographie aus dem täglichen Leben nichts mehr zu tun, zumal das Motiv selber (weiches Portrait, Landschaft, technische Aufnahmen etc.) ebenfalls eine Rolle spielt...

Gruß
Wolf
 
hi, habe gerade diese Diskussion angeschaut.
Fixfokusobjektive arbeiten ähnlich. Und es gab auch Kompaktkameras mit "Autofocus", die aber in Wirklichkeit lediglich auf 3 verschiedene hyperfocale Entfernungen eingestellt hatten, und dadurch auch "schnell" waren.

Dieser Link hilft Euch möglicherweise:
http://www.dofmaster.com/

Gruß
Matthias
 
Hallo
Wir hatten gestern in unserer Vorlesung das selbe Thema. Was bei mir die Frage aufwarf, wie komme ich am schnellsten an solche Daten ran wenn ich sie brauche???
Antwort bekam ich aus dem Appstore (iPhone+iPad) und das sogar kostenlos. Die DOF-Rechner gibts es hier in allen Variationen und von 0-21 € auch in jeder Preislage.
LG
Denis
 
Hallo Michi,

die Idee der "Vorfokussierung" ist eigentlich für einige Situationen unausweichlich. Zum Beispiel war ich im letzten Jahr in London und hab dort sehr häufig Fotos von Leuten "im Vorbeigehen" gemacht. Weder die manuelle genaue Fokussierung noch ein AF wären hier schnell genug gewesen, da ich die Subjekte auch nicht immer durch den Sucher betrachtet habe. Bei mir war da das 35mm drauf, Blende 5,6 oder 8 und Schärfe auf 3 m eingestellt; und schon war von 2-5 bzw 2-8m alles scharf. Da kann man tlw. sogar "aus der Hüfte" fotografieren.

Ich glaube bei Dir schließt sich dieses Vorgehen schon allein wegen Deiner anvisierten offenen Blende aus. Kannst Du das nicht mit einer höheren ISO kompensieren und dafür etwas abblenden?

Grüße

Dieter
 
Zurück
Oben