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Schafft die EU die Panoramafreiheit ab ?

wenn das an das Bajonett passt, dann biste schonmal die No.1 am Ententeich, da kommen die dicken 8000 Euro Telegläser nun echt nicht mehr mit

Das Bajonett kann man ja basteln, aber ich fürchte, das Auslösegeräusch wird ein Problem ...
 
Nun ja, da das nun abgestimmt wurde im Parlament und sich schon einige Fotografen beruhigt zurücklehnen - im Kern ist das ja keine all zu positive Nachricht, denn der Knackpunkt ist ja der:

  • Julia Reder hatte in Brüssel eine Änderung der sogenannten Panoramfreiheit vorgeschlagen um das europaweit zu vereinfachen und somit eine einheitliche Regelung zu treffen.
  • Das ist nun zunächst mehr oder weniger "nach hinten losgegangen" weil man tatsächlich überlegt hatte ob man das nicht verschärfen könnte für die ganze EU um sogar vielleicht finanzielle Interessen der Lobby zu befriedigen...
  • Darauf gab es mehrere Petitionen, Fotografenverbände wachten (spät) jedoch rechtzeitig auf und der öffentliche Aufschrei, der durch die Medien ging, war so groß, dass man in Brüssel die übliche Abstimmung über "ändern <-> nicht ändern" vornahm, mit dem Ergebnis, dass man besser alles so lässt, wie es eh schon war.
  • Das Problem, was dabei nun herauskommt, ist der Zustand, dass wir nach wie vor keine Lockerung von solchen regionalen Verboten haben, wie z.B. Atomium und Männeken P, wie Eiffelturm mit Blitzlichtern, wie italienische Gebäude im Einzelfall oder spanische Unterschiede, die ziemlich unübersichtlich sein können und auch in Deutschland keine Besserung der vermeintlich grenzenlosen Panoramafreiheit haben, denn Öffentlichkeit hört auf, wenn man "innen" steht, also theoretisch auch im Olympiastadion - eben komplett im Kontrast zu den Briten und Iren und Niederländern, die ihre Freiheit dahingehend uneingeschränkt auch innerhalb der Gebäude vertreten.
Was bleibt - in Europa gibt es immer noch Unterschiede, die einen Juristen überfordern, es gibt immer noch Unterschiede in der Öffentlichkeit zwischen teilweise öffentlich und öffentlich, es gibt Unterschied an der Tageszeit und Unterschiede in dem Umfang der Abbildung von Gebäuden. Das ist im Prinzip zwar nicht schlechter als vorher - gut ist es jedoch nicht, das Atomium darf ich fotografieren wenn es im Hintergrund zwischen vielen Gebäuden steht und eigentlich ein Portrait von der Reisegruppe ohne das Atomium nicht möglich wäre, also in Belgien darf das nur Beiwerk sein und selbst das darf nicht kommerziell genutzt werden - wo wir wieder bei der Frage sind womit sich Plattformen finanzieren... gab es schon Klagen deswegen ? Vermutlich wenn, dann so wenige, dass man davon nichts mitbekommen hat. Beim Eiffelturm mit der Discobeleuchtung auf die vermutlich jeder DJ neidisch ist, gab es ja bereits Ansagen an Bildagenturen und wurde mit Klage gedroht, selbst in Deutschland hatten bereits Gerichte gegen Fotografen/Agenturen entschieden weil Christo sein Laken hat liegen gelassen.

Das ist doch totaler Irrsinn - und genau das wollte Julia Reder ändern, auch wenn hinter jedem Parlamentarier eine Partei und vermutlich auch einige Lobbyisten stehen, eine Panoramafreiheit im öffentlichen Raum in der EU sollte schon zu schaffen sein, denn die Milliarden, die den EU-Bürgern per Steuern aus der Tasche gezogen werden, haben sicherlich auch dazu beigetragen, dass solche Bauwerke nicht wegrosten etc.

:z04_bier01:
 
Danke Dirk für die Versachlichung des aus dem Ruder laufenden Threads - obwohl, im Bus nach drei Stunden sinnloser Proberei ist sowas sehr erfrischend :)
 
Sehr lesenswert in wie weit lokale Märkte gegen die übermächtigen US-Riesen durch solche Regelungen "geschützt" werden sollen ... ;)

http://www.heise.de/newsticker/meld...Welt-Abschotten-statt-Anpassen-2747561.html?=

Auch interessant wie herr Oettinger so "denkt" ...



Da frage ich mich direkt wieso mit der (nicht abgeschlossenen) Reform der Panoramafreiheit große nichteuropäische Konzerne beschnitten werden sollen und gleichzeitig per TTIP ein quasi Freibrief geliefert werden soll...

:z04_bier01:
 
...normalerweise verwechseln die Jäger ihre Kollegen mit dem Wild...
Sagt der Arzt zum Jäger: "Ihren Schuß hätte der Treiber überlebt, Sie hätten ihn halt bloß nicht auswaiden dürfen."

Grüße
Volzotan
 
Nun ja das Ganze Getue über persönliche Einschnitte der Menschen ist ja sowieso eine Frechheit sondergleichen innerhalb der EU und ich persönlich weiß nicht was eine angeregte Diskussion über eine "Panoramafreiheit" in einem Wirtschaftsverbund verloren hätte.
Die sollen ruhig einmal einige sonst anstehende (massive) Probleme lösen und uns alle mit dem anderen Kram in Ruhe lassen.

PS: ich verstehe auch nicht wie ein Land mit 2-4% Anteil an einem Wirtschaftsverbund die restlichen 98-96% so dermaßen beschäftigen kann wie es derzeit der Fall ist. Wenn da einmal große oder größere Länder mit einem Anteil über 10% auf der Matte stehen, dann Grüß Gott, allerdings brauchen wir dann auch keine "Panoramafreiheit" mehr.....

PPS: das Wetter ist wunderschön und ich packe meinen Fotokram ein und gehe öffentliche Gebäude in aller Ruhe ablichten!!:z04_bier01:
 
Ein Architekt hat gesagt, die meisten Architekten hätten sogar ein Interesse daran, daß Ihre Arbeiten; also Gebäude, fotorafiert werden. Schließlich steigert das Bekanntheit, Ansehen, und damit ggfs. Interesse weiterer Investoren. Und was gibt es schöneres als die Anerkennung seiner Arbeit?
Wenn Leute aus verschiedenen Städten oder Ländern kommen um sich bestimmte Gebäude anzusehen und ggfs. zu fotografieren.....besser gehts nicht.
 
Dann sollten diese Architekten das den Politikern klar machen!

Gruß
Jürgen
 
Dann sollten diese Architekten das den Politikern klar machen!

Das haben diese Architekten schon gemacht, den Politikern und dem Rest der Welt mitgeteilt, dass die Bauwerke urheberrechtlich geschützt sind:

André Waterkeyn - Atomium Belgien
Betreibergesellschaft SETE = Eiffelturm (beleuchtet)
David Marks und Julia Barfield & Merlin Entertainments Group = London Eye (Millenium Wheel)
Ieoh Ming Pei = Glaspyramide vom Louvre, Paris

Das Logo vom Europarat, Straßburg und einen TGV in Frankreich sollte man auch beachten etc. Weltweit gibt es tausende von Gebäuden, wo sich Architekten und Betreibergesellschaften gegen die Nutzung (kommerziell) ausgesprochen haben.

Also ist es für einen Architekten zunächst sicherlich sehr hilfreich, wenn seine Gebäude durch Fotos gaaanz berühmt werden, dann allerdings - wenn er berühmt geworden ist - wird es so sein, dass er seine Werke nicht mehr "irgendwo" sehen möchte mit Ausnahme von Postkartenverlagen, die ihm dafür Geld und Geld und Geld überweisen...

Was mich so ärgert, warum dürfen solche "Einzelnen" den Rest der Welt mit ihrer "Kunst" an öffentlichen Plätzen dadurch belästigen in dem man Verbote in finanziellem Eigeninteresse ausspricht.

:z04_bier01:
 
Zudem wir Ihren geistigen Scheiß auch noch finanziert haben. Nach dem kostenlosen Studium etc.

Ich hatte da vor Jahren auch mal so einen Herrn am Ohr. Da Gespräch endete so:

Architekt "...ich habe immerhin studiert!..."
Handwerksmeister "Ich weiß". ........"Ich habe es ja bezahlt".

Der hat nicht schlecht gestaunt. Und sprachlos war er auch.
Aber was soll's, die dicke Berta brauchen wir nicht, die hochbezahlten Herren zerlegen sich gerade selbst. Wobei ich glaub nicht so richtig dran. Wer so einen "langweiligen Job" mit so "unnötig" viel Geld hat, der hängt da irgendwie dran.

So, jetzt mach ich Schluß, mit den Vorurteilen. Ich war ja heute beim Dalei Lama. Auch wenn der erst nicht so richtig zu Wort kam.
 
Deswegen schrieb ich "diese" Architekten, Dirk. Natürlich, ich kann nachvollziehen dass die Stararchitekten mit ihrem Werk nachträglich noch mehr Geld verdienen wollen (ob gerechtfertigt, das ist eine andere Frage!). Ich kann aber auch das begründete Interesse der Millionen nicht zu den Top Ten gehörenden des Standes verstehen, die um ihrer Popularität willen gerne ihre Werke fotografiert und publiziert sehen. Da ist die Politik das erste Mal gefragt: Fördern wir die Superreichen im Ruhestand, oder fördern wir den Nachwuchs?

Anders sieht das wieder für den gemeinen Amateurfotografen aus: wieso soll ich nicht fotografieren dürfen was andere für alle sichtbar hingestellt haben? Wieso ist die Veröffentlichung dieses Fotos in einem solchen Forum oder in Facebook gewerbliche Nutzung? Logisch ist das nicht.

Pardon, wenn FB mit meinem Foto Geld verdienen will, dann sollte es auch deren Sache sein die Urheberrechte zu prüfen und gegebenenfalls entstehende Kosten zu übernehmen, nicht die des Nutzers der das Foto ganz privat eingestellt hat. Genau da fehlt die Logik, genau da hinkt die Rechtslage: wenn ich auf meiner privaten FB-Seite ein Foto vom beleuchteten Eiffelturm einstelle, mache ich kein Geschäft mit Facebook, auch nicht wenn ich deren Nutzungsbedingungen zugestimmt habe! Die Geschäfte dort macht FB ganz alleine! Da ist die Politik das zweite Mal gefragt, an dieser Stelle für eine klare und verbraucherfreundliche Gesetzeslage zu sorgen. Geld sollen sie von denen holen, die das Geld damit verdienen wollen! Europaweit! Das ist eine Aufgabe für die Eurokraten, sonst haben wir hier bald die gleiche Situation wie in Griechenland: die Superreichen leben steuerfrei, und der kleine Mann auf der Straße zahlt immer mehr.

Gruß
Jürgen

p.s.: ich finde die deutsche Regelung zur Panoramafreiheit richtig: alles was ohne Hilfsmittel vom öffentlichen Raum aus fotografiert werden kann, zur Not mit Kamera am ausgestreckten Arm über dem Kopf, darf ich auch fotografieren und zeigen - pauschal sagt man glaube ich bis 2,5 Meter Aufnahmehöhe, sonst wäre das ja Diskriminierung kleinwüchsiger Menschen. Die holländische Variante, bei der auch Hilfsmittel wie Leitern, auf Mauern klettern und ähnliches erlaubt sind, halte ich für überzogen. Die französische Variante (Eiffelturm) finde ich bescheuert!
 
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