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Sinn & Zweck des Fotografierens..

hotrats

Läuft öfters hier vorbei
...bzw: Warum fotografiert ihr?

Ich bin etwas ernüchtert..

Seit vielen Jahren mache ich nun Bilder; mal gute, meist schlechte, oft mittelmässige..

Im Urlaub wird viel fotografiert, bei diversen Festivitäten auch und doch... warum das alles?
Ich habe mittlerweile zig Tausend Fotos auf dem Rechner, die wenigsten haben je das Licht der realen Welt gesehen, geschweige denn, dass sie überhaupt jemand gesehen hat und da komme ich auf den Punkt: Warum das ganze? Wenn doch eh nur wenige Bilder gezeigt werden. Warum dann der ganze Aufwand? Nur um diversen Leuten zu zeigen, wie toll ich fotografiert habe?

Ein kleines Beispiel: Geburtstag meiner Mutter- sie wurde 75..
Ich mit Kamera und allem drumunddran nehme Schwester, Onkel und Opa ins Visier, knipse, mache, tue, um meiner Mutter Wochen später ein Fotoalbum zu schenken, welches ihr, was sie mir viel viel später erst sagt, gar nicht so recht gefällt, weil ich "so komische (osä)" Bilder gemacht habe; sprich: ich habe Wert auf Ästehtik gelegt, wollte nicht nur alles totknipsen, sondern habe verschiedene Blickwinkel genommen uswusf.. ihr wisst, was ich meine..
Das ist nur ein Beispiel.

Das andere ist eben die vielen unzähligen Fotos, die kein Schwein je sehen will, die ich nicht mal (mehr) ansehe.. also warum das ganze Gequatsche (!) um den goldenen Schnitt, um die Blende, um wasweißich.. versteht ihr, was ich sagen will?!..

Ich habe den Sinn beim Fotografieren verloren, weil es eh egal scheint, ob und was ich fotografiere. In der Regel fotografieren wir doch für andere, für hier ausstellen, für Freunde, denen es eh überwiegend egal ist, ob der Bruder nun mit einer viertel Blende oder einer offenen abgelichtet wurde.. Hauptsache, er ist zu sehen, zu erkennen und der Rest weiß, was an dem Tag passiert ist..

Ehrlich gesagt: ich bin frustriert, weil ich am Ende eines jeden Jahres einen (1) Kalender für Freunde und mich erstelle, der die besten 13 Bilder des Jahres zeigt- und das wars dann.. und dafür eine Kamera mit Zubehör für so viel Geld?!..

Wie seht ihr das denn? Was macht ihr mit den ganzen Fotos, die im PC (auf Nimmerwiedersehen) verschwinden? Warum fotografiert ihr? Wer hat je eure Bilder gesehen- und wenn es nur 1/10 dessen ist, was ihr auf dem Rechner habt?

Ich hoffe sehr, ihr versteht mich und könnt eure Sichtweise schildern. Grundsätzlich macht mir das Fotografieren Spaß, doch der Sinn leuchtet mir nicht (mehr) ein. Warum soll ich einen Sonnenuntergang ablichten, statt ihn einfach zu genießen?

Herzliche Grüße,
Thomas


..achso.. falls falsches Abteil bitte verschieben- ich weiß nicht wohin es gehört..
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Thomas,

interessante Fragestellung mit dem Potential für einen längeren Thread.
Ähnliche Fragen hab ich mir auch schon gestellt, ich glaube so eine "depressive Phase" in Bezug auf das Fotografieren haben wohl einige schon durchgemacht. ;)
Ich werde mir Deine Statements noch etwas einwirken lassen.
Mal schauen was sie in mir auslösen, ich werde dann berichten.


Gruss, Robi
 
Schwierige Frage.
Aber mit so einer Einstellung genügt auch ein Smartphone. (Ist sarkastisch gemeint und keine vernünftiger Beitrag.)
Nein, da muss man durch.
Ich fotografiere weil ich keine Weiterbildung mehr machen kann. Ich fotografiere, weil es mir gefällt. Ich fotografiere mit DSLR weil es einfach mehr Spass macht als mit einem Telefon. Ich habe mich auch schon gefragt, ob meine Kinder mal die Bilder anschauen oder ob sie einfach "CTRl-DEL" auf der Festplatte veranstalten.
Mich stört das jetzt nicht gerade, da ich mich noch einige Jahre beschäftigen muss. Ich könnte natürlich an einen Stammtisch sitzen und meine Biere herunterstürzen. Aber das macht noch weniger Spass. Beim Fotografieren kann ich kreativ sein, kann ich zu meinem Beruf etwas anderes machen.
Wie wäre es eine Nische zu suchen und dort zu fotografieren? Vielleicht für einen Theaterverein, für eine Musikgruppe oder was sonst noch gibt. Wie wäre es einen Fotoclub zu gründen und gemeinsam zu Fotografieren. das macht auch schon mehr Spass.
 
Moin Thomas,

... erst mal zum "warum" meine Gedanken:

Macht Dir der Umgang mit der Kamera keinen Spaß ? Macht Dir die Fotografie keinen Spaß ? Ist es denn zwingend ein Ergebnis, was Du erzielen musst, um das Hobby zu rechtfertigen ?
Stelle Dir vor Dein Hobby wäre der Halbmarathon, würdest Du dann nur noch zum Einkaufen in den weiter entfernten Aldi laufen weil Du darin mehr Nutzen siehst weil Du ja dort hin musst oder würdest Du dann niemals mehr eine Kreisbahn laufen wollen ?
Ist es nicht oft der Weg, der das Ziel ist bei einem Hobby - für mich ist das so - Anerkennung und einen Fanclub brauche ich nicht und habe ich auch nie gebraucht bzw. gewollt. Der Weg ist das Ziel.

... dann zur Familienfotografie meine Gedanken:

Was ist denn ein Geburtstag eigentlich - eine Momentaufnahme mit relativ gesehen vielen Menschen, die feiern und wenig Erfahrung als Model haben. Diese Fotos mit Anspruch zu machen bringt null und nix, denn dazu müsste man lächelnde Menschen mit vielleicht ein wenig Freistellung in das rechte Licht rücken und das wird niemals eine Situation so wiederspiegeln wie sie war, denn auf Geburtstagen wird extrem viel kommuniziert und das bedeutet sich bewegende Lippen und Mimik. Geburtstage leben von der Schnappschussfotografie und soweit sollte man da die Ansprüche runterschrauben.

... wie ich die gemachten Fotos erlebe:

Es gibt nicht nur den Kalender und das Album für die Mutti, es gibt heute die digitale Fotografie mit einem riesigen Onlineangebot. Meine Fotos landen zu etwa 90% auf Onlineplattformen und zu etwa 10% in Büchern. Warum online - ganz einfach - online habe ich meine Fotos immer verfügbar egal wo und auf was ich mir die ansehen möchte.
Online kann ich Fotos teilen, nicht um unbedingt von anderen Menschen ein "toll gemacht" zu hören sondern um mein Portfolio mit denen zu teilen die auch ihr Portfolio teilen, das regt an, das bringt andere Sichtweisen, andere Perspektiven etc. und deckt auch oft meine Defizite auf wenn meine Fotos schlecht ankommen oder Kritik bekommen.
Genau das bringt mich in allen Bereichen weiter, schlechte Fotos bringen mir sehr viel und gute Fotos bringen mir auch etwas, nämlich Lerneffekt, und das ist ein Ziel der Fotografie, was mir wieder auf dem Weg hilft und wir erinnern uns - der Weg ist das Ziel.

... dann zum Sinn der Fotografie meine Gedanken:

Wenn die Luft raus ist, wie es bei Dir der Fall zu sein scheint, dann mache es einfach mal anders - eröffne Dir ein Projekt, laufe z.B. einfach mal mit einer Tele-Festbrennweite durch eine Stadt und schau Dich um was geht, mache nur damit Fotos und sehe Sachen, die Du vorher nicht gesehen hast. Eröffne Dir ein Projekt, wo Du z.B. nur eine bestimmte Hauptfarbe im Foto haben möchtest, also einfach mal auf Blau schießen. Mache ein Projekt mit Storyline, fotografiere einfach ein Comic des Lebens, irgendwo in der City oder am Stausee oder auf dem Bahnhof oder auf dem Airport oder auch in der Natur. Dies ganzen 52Foto-Projekte sind auch interessant oder einfach mal nur quadratische Fotos mit 1:1 Format erstellen, die zusammen passen etc. oder mal nur Fotos, die eine Diagonale inne haben, egal ob es der Feldweg ist oder die Fuge auf dem Fußboden oder das Seil im Hafen... Inszeniere Dir zu hause einfach mal kleine Tabletops, experimentiere einfach rum - das ist auch eine Art der Fotografie, die den Sinn wiedergibt, der in dem Hobby steckt.
Die Ideen kommen automatisch, alle diesen ganzen Kram habe ich jetzt aus dem Handgelenk geschüttelt, alles Gedanken, die ich schon lange habe und aus Zeitgründen selber nicht umgesetzt habe bisher. Wie gesagt - der Weg ist das Ziel - auch hier und das sollte Dir aufzeigen wo Du stehen könntest wenn Du es willst.

... zu Dir und zu Deinem Sinnverlust:​

Sollte Dir das, was ich geschrieben habe, nicht ansatzweise etwas an Brainstorming bringen und auch nicht ansatzweise eine Möglichkeit sein das Hobby anders zu sehen, dann genieße die Sonnenuntergänge und lasse die Ausrüstung im Schrank, sorge Dich darum, dass sie dort gut liegt, denn irgendwann bringt etwas Zeit und Abstand zu einer Beschäftigung den letzten Sinn zu tage.


Es kommt entweder der Tag, wo Du über solche Zitate ....

Warum soll ich einen Sonnenuntergang ablichten, statt ihn einfach zu genießen?

... schmunzelst, lächelst oder lachst - oder es kommt der Tag, wo Du die letzten Fotos von Deiner Ausrüstung machst um die zu verkaufen.
Den Zeitpunkt würde ich allerdings nicht all zu schnell wählen wollen an Deiner Stelle :)

:z04_bier01:


 
Hallo Thomas,

„grundsätzlich macht mir das Fotografieren Spaß“, hast du geschrieben, ist das nicht Sinn genug bzw. der eigentliche Sinn, wenn Fotografieren nicht der Beruf ist? Warum machen wir Dinge in unserer Freizeit, doch in erster Linie, weil sie uns Spaß und Freude machen sollen. Das der Spaß kleiner werden kann, wenn wir unser Tun und uns selber zu ernst nehmen, mag sein, aber dazu zwingt uns ja keiner. Wenn wir unsere Fotos nicht verkaufen müssen, können wir selber doch bestimmen, was ein ansprechendes, schönes Bild ist und was misslungen ist.

Ich fotografiere seit ca. 45 Jahren und habe immer noch Freude daran, auch wenn meine Frau oft sagt, dass ich jetzt sicher schon wieder den „10.000ten Vogel“ fotografiert habe oder das gleiche Motiv immer wieder. Es mag sein, dass meine Bilder scheinbar sich oft wiederholen und doch ist jedes anders, weil es an einem anderen Tag mit einem anderen Gefühl fotografiert wurde. Der wesentliche Sinn des Fotografierens ist für mich, dass das Bild meine Gefühle „speichert“. Das Bild selber ist also ein „Hilfswerkzeug“, um Gefühle, die nicht konservierbar sind, festzuhalten und mit dem Bild abzuspeichern. Damit wird für mich ein Erlebnis bzw. das Empfinden bei diesem Erlebnis wieder abrufbar und ich kann es neu empfinden, wenn ich das Bild anschaue. Es hilft mir auch, das los zu lassen, was ich eigentlich nicht festhalten kann. Nun mag ein Bild sicher im Vergleich zum wirklichen Leben schwach sein, aber es ist dennoch – so erlebe ich es – eine gute Möglichkeit, das was mir sehr wertvoll ist, in Erinnerung zu behalten und mich auch nach Jahrzehnten an genau diesem Augenblick, an genau dieser Situation oder an genau diesem Ort zu erfreuen. Da ich ein Freund der gedruckten Bilder bin, erstelle ich Jahrbücher, die mit vielen Fotos und auch Text das „dokumentieren“, was für mich oder für uns (Familie, Freunde, ....) von Bedeutung war. Manche halten das Leben in einem Tagebuch fest, ich tue dies mit dem Fotografieren.

Liebe Grüße Kurt
 
Hi,
warum ich forografiere? Ganz einfach: weil es mir Spaß macht!
 
Hallo Thomas,
ja die Sinn-Frage keimt manchmal schon auf. Immerwieder, immerfort, zu allem und jeden und...........
Bei Fotografieren ist sie für mich einfach zu beantworten. Neben den oben schon genannten Punkten von Hobby und Freizeit und Sinnvoll oder nicht komme ich im Punkt Photographie immer zu dem für mich einzig logischen Schluß. Meditation.
Die Mönche in Tibet gestalten ein Mandala (hoffentlich richtig geschrieben). Dies ist ein Bild aus buntem Sand. In sich versunken, total entspannt, konzentriert auf nur das Eine malen sie Tage lang ein großes Bild aus buntem Sand auf den Fußboden. Wenn sie damit fertig sind, das Bild ganz sicher, gänzlich fertiggestellt, vollkommen ist verwischen sie es und kehren den Sand zusammen. Man mag darin eine Symbolik der Vergänglichkeit sehen, doch ist es reine Meditation. Losgelöst von den alltäglichen Sorgen, den Problemen, dem lauten Treiben der Welt einfach zu versinken, den Geist mit Hilfe eines Bildes, einer Tätigkeit eine unschuldige, neutrale, positive Richtung zu geben.
Und eben dies macht für mich die Fotografiererei aus. Ich bin in diesem Moment eins. Eins mit dem Motiv, der Technik, mit mir, in mir. Für mich ist es wirkliche Entspannung. OK, noch kommen nicht immer gute Bilder dabei heraus. Habe aber festgestellt je entspannter, losgelöster, intensiver ich in dieser Phase bin, desto besser werden die Bilder. Und nein, ich verwische die Bilder nicht. Ich habe sie sogar an der Wand hängen, bringen den Augenblick der Ruhe immer mal wieder zurück, eine kleine Kurze Pause des Erinnerns, der Freude über diesen sorglosen kurzen Augenblick.

Seh das man nicht so eng. Setz dich hin, leg die Kamera bei Seite, genieße den Sonnenuntergang. Dazu ist eben dieser Moment da. Und wenn dich dann am nächsten Tag der Alltag einholt, erinnere Dich an diesen friedlichen Moment, zeichne ihn vor deinem inneren Auge auf, gestalte ihn, denk dich hinein, wähle die Zeit, die Blende, das Objektv. Und dann geh nochmals hin und trage das Bild mit nach Hause.
 
Wenn ein Sonnenaufgang mehr Spaß macht, ihn zu genießen als ihn zu fotografieren, dann sollte man das auch tun.
Ansonsten ist es ein Hobby und man kann zum Glück jederzeit Pause machen, damit die Lust daran wieder kommt.
Wenn man seine Freude nur daraus bezieht, wie andere darauf reagieren, dann wird es schwierig.
Geschenke, die in den Bereich künstlerisch fallen, sind immer schwierig einzuschätzen.
 
Tja, alles schwierig. Mein Großvater, *1887, sagte zu meiner fotografierenden Großmutter "wer nicht fotografiert, hat mehr vom Leben". Natürlich bin ich, vielleicht noch meine Mutter, froh, daß die Bilder noch da sind. Aber ansonsten? Die meisten Leute interessieren sich nur für Fotos auf denen sie selbst oder ihre Lieben drauf sind, egal in welchem Zustand. Viele sind dann noch so schizo, daß sie zwar Bilder sehnen, sich aber nicht fotografieren lassen wollen. Landschafts- Blümchen- und ähnliche Fotos interessieren außerhalb eines solchen Forums niemanden. Der Tatsache muß man ins Auge sehen.
Ich hab mit 11 oder 12 Jahren angefangen, mit allen möglichen Apparaten (durfte nicht viel kosten) zeitweilig ein SW-Labor betrieben, aber auch immer wieder unterbrochen, weil mir andere Dinge wichtiger waren. Zeitweilig gabs nur noch Urlaubs- und Familienfotos.
Seit ich mit der ersten Digitalkamera unterwegs bin, fotografiere ich mir ein Art Tagebuch aus Bildern zusammen. Und da macht mir die Technik, das Aufnehmen, das Ausarbeiten am PC einfach Spaß. Dabei, denk ich, wird's erstmal bleiben. Den Arbeitsstil aus der analogen Zeit hab ich beibehalten, geizig bei den Aufnahmen, wenig Ausschuß. Die Motive, in erster Linie statische, und die Art wie ich sie aufnehme, das hat sich in über 40 Jahren fast nicht geändert. Kein Fortschritt, kommt ja vielleicht noch im Alterswerk :) Das sind so meine ersten Gedanken zu dem interessanten Thema. Später vielleicht noch mehr.

Gruß Andreas
 
Die Fotographie hat mich eigentlich seit meiner Jugend begleitet. Irgendwie hat mich dieses Medium angezogen, vielleicht auch weil sich die Apparate in den Händen einfach gut anfühlten.
Ich habe dieses Hobby aber nie exzessiv betrieben, mit langen Pausen an Aktivität. Das ist bis heute so geblieben. Es kann sein, dass ich meine Fuji mal 2 Monate nicht anrühre weil ich in dieser Phase einfach keine Lust verspüre. Das mag für viele von euch eventuell unverständlich klingen, aber für mich stimmt es so.

Den Sinn hinter meiner Fotographie verstehe ich nicht darin, der Nachwelt zig-Gigabyte an Bildern zu hinterlassen, die dann gefälligst immer weiter vererbt werden sollten. Mir ist schon klar, dass das meiste nach meinem Ableben gelöscht oder vernichtet wird, das ist für mich aber ok und belastet mich nicht.
Den Sinn darin sehe ich ähnlich wie Dicki, es ist ein Akt der Ruhe und des Eintauchens in eine andere Welt. Vor allem wenn ich in der Natur, im Wald unterwegs bin komme ich zur Ruhe und nehme die Signale und Eindrücke in mich auf. Oft gelingt es mir aber nicht gescheite Bilder zu machen, woran es liegt kann ich auch nicht sagen, aber irgendwie passt es einfach nicht. Dann packe ich die Cam ein und geniesse einfach die Natur, ohne den Druck ein gutes Bild nach Hause zu bringen. Deshalb bin ich vor allem im Wald lieber alleine unterwegs, da kann ich das Tempo und die Richtung selber bestimmen, ohne Rücksicht auf einen Begleiter nehmen zu müssen.

Was die Masse an Bildern auf der Festplatte angeht, ist auch für mich unbefriedigend. Da werden Bilder gemacht, bearbeitet und dann in einem relativ übersichtlichen Ordnersystem abgelegt und das war's dann. Auch bei mir verschwinden sie in der Versenkung, ohne dass die Umwelt gross Notiz von den Aufnahmen nehmen kann. Ich hab auch noch nie ein Fotobuch gemacht, das wäre aber ev. naheliegend, das mal nachzuholen.
Früher zu analogen Zeiten, hat man sich ab und zu die Papierbilder oder die Dias angesehen, heute ist das bei mir jedenfalls nicht mehr der Fall. Ich mag mich noch gut daran erinnern, wie ich früher meinen Besuch mit überlangen Diapräsentationen gelangweilt habe. :)
Nun bin ich froh, kann ich ab und zu einige Bilder hier im Forum zeigen, das gibt mir Hinweise auf Verbesserungsmöglichkeiten und etwaiges Lob nehme ich nur zu gerne an, das Ego will ja auch genährt werden.

Bei Geburtstagsanlässen lasse ich die Cam bewusst zu Hause, da hab ich einfach keinen Bock zu. Da kann ich mich dann entspannt Speis und Trank widmen, ohne den Druck im Hinterkopf zu haben jedes anwesende Individuum passend auf den Sensor zu bannen. Da überlasse ich gerne den Kompakten und den Handys das Spielfeld.

Fazit, ich gehe die Sache relativ entspannt an, Zonensysteme und andere speziellen Grundlagen der Fotographie lasse ich an mir vorbeigehen und versuche mit meinem bescheidenem Wissen gute Bilder zu machen. Dabei haben mir die Forumsteilnehmer hier schon enorm geholfen, dafür vielen Dank in die Runde. :daumenhoch_smilie:

Das wären so meine Gedanken zu dieser interessanten Thematik.


Gruss, Robi
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin,

"wer nicht fotografiert, hat mehr vom Leben"

Ehrlich gesagt bezweifel ich das. Für mich war und ist Photographie immer auch eine Möglichkeit, mich mit meiner Umgebung, dem Leben, den Menschen auseinanderzusetzen. Ich erlebe das immer wieder, wenn ich mit Nicht-Photographen auf Reisen bin, und die nacher auf meinen Bildern Dinge entdecken, die sie selbst nciht gesehen haben, obwohl wir gemeinsam unterwegs waren.

Den Sinn hinter meiner Fotographie verstehe ich nicht darin, der Nachwelt zig-Gigabyte an Bildern zu hinterlassen, die dann gefälligst immer weiter vererbt werden sollten. Mir ist schon klar, dass das meiste nach meinem Ableben gelöscht oder vernichtet wird, das ist für mich aber ok und belastet mich nicht.

Sehe ich ähnlich. Aber wenn es den ein oder anderen gibt, der einen schönen Ausdruck behalten möchte, würde mich das natürlich freuen.

Überhaupt das Drucken: Für mich ein ganz wesentlicher Teil der Photographie. Wenn ich nur Bilder für die Festplatte machen würde, ginge es mir vermutlich ähnlich wie Thomas. Aber ein schönes Bild sauber auszuarbeiten und auf Papier zu bringen (ich drucke grundsätzlich selber!) macht Photographie im wahrsten Sinne begreifbar.

Grüße,

Heiner
 
...mit dem Bier, daß du dir nach dem Fotoausflug gönnst? Oder kühlst du Filme?

Gruß Andreas
 
Ich mache ja nun zwei Arten Fotografie:
beruflich die technisch saubere industrielle Doku - damit man noch in 100 Jahren nachvollziehen kann - warum hat hier was versagt / hat was gut funktioniert / ist der Designentwurf auch in der Praxis verwendbar.
Die andere freie Fotografie:
Schönheit der Landschaft und der Natur / des Lichts / der richtige Augenblick.

Auf beiden Seiten geniesse ich den Augenblick - wenn der "Schuss" im Kasten ist"; wenn die lange Planung und Vorahnung mit dem Ergebnis übereinstimmt.
Sicher, es gibt auch Aufnahmen die durch das "Sieb der Kriterien" fallen - aber die werden ziemlich schnell schon in der Kamera gelöscht, sobald das Bild da ist welches die Kriterien erfüllt.

Das Erlebnis ist auf beiden Seiten gleichermaßen intensiv - Augenblicke an die man sich erinnert. Durch die Fotografie habe ich mehr vom Leben; vielleicht weil ich immer zuerst genau hinschaue... und dann auch mal ein Motiv sein lasse ohne Foto.
 
..vielen Dank für eure Meinungen und Haltungen..
Ich werd das mal sacken lassen und dann weitersehen.
 
Die Fragen habe ich mir auch schon mal gestellt und mir folgende Antworten gegeben: ja, es ist bereits fotografiert worden - aber nicht von jedem, also darf ich auch. Die Bilder die ich mir von meinen eigenen Bilder gern wieder ansehe sind die, die Emotionen in mir wecken. Es kann sein sein, dass niemand sonst diese Emotionen nachvollziehen kann, ist aber auch egal - jeder Mensch ist eben ein Einzelstück und damit auch seine Gefühle. Erreiche ich mit einem einzigen Bild welches ich anderen zeige eine Emotion beim Betrachter, habe ich vielleicht einen "Seelenverwandten" gefunden. Ein riesiges Geschenk. Ein anderer Aspekt ist, Fotos erzählen Geschichten und visualisieren damit Geschichte. Vielleicht überlebt eines meiner Reisefotobücher ein paar Generationen und dokumentiert damit die heutige Zeit. So wie wir auch heute aus alten Büchern und Bilder unsere Geschichte reflektieren. Geschichte lässt uns erst zu dem werden, was wir sind - einzigartig. Ob nachfolgende Generationen dies nutzen, ist ebenso egal - man muss ihnen aber die Chance geben, auch zu SEHEN woher sie kommen und damit vielleicht auch wohin sie gehen. Meine Enkeltochter sieht sich sehr gern Bilder ihrer Urgroßeltern an, darum fotografiere ich weiter damit diese Kette nicht abreisst.
 
yokori, das kann ich vorbehaltlos unterschreiben!

Gruß Andreas
 
Ich habe das Zeug gekauft, ich nutze es nur sehr selten, meist habe ich keine Lust zum Fotografieren.
Die K7 die ich 2010 im august gekauft habe hat unter 4000 Auslösungen, die K5II auch schon 2 Jahre alt hat 1400 Auslösungen, die K3 mit 8 Monaten 500.
Viel mehr werden es auch nicht werden.
Ich kann nicht fotografieren, will es eigentlich auch nicht. Keinerlei Talent und keine Motivation. Ich habe jede Menge Zubehör, Jacken, Blitze, Objektive den ganzen Mist. Nur keine Lust zu Fotografieren, das schwere Zeug durch die Gegend zu schleppen.
Meist mache ich Drive by shootings, Seitenfenster runter, Kamera raus und Knips.
Ich habe keinen Bock zu Fuß zu gehen, mich nervt das alles nur. Nehme also meist überhaupt keine Kamera mit, kommt dazu das ich keine Menschen fotografiere, prinzipiell nicht.
Wenn ich also in der Stadt fotografiere geht das nur in der Zeit zwischen Mai und August, Sonntagmorgens wenn ich von der Nachtschicht komme, zwischen 7 und 8:30, da ist hier in der Kleinstadt niemand auf der Straße.
Ich arbeite 48 Wochenenden im Jahr in Dauernachtschicht, also von daher habe ich genug Gelegenheit und Zeit.
Also es sind so schon nur wenige Tage im Jahr möglich um hier die Kleinstadt zu knipsen, ansonsten knipse ich Bäume oder Felder, überall da wo keine Menschen sind und ich nicht laufen muß.
Kompliziert, warum ich tausende Euros dafür ausgegeben habe? Keine Ahnung, war irgendwie gelangweilt so wie meistens. Jetzt habe ich den Mist, also gehe ich ein paar Stunden im Jahr damit los.
Habe mir im November so ein kleines Zelt für Produktfotografie gekauft für 200 Euro, schön in so einer Art Reisetasche verpackt, habe ich vor 3 Wochen aus dem Karton befreit, die Tasche habe ich noch nicht einmal geöffnet.:lol:
Ich habe keine Lust dazu, es interessiert mich nicht.:crazy:
Ist eben so, kann man nichts machen.
 
Verstehen muss ich das jetzt aber nicht wirklich, auch wenn ich Deinen Gedankengängen prinzipiell zu folgen vermag? Ich fürchte Du brauchst etwas anderes als eine Kamera?

Gruß
Jürgen
 
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