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Zwitterwesen OM-D E-M1 (erstes Fazit)

CrOMagnon29

Mitglied
Hallo zusammen,

seit heute laufen überall im Lande die offiziellen "OM-D Events" zur Einführung der neuen OM-D E-M1. Zwar gibt es im Internet schon seit etwa einem Monat viele Bilder und auch kleine Filmchen, die die Kamera vorstellen. Doch wollte ich mir die Gelegenheit nicht entgehen lassen und bin heute morgen in die Magnushall in Hamburg gepilgert, um mir die Kamera anzusehen und vor allem am lebenden Objekt herauszufinden, ob ich es hier wirklich mit dem Nachfolger des E-System bei umfassender Kompatibilität zu meiner E-System Ausrüstung handelt. Dabei ist dieser Roman entstanden (dies ist eine Warnung!)


Meine Objektivität ist, zugegeben, ein wenig eingetrübt. Ich habe wohl eine der letzten OM4-TIs im Handel erworben und hatte dann sehr schnell gemerkt, dass das das Ende der OMs war. Dann die lange Durststrecke bis zum E-System -- Zweifel -- und dann doch der Einstieg. Nur um dann wieder zu bangen, ob es den noch eine E-40 geben wird oder eine E-4. Gut, als ich schon mit Canon zu liebäugeln begann (war wohl nicht der Einzige, der dem E-System den Totenschein ausgestellt hatte) kam dann noch ein einsamer Bolide hinterher: die E-5. Ein wenig zu spät, wie die Verkaufszahlen beweisen dürften. Handel und alte OLY-Fans hatten sich bereits abgewandt. Die neuen PENs waren anfangs ein Renner. Den D-SLRs konnte aber erst die OM-D das Wasser reichen. Aber es ist ein neues Objektivsystem, das Olympus da parallel hochgezogen hat. Die E-Serien-Benutzer saßen auf E-620,E-30,E-3 und E-5 mit Ihren teuren, guten Optiken fest. Nicht wenige wechselten System und Marke. Nur wenige zur OM-D, da um diese Kamera richtig nutzen zu können eben MFF-Optiken notwendig waren.


Ich selbst sehe bis heute zu und warte. Die E-3 habe ich noch für einen guten Preis losgeschlagen und eine Reihe von Linsen gleich mit. Als alter OMler war mir die E-620 eh stets näher als die riesige E-3 (und deshalb auch keine E-5).


Dann kam die Einladung zum Hamburger Event: Eine neue E-M1 (diesmal darf wohl das M1 genutzt werden) die über Adapter alle E-Serienobjektive verwenden kann und auch das E-Serien Equipment. Gleichzeitig im Netz die Aussagen, dass es keine E-7 mehr geben wird, sondern nun ganz auf MFF, und die OM-D EM-1 als Erbe des D-SLR Systems zu betrachten ist.

Oh je, nun ist es also soweit... Objektive vertickern und zu Canon wechseln ? Oder doch mal einen Blick riskieren ? 1500€ sind schließlich eine Menge Geld und der FT-Adapter kommt nach der Einführungsphase ja dann wohl auch noch on Top....


Heute also hin zum Event. Es wurden die Auflösung der Kamera, die Studio-Fähigkeiten (Blitzanlage), die Steuerung über WLAN und App und die Langzeit/Live Bulb Funktionen an verschiedenen Stationen gezeigt und 2 Objektive + Body konnten zur fachmännischen Reinigung gebracht werden. Wenn man seine eigene SD-Karte (auch käuflich beim anwesenden Händler zu erwerben) dabei hatte konnte unter Studiolicht und in der abgedunkelten Halle Bilder (auch am Modell) zum späteren Vergleich am heimischen Bildschirm schießen. Dazu noch ein Vortag von einem Profi. Etwas verloren wirkte Herr Toshiyuki Terada von der Produktentwicklung, der auch für Fragen zur Verfügung stand.

Daneben gab es Gelegenheit die E-M1 mit der E-M5 zu vergleichen und, was mir am wichtigsten war, direkt Hand an die neue Kamera zu legen und mit den auch vom mir benutzten E-Serien Objektiven zu testen. Für Vergleichszwecke, hatte ich meine Immer-dabei-E620 und zwei ältere E-Zuikos dabei, die auch auf der E-620 kein C-AF mehr möglich machten.

Was mir gleich auffiel: Die Klientel ist wesentlich älter als bei einer vergleichbaren Veranstaltung, die ich vor 2 Jahren bei Canon besucht habe. Offenbar ist die E-Serien-Gemeinde – die meisten hatten E-3/E-5 und E-Zuikos im Gepäck am Altern. Die Jungen sind wohl bei den PENs zuhause.

Dann aber der große Moment, die E-M1 mit einem E-Zuiko 12-60mm, dem E-Serien Klasssiker.

Die Meinungen waren geteilt. Die E-X Fraktion: Viel zu kleiner Body für große Hände, die Linse viel zu groß. Und es gibt ja immer noch Batteriepack für unten dran (damit aber immer noch nicht E-x Gewicht) oder dann eben MFts (z.B. als „Standard“-Linse). Im Übrigen war ich persönlich von der Größe angetan: Ich habe meine D-SLR fast immer dabei, daher die E-620 und keine E-30 ( und keine E-3 mehr). Die E-620 liegt selbst bei meinen recht großen Pfoten gut in der Hand, auch ohne Batteriepack. Und die E-M1 sieht daneben wie ein Bindeglied zwischen OMs (so ein bisschen OM-20/30 würde ich sagen) und E-Serie aus. Gleiche Größe wie die E-620 und mit den E-Serien-Profi-Objektiven eben etwas ...klein. Aber mal in letzter Zeit eine NEX gesehen. Das nenne ich unproportional. Die Olympus ist dagegen ausgewogen. Die E-M5 ist schmaler und schlanker, hatte aber nie den Anspruch nun auch E-System Aufgaben komplett zu übernehmen. Die E-M1 hat an Stabilität, vor allem durch den angedeuteten Handgriff, gewonnen.

Gratulation an den Designer: Die neue OM-D ist eine Schönheit. Auch die Anordnung der Schalter gefällt mir. Wer eine OM in der Hand hatte findet den Einschalter wieder links am als Rückspulhebel getarnten Tastenblock. Der Prgrammwahlschalter sitzt rechts neben dem Prisma -sorry- neben dem elektronischen Sucher. Es gibt dann zwei Wahlräder (vgl E-X) und dazwischen einen „Farbmischknopf“ mit dem sich der Farbton direkt bei Aufnahme beeinflussen läßt. Ein Spielzeug mit Suchtfaktor ! Die Zahl der Schalter halt sich auf dem Niveau der E-620 und ist ebenso übersichtlich angeordnet. Nix links neben dem Bildschirm !

Na ja, ich höre hier auf. Es gibt ja Bilder. Aber das nochmal: Die Kamera liegt sogar mit einen alten 50-200mm gut in der Hand und ich konnte quer durch die halbdunkle Halle schnell bis zum Catering-Posten fokusieren und habe knackig scharfe Bilder ohne Rauschen bekommen. Der Sucher ist der beste, den ich bisher gesehen habe. Kompatibilitätstest zu mehreren FT-Zuikos bestanden und auch keine Unterschiede in der Geschwindigkeit zum Vergleich E-5 eines anderen Besuchers „empfunden“.Bestanden !

Handling ebenfalls (v.a. im vgl zur E-3/5, Schalter-Wirrwar, Größe und Gewicht! ).Und das sie verdammt gut aussieht, habe ich schon gesagt. Ich rede von der Kamera, nicht vom fotografierten Modell....


Die meisten neuen Funktionen werde ich niemals brauchen.

Die Steuerung per App und WIFI wäre wohl noch am wahrscheinlichsten. Es werden Android und angebissener Apfel unterstützt. Microsoft Fehlanzeige.

Ob auch die Viewer Software für den PC noch weiterentwickelt und auf die neue Kamera abgestimmt wird, konnte niemand sagen. Es wird jedenfalls weiter nur der Viewer von der Olympus-Seite herunterladbar sein.


Ach ja, der neue FT Adapter ist genauso wetter- und kältegeschützt, wie der Body. Mit den Pro-Objektiven der E-Serie also ein toughes Gespann.Wäre doch ein Jammer, die Kamera mit einem ungeschützten mFT-Objektiv absaufen zu lassen, wo man so schöne FT-Zuikos im Rucksack hat :)


Wer die E-5 liebt, wird wohl über kurz oder lang in der Boliden-Klasse bleiben und zu Schwergewichten der Konkurrenz wechseln. Dann vielleicht gleich ein Einstieg ins Vollformat ? Viele der anwesenden Mit E-x Bodies scheinen daher auch enttäuscht und fragten weiter nach einer E-7.

Wer eine kleine handliche Kamera in OM-Tradition und in OM/E-620 Größe sucht, der ist bei der E-M1 goldrichtig, wenn, ja wenn ihm das Goldstück auch den entsprechnenden Preis wert ist.

Rein von den technischen Daten ist die Konkurrenz in vielen Features (v.a . Video) überlegen. Selbst im mFT-Lager ist man da weiter. Aber es ist ja ein Fotoapparat und keine Videokamera.Wer beides braucht, sollte sich die Lumix G6 auf der einen Seite und die E-60/E-70 auf der anderen Seite ansehen.

Doch die E-M1 hat eben auch ein paar Gimmicks die sie fraglos von der Masse abheben (Farbkurvensteuerung, Live Bulb, super E-Sucher, Gewicht, Größe)


Bauchgefühl: Olympus OM-D EM-1, ganz klar.

Kopf: Die Anforderungen an eine Kamera ändern sich. Wenn also die Bodies nicht mehr aktualisiert werden....und die Schmerzgrenze des typischen Olympus-Masochisten erreicht ist, dann wird auch der 500€ Zuschlag für die Kompatibilität zum E-System gezahlt. Genau darauf scheint denn auch die Preisbildung zu basieren.

Die Objektive sind super und halten ewig (habe heute auch mit dem guten alten 1,8:50mm und Adapter Bilder gemacht).


Mein Fazit:

Ich sehe in der E-M1 einen würdigen Nachfolger, eine wunderschöne Kamera...zu einem für mich zu hohen Preis. Neueinsteiger werden eh PEN wählen.


Die Olympus-Gemeinde möge mir verzeihen, wenn ich also erst mal passe und auf sinkende Preise (inkl. FT- Adapter) hoffe.

Schaut Sie Euch selber an und entscheidet.


Ende meines Romans.
 
Moin und danke für deine Einschätzungen :daumenhoch_smilie:

Die OM-D E-M1 war für mich auch ein deutlich zu teurer Happen, deshalb ist es die OM-D E-M5 geworden ;)

Was für mich jedoch weiterhin sehr spannend bleibt ist die Entwicklung der Sparte um das Format, denn es gibt ja, wie Du es beschreibst, die große FT-Fraktion, die schon sehr lange auf ein Body-Update für die wirklich genialen Optiken gewartet hat, und die Entscheidung von Oly das Ganze auf der µFT-Schiene fortzusetzen.
Zusätzlich gibt es ja die Panasonic Bodys mit z.B. der GH3, die sich auch sehen lassen können und an die bestimmt auch der FT-Adapter passt.

:z04_bier01:
 
Ich habe sie mir gekauft
Die Bildqualität ist wirklich der Hammer
ich hatte vorher eine Olympus E1 & E3
und bin sehr zufrieden
nur der kleine Externer Blitz
gibt mir Grund zu meckern
 
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