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Das Ende der Kompaktkameras

kjh

Da fällt uns kein Titel mehr ein
Einen interessanten Artikel über den Status der Kameraindustrie veröffentlichte gestern das Wall Street Journal, zu lesen hier.
Danach fiel der Umsatz der kompakten Digitalkameras in den ersten 5 Monaten 2013 um dramatische 42%.
Der Grund: ein Wandel in der Verbrauchergewohnheit. Smartphones übernehmen fast vollständig dieses Segment, das weniger mit Fotografie aber sehr viel mit Lifestyle zu tun hat. Insgesamt sehen die Zahlen der Kameraindustrie nicht sehr berauschend aus. Es sieht so aus, als ob der Markt kräftig durchgeschüttelt wird. Die billigen „Point and Shoots“ dürften am Ende sein. Wehe dem, der von größeren Umsätzen in diesem Segment lebt.

Gruß
Klaus
 
Hallo zusammen,

in Anbetracht der immer besser werdenden Bildquali der Smartphones kann ich das auch nachvollziehen: viele, die bislang eine Billigknipse gesucht haben, denen reicht jetzt auch das Handy. Je anspruchsvoller eine solche Kompakte ist, desto sicherer ist sie noch einige Zeit im Markt. Ich denke da gerade an meine P7100, das sind doch noch Welten zu Handykameras. Wer sich so etwas kauft, weiß warum er das tut und mitzuschleppen bereit ist.

Gruß
Jürgen
 
Moin,

Samsung hat das bereits auf der Photokina 2012 erkannt und sowohl Smartphones als auch Kompaktkameras vorgestellt, die vollständig über ein variables Internet-Betriebssystem verfügen (Android).

Der Markt wandelt sich auf dem Sektor gewaltig in zwei Trends - wenn man mal nachdenkt, was in den letzten drei Jahren so im Discounter rumlag, dann waren das anfangs zu 99% nur Kompakte, dann kam der Boom mit den Systemkameras und zeitgleich auch DSLR, gab da Angebote für weniger als 400 Euro für einen Spiegelklapper mit zwei Objektiven, und heute sieht man eh fast niemanden mehr, der eine Kamera ohne Bajonett rumträgt.

Der Boom auf dem Smartphone-Markt tut dann den Rest, das Leben in Echtzeit bedeutet auch das Foto in Echtzeit, so sieht man halt die Fotos vom Urlaub der Bekannten nicht wesentlich später im WWW als wie sie gemacht wurden, und wenn ich mir mal so überlege wie viel Geld man für ein aktuelles Smartphone mit Kamera hinlegt, naja, das muss dann auch nicht wesentlich schlechter sein als ein Foto aus einer Kompakten - wohl eher besser - denn Nokia haut ja bereits mit über 40 mPx im Handy auf den Markt ;)

Sie ersten Hersteller der Kompakten haben ja schon reagiert und W-LAN-Kameras mit direktem Zugang zu Facebook und anderen SpionageÄpps auf dem Markt und ich wette, es dauert nicht mehr lange, dann kann man auch mit Kompakten oder Systemkameras oder DSLR telefonieren :)

:z04_bier01:
 
Die Frage ist doch wie rüste ich strategisch meine Firma aus? In welche Richtung geht die Fotografie in der Zukunft. Immer bessere und kleinere Sensoren ermöglichen
immer höhere Qualität bei den Smartphones. Werden die Kompaktkameras zu Smartphones wie bei Samsung in Ansätzen zu sehen mit Internetanschluss oder werden
Smartphones zu Kompaktkameras mit rudimentären Einstellmöglichkeiten? Ich bin gespannt wie lange sich auch die Spiegeltechnologie im Profibereich hält. Es gibt Fragen
über Fragen, die im Forum diskutiert werden, aber niemand hat die richtige Glaskugel und weiß diese Dinge. Es wird sehr spannend bleiben wie der Markt sich verändert.

Gruss
 
Die Frage ist doch wie rüste ich strategisch meine Firma aus? In welche Richtung geht die Fotografie in der Zukunft.
... Es wird sehr spannend bleiben wie der Markt sich verändert.

Gruss

Oh ja, ich wäre zu gerne stiller Beobachter in den Produktplanungs Meetings der Hersteller.
Offensichtlich wurden viele von einer Entwicklung überrascht, die sie sich in diesem Ausmaß und dieser Geschwindigkeit nicht vorstellen konnten.
Fuji halbiert die Anzahl der Modelle, Olympus halbiert die Prognose für die Anzahl der verkauften Einheiten gegenüber dem Vorjahr. Panasonic reduziert die Einsteiger Varianten und will die Festkosten um 60% in den kommenden drei Jahren senken. Das klingt wie ein Erdrutsch.
Wenn alle das gleiche Ziel haben, nämlich raus aus dem Einsteiger Markt, wo geht es dann hin?
Für mich sind das die Premium Kompakten (Sony RX1, Ricoh GR, Sigma Merrill, Nikon Coolpix A, Fuji X...), wahrscheinlich mit erbittertem Preiskampf um Marktanteile.
Die Spiegellosen mit großem Sensor (APS-C oder FF) und ein Aus für 4/3, Q und Nikon 1
Die profitablen DSLR helfen denen, der sie hat.
Ja, es wird sehr spannend. Vielleicht orientieren sich die Hersteller ja an den Wünschen der Kunden...

Gruß
Klaus
 
Ja, es wird sehr spannend. Vielleicht orientieren sich die Hersteller ja an den Wünschen der Kunden...

Naja, die Hersteller haben es ja im Prinzip leicht - ein Telefonmodul und ein großes Display einzubauen und ein Android Betriebssystem draufzupacken ist ja nun kein Ding und wenn der dicke Kuchen zwischen Samsung, Äppel, Sony, Nokia und HTC dann mal um einige Hersteller mehr ergänzt wird, dann kann der Markt neu gemischt werden.
Internet im DSLR-Body würden sich wohl auch einige Profis wünschen, die damit und mit Schnelligkeit Geld verdienen :)
Die Schere geht weiter auseinander was die Mittel zum Bild betrifft - das ist ja klar - und wenn es heute nun mal so ist, dass Fotos von Smartphones auf Portalen Preise abräumen bzw. die WWWelt das sehen will, dann ist es eben der Lauf der Zeit.

Knackpunkt - der Markt für klassische Kameras mit großem Sensor und klassischer Optik wird weiter bestehen, jedoch wird es teuer werden ...

:z04_bier01:
 
Naja, die Hersteller haben es ja im Prinzip leicht - ein Telefonmodul und ein großes Display einzubauen und ein Android Betriebssystem draufzupacken ist ja nun kein Ding ...

Und genau das will ich nicht. Eine Kamera mit der man telefonieren kann, geht unmittelbar in den Wettbewerb mit Smartphones. Vielleicht macht es ja jemand, auf den Erfolg bin ich dann aber sehr gespannt.

Für mich sehe ich drei Kameras(ysteme).
Immer dabei das iPhone, für Dokus, Ideen sammeln, ...
Die Premium Kompakte, ohne Abstriche an Bildqualität, wenn es klein und leicht sein muss. (Kann ein spiegelloses System sein)
Die DSLR, wenn ich zielbewusst fotografieren gehe.

Mir scheint, dass es vielen anderen ähnlich geht.

Gruß
Klaus
 
Moin,

Für mich sehe ich drei Kameras(ysteme).
Immer dabei das iPhone, für Dokus, Ideen sammeln, ...
Die Premium Kompakte, ohne Abstriche an Bildqualität, wenn es klein und leicht sein muss. (Kann ein spiegelloses System sein)
Die DSLR, wenn ich zielbewusst fotografieren gehe.

Mir scheint, dass es vielen anderen ähnlich geht.

Ich denke auch, dass es in die Richtung geht. Vielleicht wird es auch Zwitter zwischen 2 und 3 geben. Also spiegellose Systemkameras mit Wechselobjektiven und reichhaltigem Zubehör.

Grüße,

Heiner
 
Für mich sehe ich drei Kameras(ysteme).

Moin Klaus, sehe das im Prinzip völlig gleich - es sind allerdings auch drei verschiedene Sorten von Fotos, die aufgrund der optischen Möglichkeiten der Systeme dann unterschiedlich ausfallen.
Wenn man diese drei Systeme sieht, wie Du, dann ist es im Prinzip auch das, was heute schon erkennbar ist - sowohl im Kompaktbereich als auch bei den Spiegellosen, die Sensoren werden halt deutlich größer, und ich wette mal - es dauert nicht mehr allzulange, dann wird das erste Smartphone mit 35mm Sensor aufschlagen...

Theoretisch sind eh fast alle W-LAN-fähigen Kameras internetfähig wenn man ein Smartphone in der Tasche hat und wer baut zukünftig noch ohne W-LAN ?

:z04_bier01:
 
...Vielleicht wird es auch Zwitter zwischen 2 und 3 geben. Also spiegellose Systemkameras mit Wechselobjektiven und reichhaltigem Zubehör.

Grüße,

Heiner

Absolut, und zwar ganz stark zu Lasten der Einsteiger DSLRs.
Fragt sich, wer sind die Gewinner und wer die Verlierer im sich drehenden Markt.
Gewinner Nr. 1 wird Sony sein, sie bauen die Chips für alle Typen und sind stark bei den Premium Kompakten/Spiegellosen.
Canon und Nikon werden mit neuen Dingen kommen, sie sind groß und werden auch Preiskämpfe überstehen.
Düster sehe ich das für Olympus, Panasonic und andere Kleine, vor allem für die Handelsmarken wie 59,- € billige Rolleis.
Eine interessante Rolle spielt Sigma, die mit neuen und guten Objektiven die etablierten Marken aufmischen.
Wirklich spannend was da passiert.

Gruß
Klaus
 
Hi,

zum Knipsen: Smartphone
zum Fotografieren: DSLR

Gruß
Gerd
 
es dauert nicht mehr allzulange, dann wird das erste Smartphone mit 35mm Sensor aufschlagen...

Das sehe ich widerum eher skeptisch. Große Sensoren erfordern große Optiken. Also wird alles wieder erheblich größer. Ein Smartphone, das so dick ist, wie heutige Telefone breit sind, dürfte es auf absehbarer Zeit schwer haben. Klar, kann man ausfahrbare Objektive machen, wie es heute schon bei manchen Kompakten der Fall ist. Dazu müsste aber der gesamte Rest im Smartphone erheblich kleiner werden, damit da Platz ist. Die Größe eines Smartphones ist aber heutzutage durch zwei Faktoren bestimmt: Die Größe des Displays und die des Akkus. Da bleibt erstmal wenig Raum für ein Objektiv.


Grüße,

Heiner
 
Die Größe eines Smartphones ist aber heutzutage durch zwei Faktoren bestimmt: Die Größe des Displays und die des Akkus. Da bleibt erstmal wenig Raum für ein Objektiv.

Moin Heiner,

das Konzept einiger Hersteller den Sensor nicht auf eine Optik zu beschränken ist ja nicht neu, wenn ein Smartphone den 35mm Sensor mit kleiner Optik auf einem Drittel der Fläche bzw. deutlich reduziertem Bildkreis nutzt bleibt es flach, setzt man ein 35mm Objektiv an wird es nicht größer, das Auflagemaß steckt dann halt im Glas. Objektive für Smartphones gibt es ja schon länger, die Idee zu variablen Sensoren gibt es auch schon lange, z.B. für Panoramakameras oder 3D Kameras oder schlicht und ergreifend für DSLR mit variablem Bildkreis um APS-C und 35mm Glas zu nutzen.
Wenn ich mir nun ein 41 mPx Nokia ansehe wofür man sogar Griffe bekommt die 3 cm dick sind zzgl. die 3-4 mm Displayrand, dann ist man nicht mehr weit entfernt von solcher Zukunftstechnologie ;)
Japanische Elektronikkonzerne hab ich schon öfter unterschätzt - das bleibt immer spannend - und vielleicht gibt es ja bald eine ähnliche Technologie wie z.B. Lichtfeld, wer weiß das schon... und Panasonic traue ich es schön länger zu, dass die ein Smartphone mit µFT-Bajonett rausbringen wenn ich mir so die Optiken ansehe ...

:z04_bier01:
 
Dann empfehle ich die Absatzzahlen von dem Gerät zu beobachten:
...
Gruß

Anatol

Man kann es drehen und wenden wie man will, es eine Kamera oder ein Smartphone nennen, es zielt in das unterste Segment der P & S Kameras und ist ein weiterer Killer der Kompaktkameras. Es wird weder eine Fuji X, eine NEX-3/5/6/7 oder eine Ricoh GR oder eine RX1 ersetzen können. Mit 3cm Dicke will ich es auch als Smartphone nicht haben. Aber wer weiß schon wohin sich das entwickelt? Du hast recht, die Absatzzahlen werden es zeigen.

Gruß
Klaus
 
Hallo.

Ohne dem oben gesagten widersprechen zu wollen, sehe ich doch einen ganz entscheidenden Unterschied zwischen den Kompakten und den Handykameras, nämlich das Zoomobjektiv. Ich kenne keine (etablierte/erhältliche) Zoomlösung in einem Handy. Selbst einfachere Kompakte (nicht das Aldi-Segment im zweistelligen Bereich) bieten das jedoch schon.

Aber wahrscheinlich ist die Möglichkeit, den Bildwinkel zu verändern, der Zielgruppe dieser Geräte nicht so wichtig, dass sie deswegen ein eigenständiges Gerät zusätzlich zum Mobiltelefon mitführen.

Für mich ist und bleibt die Handykamera ein Hilfsmittel, sich "optische Notizen" festzuhalten, und keine ersthafte Kamera. Noch unerträglicher finde ich die Zeitgenossen, die ein Tablet in die Luft recken, um damit Bilder zu machen:
2013-07-23London-1039.jpg


In einem Ausflugbus ist mir das noch relativ egal. Wäre ich Hochzeitsfotograf, würde mich das nervös machen. Aber ich komme vom Thema ab...

Ich persönlich setze zukünftig auf das Fuji X-System für meine Stadt- und Industrieaufnahmen, und auf die DSLR mit Telezoom für Studio, Portrait und Akt.

Grüße
Matthias
 
Moin Matthias,
das mit dem Tablet hast Du falsch verstanden - das ist das neue digitale Großformat :D


Viele Grüße, Fritzi
 
...

Ich persönlich setze zukünftig auf das Fuji X-System für meine Stadt- und Industrieaufnahmen, und auf die DSLR mit Telezoom für Studio, Portrait und Akt.

Grüße
Matthias

Das ist der Trend, der sich immer mehr beschleunigt.
Das klingt bei mir so: ich setzte (vorerst) auf das NEX System für die Reise- und Street Fotografie und auf die DSLR mit High-End Festbrennweiten für Makro-, Natur und Landschaft. Die NEX ersetzt meine alte analoge SLR, und die D800E meine alte analoge Mittelformatkamera.
Es sind wohl Zeichen eines Umbruchs.

Gruß
Klaus
 
Ich stimme hier in den allermeisten Punkten Klaus (kjh) uneingeschränkt zu.

...sehe ich doch einen ganz entscheidenden Unterschied zwischen den Kompakten und den Handykameras, nämlich das Zoomobjektiv.

Das ist zwar einerseits richtig, andererseits ist der Trend weg von der "Knipskompakten" doch der Tatsache geschuldet, dass das "Fotografieren" mit dem Smartphone 2 durchaus entscheidungsrelevante Faktoren mit sich bringt, die für das Gros der Zielgruppe den Ausschlag geben:

a) ich brauche nur ein Gerät mitzuschleppen, und das smartphone ist ohnehin "immer dabei"
b) die Möglichkeit sofort und ohne irgendwelche Übertragungsprozesse meine Bilder im www/social media online zu stellen.

Hinzukommt, dass mit zunehmender Auflösung und Leistungsfähigkeit der Smartphone-Optik der elektronische crop das Zoomobjektiv ersetzen kann. Von daher erwarte ich auch fotografie-bezogene Produkt(weiterentwicklung) nicht mehr im Kompaktbereich sondern bei den Smartphones.

Gruß, Holger
 
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