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Graufilter/Grauverlaufsfilter

Nikita

Mitglied
Hallo noch mal,

zusätzlich zu meinem Polfilter... suche ich noch einen Grau- oder auch Grauverlaufsfilter. Ich möchte z. B. bei Wasserfällen einen schönen Effekt erziehlen, weiß aber nicht genau, welcher der beiden Filter der richtige dazu ist. Ich hoffe, ihr könnt mir helfen!

Bzgl. Graufilter habe ich folgendes gefunden:

B+W Graufilter 106
(64x), ND 1,8, unvergütet, F-Pro-Fassung
Achtung: Bei den starken Graufiltern ab 103 bietet B+W keine MRC-Vergütung, weil sie dort nicht notwendig sind und kaum Vorteile bringen.
=> Was bedeutet den der kursiv geschriebene Satz?

oder was ist mit dem hier?:
Hoya Graufilter 8x HMC
HMC-Mehrschichtenvergütung
8fach (3 Blendenstufen). Lieferung inkl. Filter-Plastik-Box.
Hoya Graufilter 8x HMC, 67 mm = Euro 31,-

Was bedeutet denn 8x oder 64x etc. bei den Filtern?

Und was bedeuten diese Abkürzungen hier: http://www.fotokoch.de/fotowelt/Grau-Filter/obj_filterg....ktive.shtml?filter3=10-15


Das Versandhaus-Foto-Müller schreibt auch:
Alternativ zu Slim können Sie auch einen größeren Filterdurchmesser verwenden und mittels Adapter anschließen. Wenn Sie also ein 67er Objektiv haben, können Sie einen 72er Standardfilter verwenden mit einem Adapter von 67 auf 72 (die Abschattungsgefahr ist dann noch geringer als bei Slim).
Würde es daher Sinn machen gleich ein 72 Durchmesser zu kaufen und dann zwei Zwischenringe a) für 62 für mein 18-250mm und b) für 67 für mein 16-45mm, damit dort dann auch auf jeden Fall keine Vignettierung auftritt? Oder kann ich absolut sicher sein, dass ein 67er Filter beim 67er Durchmesser des 16-45 keine Ränder macht?

Vielen Dank euch allen und viele Grüße
Nikita
 
Moin nikita!

Graufilter:
Ein Graufilter ist farbneutral und ermöglicht es, bei Beibehaltung der ISO/ASA-Werte die Belichtungszeit zu verlängern oder noch weiter aufzublenden (also von 8 auf z.b. 4 oder gar 2,8 - wenn das Objektiv so lichtstark ist). Die Angabe 8x oder 2x oder 16x kann man als 8mal oder 2mal oder 16mal lesen; das ist der Verlängerungsfaktor der Belichtung. 2x bedeutet also: Statt 250 sek Blende 8 ist jetzt einer der beiden Parameter veränderbar: alo 125 sek bei Blende 8 ODER Blende 5,6 bei weiterhin 250 sek.

Abgesehen von sehr extremen Lichtsituationen wie etwa "ein Wasserfall in einem tauenden Gletscher" (also viel Helligkeit und viel reflektierende Hintergründe/Fläche) macht ein Neutralfilter in der DIGI-Welt nur sehr selten Sinn. Man kann doch den ISO/ASA-Wert runterstellen auf 100 und eine kleine Blende (32 oder 64). OK - dann tritt evtl Beugungsunschärfe auf, aber im Verhältnis zu LANGEN Belichtungszeiten (wo man dann eh ein SUPER-Stativ braucht) halte ich das für vernachlässigbar. Eine hochwertige Vergütung macht in jedem Fall Sinn - ABER STETS in Verbindung mit der STREULICHTBLENDE/Gegenlichtblende. Es ist rausgeworfenes Geld einen hochwertigen Filter zu verwenden und keine oder eine falsch angepasste Streulichtblende zu verwenden!!! !!!
In der Analog-Fotografie sind ND-Graufilter klasse, und ersparen den vorzeitigen Filmwechsel, wenn z.B. ein 400 ISO/ASA Film verwendet wird und "zu viel" Licht vorhanden ist. Dort macht es Sinn.


Ein Verlaufs-Filter lässt sich schon in etwa aus dem Begriff ableiten: Die Filterdichte (also: wie stark das Teil "Licht schluckt") ist (je nach Drehrichtung des Filters) z.B. oben neutral und weiter zur Mitte und nach unten immer stärker "eingefärbt". Dardurch wird im eingefärbten Teil die Lichtmenge zunehmend reduziert. Ein solcher Filter ist etwas für FOTO-Gourmets :) . So können z.B. sehr kontrastreiche Motive abgelichtet werden, wenn die Helligkeitsunterschiede flächig (nicht punktuell) auftreten. Z.B. Sonnenuntergang mit Horizont oder Dach und Himmel etc. Auch ein solcher Filter macht nach meiner Erfahrung am meisten Sinn bin der Analogen Fotografie und dann dort insbesondere bei DIA-Material, denn da stellt man UNIKATE her. Bei Negativfilm sind im Labor eingeschränkte Korekturen möglich - aber in der Digitalfotografie ist das nur allerhöchstselten erforderlich. Denn fast jedes einigermaßen brauchbare Programm bietet Neutralverlaufsfilter oder sogar FARB-Verlaufsfilter. Hier sind neben der Bildoptimierung (Kontraste) Kunst und Kitsch keine Grentzen gesetzt.


Zur Adapter-Frage: Adapter sind in der Regel unproblematisch bei Normal- und Telebrennweiten. Im Weitwinkelbereich oder bei Superweitwinkel kann schon bereits der Adapter selber eine Vignetierung (Randschatten) hervorrufen. Das musst Du tatsächlich im Einzelfall bei Weitwinkel AUSPROBIEREN, da es auf die tatsächliche Bauform ankommt (Achtung: Abblenden - dann sieht mans besser). Wenn Du Dir das alles wirklich antun willst, dann gibt es Filtersysteme: In einen extra Filterhalter (meist Folienfilter - die können absolut HOCHWERTIG sein) werden die sehr großen Folien (10x10 Zentimeter z.B.) eingehängt. Bei guten Systemen gibt es dann die Möglichkeit jeweills eine angepasste Streulichtblende am Folienhalter anzusetzen. Also da geht sehr viel - fast alles. ABER prüfe Dich, ob Du das alles wirklich willst :))


Generell zu Filtern: JEDER Filter reduziert die Abbildungsleistung eines Objektives. Wenn Filter, dann stets den besten (und leider häufig auch teuren) den man bekommen kann. Hier rechnet sich plötzlich das umständliche Filterfoliensystem preislich recht schnell, wenn Du mal so von 3-5 Filtern ausgehst. Polfilter, verschiedene Graufilter, Grauverlaufsfilter, Farbverlaufsfilter...und dann noch Adapter für verschiedene Durchmesser...

Mein persönliches Fazit ist nach 35 Jahren Fotografie: Was nützt mir eine super-umfangreiche Ausrüstung, wenn die zu viel und zu groß und zu schwer ist und ich vor lauter Möglichkeiten gar nicht mehr zum fotografieren komme??... :))


Aber wenn Du Fotografie-vernarrt bist, dann geht ganz viel. Ich hoffe, der Text konnte Dir helfen.

Liebe Grüße rentax/Rainer
 
Hallo,
ich habe früher in der analogen Fotografie sehr viel mit Effektfilter gearbeitet,aber seit ich mich mit der Digitalfotografie beschäftige,verwende ich ausser einem Polfilter,sonst keine weiteren Filter mehr.Wenn ich bestimmte Effekte erzielen möchte,mache ich das mit meinem Bildbearbeitungsprogramm.Mit den Verlaufs-Filtern kann man natürlich schon bei den Aufnahmen schöne Effekte erzielen z.B. wenn der Himmel bewölkt ist,kann man mit einem blauen Verlaufs-Filter einen blauen Himmel erzielen,oder mit einem gelb bzw. rotem Verlaufs-Filter einen Sonnenuntergang noch intensiver gestalten.Bei bewölktem grauen Himmel,kann man z.B. mit einem grauen Verlaufs-Filter den Himmel dramatisch verändern,das er wie ein "Weltuntergang" wirkt.Leider passen meine Verlaufs-Filter nicht mehr auf meine digitalen-Objektive,um sie einsetzen zu können.Ich glaube,dass es mit einem 72 Durchmesser gehen müsste,so wie es "Foto Müller" schreibt,da benötigst Du nur einen Filter mit zwei verschiedenen Zwischenringen.Der Nachteil dabei ist,wenn Du einen Verlausfilter mit einem grösseren Durchmesser verwendest,auf einem Objektiv mit kleineren Durchmesser,kommt der Effekt des Verlaufs-Filters nicht so zum Ausdruck.Das gilt aber nur für die Verlaufs-Filter !

Gruss
Jürgen
 
Hallöchen,

erst mal vielen Dank für die sehr umfangreichen und interessanten Antworten!!!

Bin nun doch etwas unschlüssiger geworden... Ich überlege aber, evtl. doch einen Graufilter zu kaufen. Weiß jetzt nur nicht, wie sich der Unterschied zw. einem 64x (gibt es von B&W nur unvergütet) und einem 8x (den gibt es von Hoya nämlich vergütet) zeigt (- sorry ich bin absolut mies in Mathe...:blush:) Würde dann nämlich erst mal den 8x kaufen.

Bei der Erklärung zum Grauverlaufsfilter fällt mir ein, dass ich sowas doch schon mal irgendwo gehört habe - soll sehr praktisch sein. Wenn sich solche Effekte aber auch mit Bearbeitungsprogrammen erziehlen lassen... dann kann man sich das Geld für die evtl. eher seltenen Licht-Gegebenheiten sparen.... Wenn man jetzt nur wüsste, wie das z. B. mit Photoshop funktioniert (muss erst noch üben!)

Was nützt mir eine super-umfangreiche Ausrüstung, wenn die zu viel und zu groß und zu schwer ist und ich vor lauter Möglichkeiten gar nicht mehr zum fotografieren komme??... :))

Da stimme ich absolut zu!!! Bin mit meiner jetzigen Mini-Ausrüstung von Kamera + 2 Objektiven schon oft überfordert, wenn es darum geht, schnell zu wechseln. Wenn ich mir jetzt noch vorstelle, verschiedene Filter je nach Situation auszuwählen und auch noch mit Adaptern zu hantieren... bis dahin ist die Sonne untergegangen, Nebel aufgezogen, jegliches Getier geflüchtet... Evtl. würde aber noch die eine oder andere Blume geduldig warten ;) Oder aber: üben, üben, üben!

Fazit: Werde mir einen Polfilter + Adapter holen und evtl. den 8x Graufilter..

Vielen Dank und viele Grüße
Nikita
 
Hallo Nikita,
in welchen Situationen möchtest du den Graufilter eigentlich einsetzen ? Graufilter haben keinen Einfluss auf die Farbwiedergabe - und schlucken nur Licht.Man kann lediglich die Belichtungszeit verlängern oder die Blende vergrössern - z.B. wenn die Belichtungszeit 1/250 Sek. ohne Graufilter gemessen wurde-und dann mit Graufilter (8x) gemessen würde,dann würde die Belichtungszeit nur noch 1/30 Sek. betragen,statt ohne Graufilter (8x) 1/250 Sek..Graufilter werden daher nur benötigt,wenn sehr helle Objekte fotografiert werden - und die Abblendmöglichkeit des Objektives nicht mehr ausreicht,um zu richtig belichtete Aufnahmen zu kommen.

Gruss
Jürgen
 
Wenn sich solche Effekte aber auch mit Bearbeitungsprogrammen erziehlen lassen... dann kann man sich das Geld für die evtl. eher seltenen Licht-Gegebenheiten sparen...

Und wie ;)

Sagen wir es mal so - ich habe hier eine ganze Kiste mit allen möglichen und unmöglichen Filtern über die Jahre angesammelt. Damit kann auch digital noch gut und viel machen - WENN man sie denn dabei hat :D

Gruß vom See

Klaus
 
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