Mir ist das Bild aber etwas zu eng gefasst
Witzig, ich glaub, ich bin erst jetzt draufgekommen, wo die Differenz zwischen dem ist, was du meinst und was ich mit dem Bild ausdrücken wollte. Manchmal steh ich total auf der Leitung.
Dieses Bild entstand "zufällig" (heißt, es war bis Sekundenbruchteile vor seiner Entstehung nicht geplant) und war nie als Bild "Rennmaschine in Schräglage" gedacht. Dazu war der Punkt der Auslösung gar nicht geeignet.
Die Entscheidung für dieses Bild fiel kurz vor dem Punkt, wo ich normal (bei diesem Standplatz an der Strecke) die Drehbewegung des Körpers (für den Mitzieher) abbreche. Es ist kein Bild aus einer Serie von ballerballer Motordauerfeuer. Es ist ein Einzelbild nach einer Serie von 3 Bildern, die ich bei der Anfahrt zur Kurve, also beim Umlegen geschossen hab. Das dritte Bild wurde unscharf. Ungefähr dort, wo ich das dritte Mal auslöste fliel mir der Arbeitsplatz des Fahrers auf. Ich hatte dieses Motorrad schon unten beim Start bei einem kräftigen (und fast außer Kontrolle geratenem) Wheeley aufgenommen, dann aber wieder aus dem Hirnspeicher gelöst. Das war ja kein Oldtimer.
Ich schoß das erste Bild ungefähr dort, wo der Fahrer die Bremse löste, dann zwei schnell hintereindander vorm Scheitelpunkt, wozu ich am 70-200 natürlich standplatzbedingt das Zoom total zudrehen musste. Kein Problem, 1000x gemacht. Während dieser Aufnahmen fiel mir dann wie gesagt der Arbeitsplatz des Faherers auf, oder besser gesagt, ich ahnte, das könnte interessant ausschauen. Ich weiß ja, wie so ein Motorrad hinter der Verkleidung ausschaut.
Normal hab ich meine Bewegung genau programmiert und breche immer an der gleichen Stelle ab. Aufnahmen von hinten kommen selten gut und sind absolute Ausnahmen, und wenn, positioniere ich mich ganz anders als für Frontal- oder Seitenaufnahmen. Hier drehte ich mich etwa 20° hinter den Abbruchpunkt, das Zoom noch immer auf sehr kurze Brennweite, wartete, bis der Blick ins Cockpit frei war und zog ab. Genau ein Schuß in etwa die 7 Uhr Position, von der Ausgangsstellung gerechnet. Diese Aufnahme entstand also quasi hinter meinem Rücken.
Nein, ich hab nicht einmal am Display kontrolliert, ob das was geworden ist. Wenn nicht, könnte ich es ohnehin nicht mehr ändern, also wozu? Ich dachte, wenn´s was wird, dann freu ich mich, wenn nicht, dann eben nicht.
Was ich mit diesem langen Sermon sagen wollte? Genau das, was ich bereits im zweiten Absatz schrub.
Dieses Bild war nie als Bild von einem Motorrad in starker Schräglage gedacht. Es sollte von Anfang an den Arbeitsplatz des Fahrers zeigen. Die Entscheidung, das Bild zu schießen fiel Sekundenbruchteile vor dem Auslösen, und es war gut so.
Hätte das Bild nur eine Rennmaschine in Schräglage zweigen sollen, wäre der Auslösepunkt für das montierte Objektiv mehr als ungeeignet gewesen und ich hätte mir das sparen können. Dann wäre das Bild auch mir viel zu eng geschnitten.
Das Bisschen, das ich vom Original noch weggeschnippselt hab, das betont die gewünschte Wirkung, meiner Meinung nach, noch mehr. Darum der enge Schnitt.
Ich hoffe, das ist eine Erklärung, mit der man was anfangen kann.
