Hallo Tobias,
du mußt
Hallo Tobias,
du mußt dazu beide Linsengruppen vorne/hinten ausbauen, dazwischen liegt dann das "Blendenlamellengehäuse".
Der Abdeckring mit der Beschriftung vorn ist mit Klebstoff fixiert, wie fast bei jedem Objektiv.
Mit dem Heißluftgerät oder Fön kann man gut einheizen um den Klebstoff anzulösen.
Den Abdeckring löst man dann mit einem geeigneten Werkzeug, dieses kann man teuer beim "Ami" kaufen oder selbst basteln, was auch für die anderen "Linsenöffner" gilt.
Sinnvollerweise sollte man eigentlich das ganze Objektiv zerlegen um eine Komplettreinigung durchzuführen, denn die Blende "verölt" ja nicht grundlos, d. h. es ist mit Sicherheit noch mehr "verölt".
An der Blende hat kein Öl etwas zu suchen.
Entweder wurde das Objektiv schonmal falsch gewartet oder es befindet sich ungeeignetes Schmiermittel in der Nähe.
Möglicherweise ist das Objektiv auch schonmal zu heiß geworden, das kann passieren, wenn man es beispielsweise in der Sonne herumliegen läßt.
Um diesem Übel für alle Zeiten zu begegnen, entfernt man alle alten Schmiermittel und ersetzt diese gegen moderne Temperaturbeständige.
-30/40°C bis + 130°C sollte das Zeug schon aushalten um nicht zu zäh oder zu flüssig zu werden.
Harzfrei u. Kohlenstoffrei versteht sich von selbst.
Lithiumverseiftes Fett für schnelldrehehende Hochtemperaturlager ist eine gute Wahl.
Die Viskosität stellt man nach seinen Bedürfnissen ein, soll der Fokus leicht und geschmeidig sein oder eher straff...?!
Die Lamellen selbst sind mit äußerster Vorsicht zu behandeln, man muß sie für eine Reinigung nicht einzeln ausbauen (sehr diffizile Angelegenheit *g*).
Sind sie aus Metall (bei Zeiss i.d.R. schon) sind sie mit wenig reflektierendem Pulver minimal beschichtet und/oder dazu noch einer
sandstrahlähnelden Behandlung unterzogen worden um der Oberfläche eine bestimmte Rauheit zu geben, welche so wenig wie möglich Licht reflektieren soll.
Ich schreibe das deshalb, weil man diese Oberfläche sehr schnell verkratzen oder die einzelnen Lamellen verbiegen kann und dann wartet eigentlich schon der Mülleimer.
Ich habe selbst schonmal "verölte" Blendenlamellen gereinigt.
Dazu habe ich den gesamten Tubus, in dem sie eingebaut sind, in 99,99% Isopropanol getaucht und schön bewegt.
Den Alkohol muß man leider 2 bis 3 x erneuern sonst bleiben hinterher häßliche Fettränder übrig.
Trocknen kann man das ganze mit dem Fön, wobei es sich empfiehlt, die Blende ständig in Bewegung zu halten.
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Erwähnenswert ist auch noch der Fixierring, der die beiden Objektivteile zusammenhält, die für den Fokussierweg verantwortlich sind.
So sieht er aus:
3 Schrauben halten ihn, sie sitzen unter der Gummiabdeckung des Fokussierrings und sind (wie alle Schrauben) ebenfalls mit Klebstoff fixiert.
Dieser Ring sitzt später mit der einen Seite wie ein Flansch in diesem Justagering:
Mit der anderen oberen Kante klemmt er sich von innen gegen den Fokussierring und schafft so die schon genannte Verbindung.
Baut man ihn komplett aus, so ist hinterher beim Zusammenbau sehr viel Geschick notwendig um ihn wieder einzubauen. ;-)
Möchte man das vermeiden, so löst man die 3 Schrauben nur um ca. 1 Umdrehung nach links, damit der Ring seine Klemmfunktion verliert und sich so die Einstellschnecke herausdrehen läßt.
Nicht schlecht "Herr Zeiss"... *lol*.
Diese Madenschrauben sind sehr kurz und gehen schnell verloren!!
Die Unendlicheinstellung wird später übrigens über das äußere auf Bild2 sichtbare Feingewinde vorgenommen.
Das Gewinde ist konisch und zentriert sich damit praktisch von selbst
sitzt sehr eng in Endstellung und benötigt daher sehr wenig Fett mit einer eher geringen Viskosität.
(Sehr gute Arbeit!)
Man benötigt ein wirklich gutes Sortiment an Schraubendrehern mit geschmiedeter oder besser komplett durchgehärteter Klinge und eine Menge anderer nützlicher Werkzeuge wie z.B. Pinzetten usw..
Das größte Problem aber ist der Staub.
Feinste Partikel die man mit bloßem Auge nicht sieht, sind übrigens in jedem Objektiv, spätestens nach kurzem Gebrauch durch normalen Abrieb der beweglichen Teile (hier die Blendenlamellen), von Plastikobjektiven rede ich nicht.
Wer meint, daß er dieses Zeugs ohne Reinraum entfernen kann, irrt sich gewaltig.
Aber wie willst du den Staub ohne entsprechende Gerätschaften auffangen der sich in der Luft befindet?
Falls du noch erwägst, die Linsen innen zu putzen (was sich aber je nach Verschmutzungsgrad durchaus empfiehlt) wünsche ich schonmal viel Vergnügen.
Vielleicht schreibst du anschließend ein Tutor wie man der statischen Aufladung des Glases begegnet (ohne 1000 EUR zu investieren), würde mich brennend interessieren.
Achso, für die hier erklärten Arbeitsschritte übernehme ich keinerlei Haftung und es gibt auch keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Allerdings habe ich mich bemüht, die mögliche Problematik, die beim Auseinanderbau des Objektivs dieser Gruppe entstehen kann, im Vorfeld zu erläutern.
MfG
gerome