Guten Morgen zusammen!
Danke für die Hilfe, Stefan!
Den Wikipedia-Artikel kann ich allerdings nicht 100% unterstreichen. Daß moderne Sensoren einen größeren Belichtungsumfang als Filme ermöglichen, ist schlicht Unsinn. Ich möchte den sehen, der mit seiner Digicam ohne HDR 15-16 Blenden Umfang schafft, was mit einem SW-Film in einem POTA-Entwickler problemlos möglich ist, ohne Belichtungsreihen machen zu müssen...
Und selbst, wenn Adams tatsächlich nicht der "Erfinder" dieses Systems ist, so hat er es zumindest in eine Form gebracht, daß man damit sehr gut arbeiten kann. Für mich ist es unmittelbar mit diesem großartigen Fotografen verbunden.
@maria
Hier komplett über das Zonensystem zu berichten, ist unmöglich. Das erfaßt alleine bei Adams schon 64 Seiten.
Bei einer DSLR (oder Diafilm) auf die Lichter zu messen ist prinzipiell richtig, nur geht das Zonensystem sehr viel weiter. Ich messe nicht nur einen bestimmten Helligkeitsbereich an, sonder lege auch fest, welche Helligkeit dieser Bereich im fertigen Bild erhält.
Einen Motivteil mit Zone VI belegen heißt also, daß ich die angemessene Zone 1 Blende gegenüber der Anzeige überbelichtete, bei Deinem Parkbild an der zitierten Stelle ein lichtes Grün erzeuge, kein mittleres. (Zone V ist das bekannte 18% Neutralgrau). Die anderen Zonen folgen dann automatisch aus dieser Richtzone und dem möglichen Belichtungsumfang des Mediums.
Zone III wäre ein Schattenbereich mit voller Zeichnung, Zone 0 ein reines, tiefes Schwarz. Zone VII entspricht Lichtern mit uneingeschränkter Zeichnung, bei Zone IX beginnen die Lichter, mittlere Details zu verlieren. Der Knackpunkt ist jetzt, daß das Zonensystem im Zusammenhang mit der gesamten Verarbeitungskette zu sehen ist. Während Fotopapier oder erstklassiges Druckerpapier bei Zone X definitionsgemäß ein zeichnungsloses Weiß zeigt, schafft ein guter Sensor in Relation dazu vielleicht 11 oder 12 Zonen, ein Film bei entsprechender Entwicklung bis zu 16 Zonen, die dann, um eine perfekte Wiedergabe im Druck oder in der Vergrößerung zu ermöglichen, "komprimiert" werden müssen.
Hier beginnt die Kunst der perfekten, digitalen oder analogen Bildbearbeitung. Mit irgendwelchen Trickeffekten hat das nichts zu tun.
Manuell selektiv heiß bei mir einfach: Manuelle Belichtungsmessung mit 6 mm Meßkreis. Mit dem Spot lassen sich noch kleinere Details gezielt anmessen.
Es geht auch mit der Zeitautomatik bei mittenbetonter Messung mit dem 10 mm Kreis. Dazu muß man die Kamera
sehr genau kennen und fast jede einzelne Aufnahme einer Feinkorrektur unterziehen. ("Spot-B.-Messer" im Kopf). Dazu ist bei mir das hintere Rad im Dauereingriff, ohne erst das plusminus-Knöpfchen zudrücken. Die Zeitautomatik ist nur noch dazu da, plötzliche Lichtänderungen abzufangen...
Die Matrixmessung taugt für derart hochgradig kontrollierte Fotografie nicht, auf gut deutsch: Sie ist Murks, weil sie keine exakt vorhersehbaren Ergebnisse liefert, sondern ein "Eigenleben" führt und dem Fotografen so manches Mal entgegenarbeitet...
Da war jetzt sehr grob und etwas "unscharf", aber wie gesagt, 64 Seiten...
Wenn Du mehr wissen möchtest:
Ansel Adams
"Die Kamera"
"Das Negativ"
"Das Positiv"
alles im Christian Verlag (antiquarisch) oder die englischen Originale, die bei Amazon U.S. ganz normal im Handel sind, auch als preiswertes Paperback.
Ich weiß, daß viele heutzutage das Zonensystem mit einer Handbewegung als antiquiert abtun, aber m.E. ist es nach wie vor hochaktuell und unabdingbar, wenn man das Licht wirklich in Perfektion beherrschen will... Will sagen, erst das nach dem Zonensystem entstandene,
perfekte RAW ermöglicht es,
alles aus einem Motiv herauszuholen und so das
perfekte Bild zu schaffen!
Gruß
Grauer Wolf