Flayver,
ich hatte beide, geblieben ist die Canon G7X. Beide sind gut. Beide sind aber auch Kompromisse. Also müssen wir Dir erst einmal ein paar Zähne ziehen
Beide Kameras haben den gleichen 1 Zoll Sensor von Sony. Das ist gut für die BQ (für einen 1 Zoll Sensor), aber selektive Tiefenschärfe (ST) wie bei einer APS-C-Sensor Kamera ist etwas ganz anderes. Die BQ des Sony 1 Zoll Sensors kommt an die BQ eine damaligen Nikon D80 (APS-C Sensor) locker ran. Solche grossen Fortschritte hat es in den letzten Jahren bei der Sensorentwicklung gegeben.
Wenn Du ansatzweise vernünftige ST im Telebereich haben willst, geht nur die G7X. Blende 2.8 bei 100mm ist "deutlich" besser als 4,9 bei 100mm (im im Rahmen des Möglichen für einen 1 Zoll Sensor). Der Sensor ist wie gesagt der gleiche, aber die internen Jpegs werden bei den Farben leicht anders modifiziert. Da gibt es kein besser oder schlechter. Es ist einfach eine Geschmacksfrage. Vor allem bei rot.
Wenn Du RAWs schiesst, liegt es eh in Deiner Hand. Man sagt, aber dass die G7X RAWs leichter zu bearbeiten wären als die der RX100 Serie. M.E. sind die Unterschiede aber zu marginal, um sie für mich als Kaufentscheidend zu deklarieren.
Das Objektiv ist bei beiden sehr gut, immer in Relation zu Ihrer Kompaktheit. Also bitte nicht mit einem Sigma Art oder Nikon Profizoom vergleichen. Bei der Sony ist der WW (nur bis 28mm) etwas besser, aber immer noch zu schlecht, um es als sehr gut oder gut im Vgl. zu Wechselobjektiven zu bezeichnen.
Die G7X geht bis auf 24mm runter, die RX100 MKII nur bis 28mm (erst die MK3 hat 24mm, dann aber nur 70mm im Telebereich). Da musst Du Dich also entscheiden, ob Du 24mm brauchst. Falls ja, kommt eh nur die G7X in Frage.
Wenn Du bessere BQ haben willst, ist das Hosentaschenformat passé - Dann geht nur MFT oder besser noch grösser (APS-C, Vollformat).
Also solltest Du Dich meines Erachtens erst einmal in folgender Reihenfolge nach dem k.o. System die Fragen stellen:
1. Muss die Kamera hosentschen/Jackentaschen tauglich sein? Falls ja
2. Brauche ich 24mm? Falls ja/Falls nein (Könnte ja dann auch eine RX100 MK3 werden)
3. Brauche ich 100mm mit F2.8? Falls ja: Canon G7x
Ich habe die G7X behalten weil:
- der Sucher einer RX100 MK3 für mich zu klein ist, somit irrelevant
- Die G7X die 100mm/f2.8 hat, die ich deutlich häufiger brauche, als die 24mm. Besseres Freistellungspotential und niedrigere ISO (=weniger Rauschen, höhere Verschlusszeit).
- Die G7X im Bedienkonzept der Rx100 deutlich überlegen ist. Viel einfachere Einstellungsmöglichkeiten, Direktzugriffe ohen umständllches Menü, bessere AUTO ISO mit Minimum Verschlusszeit, Touchscreen für AF Punkt über Fingerzeig u.s.w.
Wäre die BQ der Sony RX100 deutlich besser gewesen als die der G7X, wäre ich bereit gewesen, selbst das schlechteste Bedienkonzept zu ertragen. Aber da weder bei der BQ, noch beim AF für mich praxisrelevante Unterschiede festzustellen waren, habe ich mich für das bessere Gesamtpaket entschieden.
Bei Video habe ich keine grossen Ansprüche. Vielleicht ist Sony da einen Hauch besser. Dann sollte man aber gleich zur RX100 MK4 oder zur grossen Sony RX10 MK2 greifen, die bei Video nochmal deutlich besser sind. Allerdings zum Preis einer Vollformatkamera
Aber wie gesagt: 1-Zoll Kompaktkameras sind und bleiben ein Kompromiss. Meine Ricoh GR bspw. mit APS-C Sensor und 28mm Festbrennweite macht beide, G7X und RX100, einfach so mit einem müden Lächeln platt. Sowohl in der BQ, als auch im Bedienungskonzept.
Viele Grüße