Hallo,
scheint mir hier der geeignete Ort zu sein, sich vorzustellen.
Wie ich zur Sigma kam? Ein kurz entschlossener, aber langwieriger Prozess.
Ich hatte als Schüler eine Agfa Isolette von meinem Vater, zu der ich wie zur Fotografie im Allgemeinen, eigentlich keinen sonderlichen Bezug hatte. Ich habe mich an das gehalten was mein Vater mir sagte: wenn Sonne lacht Blende 8 usw.
Klappte ganz gut.
Sehr viel später im Studium musste ich Produktfotografie lernen . machte mir nicht wirklich viel Spaß - eher das designen des Produktes selbst. Das Foto war eher lästiges Übel. Gelernt habe ich auf einer Rolleiflex SL66 E und einer Linhof (optische Bank; genaue Bezeichnung weiß ich leider nicht mehr).
Trotzdem dachte ich damals, dass zumindest eine Kompaktkamera praktisch wäre und wollte mir eigentlich eine Rollei Prego kaufen, die mir der Händler aber wortreich und engagiert gegen eine Samsung AF Slim, die ziemlich baugleich war, ausgeredet hat.
Diese Kamera gammelte bei eher herum als genutzt zu werden und ich fand die Bildqualität damals gar nicht mal so schlecht.
Bis mich eines Tages im Urlaub der Rappel packte und plötzlich anfing im Dämmerlicht zu fotografieren. Etwas was ich vorher nie getan hatte und auch nie auf die Idee gekommen war.
Zuhause ließ ich die Bilder entwickeln und war begeistert und entsetzt gleichzeitig. Begeistert weil mir die Stimmung der Bilder sehr gefiel und entsetzt weil die Kamera so mies war.
Darauf fasste ich den folgenschweren Entschluss mir eine Digitalkamera zu kaufen, weil mir analoge als altmodisch erschienen.
Also ging ich los und sah mir alles im Kompaktbereich an, was es damals gab. Leider musste ich dabei feststellen, dass die meisten Kompaktkameras noch schlechter waren, als meine bisherige analoge.
Aus Zufall wurde es dann eine Rollei AFM35.
Diese Kamera löste dann echte Begeisterung aus. Eine super Bildqualität und ein unproblematisches Handling. Leider steckte sie mich aber auch mit dem Rollei-Bazillus an und ich erinnerte mich a) an meine Lehrkamera (SL 66) und an meine Faszination, die ich als Kind den Zweiäugigen entgegen brachte, weil die so ungewöhnlich aussahen. Außerdem hatte ich zufällig meine alten Isolette-Fotos beim Aufräumen gefunden und befand die Bildschärfe und Bildqualität doch noch um einiges besser als beim Kleinbild.
Also wurde die nächste eine alte (1947) Rolleiflex Automat. (Die Isolette war leider nicht mehr auffindbar)
Trotzdem erlag ich dem Reiz der Digitalen aus ganz pragmatischen Gründen: immer dabei haben und keine Fotokosten. Daher probierte ich eine Minox DC 4011 und kaufte sie letztendlich.
Allerdings nervten mich ihre Schwächen enorm: langsam, extremer Stromverbrauch, kaum Einstellmöglichkeiten und grobe Bildfehler bei schlechtem Licht.
Wie man sicher merkt kommt jetzt langsam der Punkt wo es irrational wird
Ich wollte eine mechanische Kleinbild-Spiegelreflex - es wurde eine Rolleiflex SL 35 - eine tolle Kamera aber etwas langsam für unterwegs.
Da bekam ich zufällig eine Kleinbildausrüstung von einem Fotografen angeboten: Eine Rolleiflex SL 35 M und zwei Rolleiflex Sl 35 E mit diversen Objektiven, Filtern und dem ganzen Drumherum. Hab' ich natürlich gekauft
Traumkameras (die SL35 E's) mit denen ich nach wie vor sehr gerne fotografiere.
Weil ich gerade dabei war musste ich mir unbedingt noch eine Rollei dr5100 anschaffen, die ja eigentlich eine Ricoh GX ist. Keine schlechte Kamera, da wenigstens ein wenig einstellbar, nur die Bildqualität ist nicht so der Hit. Gut die soll ja auch nur dabei sein, damit ich alte exotische Autos fotografieren kann, die ich zufällig finde.
Die letzte große Anschaffung war letztes Jahr eine SL 66-Ausrüstung für Studioaufnahmen wegen der Scheimpflugverschwenkung. Das hat sich wirklich gelohnt, denn ich hatte bei kleinen Objekten immer riesige Probleme mit der Tiefenschärfe. Außerdem machen so alte Kameras halt schon Spaß
So und jetzt kam vor einer Woche die Sigma, da ich mich gerade lästerlich bei einem Freund über die meisten Digitalkameras ausgelassen hatte und mich erinnern konnte, dass da doch mal was mit Foveon und Sigma war. Um ihm den Unterschied zu erklären, gingen wir auf die Sigma-Seite und schauten uns die SD 14 an. Bis mein Freund auf die blöde Idee kam den Preis zu recherchieren. Gegen 879,– mit AF 18-200 DC OS und Blitz findet man halt so schnell keine Argumente.
Ich fand sie übrigens überraschend klein. Das Handling gefällt mir sehr gut. Die schlichte Optik sagt mir sehr zu, auch wenn die Prints etwas hochwertiger sein könnten.
Aber das wahre Highlight ist natürlich die Bildqualität - endlich scharfe, farbsatte, detailreiche und plastische Digitalbilder. Ich bin begeistert. Leider hatte ich noch keine Zeit für lohnende Motive, so dass ich die Kamera noch gar nicht richtig nutzen konnte. Vielleicht komme ich dieses Wochenende dazu.
Auf alle Fälle fühlte ich mich mit dieser Kamera auf Anhieb wohl.
Vielleicht tausche ich demnächst meine dr5100 noch gegen eine DP1 aus - wer weiß?
Aber im Moment denke ich erst mal über Objektive nach. Von den Rolleioptiken (fast nur Festbrennweiten) bin ich ja schon etwas verwöhnt. Das 18-200 verzeichnet mir in Weitwinkelstellung schon etwas zu sehr, außerdem hat es dann auch deutliche chromatische Aberrationen - kann man zwar korrigieren, aber ich kenne mich, da muss dauerhaft was besseres her. Zumindest im Normalbereich und im Weitwinkelbereich, falls da jemand positive Erfahrungen zu berichten hat, wäre ich sehr interessiert. Einfach zum Händler zu gehen und mal ausprobieren scheint ja schwierig. Die haben ja alle nur Sigma-Objektive mit „bösen” Anschlüssen für Canon und Nikon.
Die Rolleiobjektive zu adaptieren hätte wohl, selbst wenn es ginge wenig Sinn, oder?
Jetzt lade ich erst mal den Akku und hoffe auf besseres Wetter.
Gruß
Frankg