Ein sehr außergewöhnlicher früher Morgen.
Endlich konnte ich mich mal aufraffen früher in das Moor zu fahren.
Die Sonne schien und so war ich gegen 6.40 Uhr angekommen.
Mit schon 20 Grad war es zu warm, um noch die Libellen in der Kältestare zu erwischen.
Auch gab es weder an den Tieren, noch an den Pflanzen eine jegliche Form von Morgentau,
dazu war die Nacht einfach zu warm gewesen.
Mit einem recht guten Gefühl und voller Tatendrang machte ich mich auf den Weg.
Es ist einfach nur schön, so alleine in dem Moor unterwegs sein zu können.
Was da an Ausbeute alles zusammen kam, davon dann später mehr.
Was diesen Morgen so speziell machte, waren zwei Begegnungen, die sich so nach 8.00 Uhr ereigneten.
Inzwischen war ich auf meiner Tour schon recht weit vorangekommen.
Dort wo sich das Gelände öffnet, war ich gerade dabei, mich mit den Kleinlibellen zu beschäftigen.
Als ich von meiner bodennahen Position erhob, nahm ich eine seitlich , rückwärtige Bewegung ,
über der rechten Schulter wahr.
Ich drehte mich in die Richtung und war schon etwas erstaunt, als mich aus rund 40 m Entfernung
ein hell gefärbtes , hochbeiniges Tier anschaute.
Wir waren wohl beide so etwas von überrascht, das wir uns ein paar Sekunden anstarrten und
als ich meine Kamera hoch nahm , schritt der Jäger nach links über den Weg und verschwand im
Buschwerk.
Das war nun meine erste, wild nahe Wolfsbegegnung gewesen.
Das es Wölfe in der Region gibt, das wusste ich und im "Geiste" hatte ich das auch schon einmal durchgespielt,
wie ich mich verhalten würde, wenn es zu einem "Zusammentreffen" mal kommen sollte.
( Das dies wirklich mal passieren würde, hätte ich allerdings nicht wirklich erwartet..)
War ich aufgeregt gewesen, ist mir das Adrenalin in das Blut geschossen......?
Nein, nichts dergleichen ist passiert.
Vielleicht eine Folge, von den diversen sehr nahen Begegnungen mit den wilden Tieren in SA.
Ich war völlig ruhig und eher davon angetan, das ich solch ein Zusammentreffen erleben durfte.
Der Wolf war nun entschwunden, - schnell zu der Stelle gehen, wo er seines Weges gegangen war ?
Eher sinnlos, da sich solche Tiere sehr schnell unsichtbar machen können.
Ich sortierte mich und ging nach einigen Minuten weiter, suchte nach Spuren auf dem Boden, doch
da war nichts zu entdecken, bis auf das niedergedrückte Gras, wo er/sie verschwunden war.
Hatte ich nun ein eigenartiges Gefühl, als ich mich dort weiter aufhielt ?
Nein, denn ich war mir sehr sicher, das der Wolf weiter gezogen war.
So konzentrierte ich mich wieder auf "meinen " Kleinkram.
Wenige Minuten später, - ich wollte mich gerade am Randstreifen niederknien,
raschelte es keinen Meter vor mir, auf dem Moorboden, in dem trockenen Gras und Heidekraut.
So wand ich meinen Blick von der Libelle weg , hin zu dem Geräusch.
Und da entschwand vor mir eine hellbraune, mit einer dunkelbraunen gezackten Maserung auf dem Rücken, "kleine" Kreuzotter.
Leider sah ich nur noch die rückwärtigen ca. 20 cm von dem Tier, aber auch das war noch sehr eindrucksvoll .
Der Bereich war so zu gewachsen, das es keine Möglichkeit mehr gab, die Schlange nochmals zu erspähen.
Was für besondere Sichtungen innerhalb von einer halben Stunde !
Glücksmomente, die man sich bewahren kann.
Nicht minder spanned, war die Bildausbeute, auch wenn diese nicht ganz mit den anderen Ereignissen mithalten konnte.....
Die müssen aber noch gesichtet werden......