Hallo an alle,
obwohl ich schon etwas länger hier registriert bin, habe ich bisher noch nichts geschrieben.
Na ja, mit meiner Coolpix P4 ergab sich da auch noch nicht viel. Dazu eine 41-Stunden-Woche
auffe 4ma, als Familienvater mit einem 8-jährigen Sohn und Trainer dessen F-Jugend Fußballmanschaft,
die Zeit für das Hobby Fotografie ist dadurch eh schon knapp bemessen.
Trotzdem will ich mich jetzt mal vorstellen, als kommender Besitzer eine Nikon D80 (soll nächste Woche kommen, schau' mer mal ;-) )könnte sich vielleicht doch schon mal das eine oder andere Posting ergeben.
Eigentlich ist es ja eine "Rückkehr" zu Nikon, angefangen habe ich nämlich im Dezember 1986 mit
einer F-301 (wenn ich da mal eine gebraucht günstig sehe, will ich sie auch wieder haben) und zwei
Tamron Zoomobjektiven (die mit dem wechselbaren Adapter).
Genau 1 Jahr später kam dann aber die erste Canon EOS (650) auf den Markt. Einmal in die Hand genommen,
war damals klar, das ist meine Kamera bzw. meine Marke. Das blieb auch die letzten 19 Jahre so, ergänzt
um die EOS 620, 1991 kam die EOS-1, als Zweit- oder Drittkamera wechselten EOS 50 und 33 die 650 ab.
Mit der EOS-1 war ich zwölf Jahre glücklich, mit den diversen Objektiven (EF 2.8/20 - EF 1.8/50
- Tokina 2.8/28-70 - EF 2.8/100 Makro - EF 2.8/200) ebenfalls. Zu analogen Zeiten war das bei mir
anscheinend doch etwas beständiger, allerdings war die kameratechnische Entwicklung analog schon weiter
als digital zum Zeitpunkt meiner Umstellung. Seitdem ich 2003 auf die 10D umstieg, ist die Entwicklung
im digitalen Bereich doch in größeren Schritten vorangegangen, als analog in einem größeren Zeitraum zuvor.
Oder was meint ihr?
Warum nun der Wechsel?
Ich erinnere mich an einem Tread bzgl. Systemwechsel (muss nicht hier gewesen sein), dessen Tenor dahin
ging, das ein Wechsel unnötig sei. Grundgedanke war, das man heutzutage mit jedem System auf dem Markt
technisch einwandfreie Fotos gestalten kann. Dem Grundgedanken stimme ich zu. Die in anderen Foren oft erlebte
Erbsenzählerei in der 100%-Ansicht bzgl. der Qualität von Kameras, Objektiven, ja sogar innerhalb eines Systems (ohne L-Objektive kann man gar nicht fotografieren, nur Vollformat bringt echte Details usw.) geht mir völlig ab. Sobald ein an sich vernünftiger Tread in solche Ego-Trips abgleitet, habe ich mich immer gleich verabschiedet.
Trotzdem muss ich einen Systemwechsel ja nicht nur am Endergebnis Foto festmachen, dann könnten wir alle ja
noch analog mit der aller ersten Kamera fotografieren (sofern noch funktionsfähig).
Die Details wie Bedienung, Ausstattung, usw. müssen ja auch zu meinen fotografischen Bedürfnissen passen, ich
muss mich irgendwie auch mit der Kamera etc. wohlfühlen.
Denke ich jetzt darüber nach, warum ich von Canon weg bin, gehen mir einige Gedanken und Eindrücke durch den Kopf.
Wohlgemerkt, das sind nur meine persönlichen Eindrücke und Entscheidungen, ich will und kann hier nicht Canon an
sich schlecht machen.
2003 nach dem Kauf der EOS 10D war zunächst ja auch alles in Ordnung. Damals gabe es meiner Meinung auch nicht so viele Unterschiede, nach meiner Historie war klar, das ich mir eine D-SLR von Canon kaufte. Die ersten "ketzerischen"
Gedanken kamen mir, als Canon die EF-S Objektive auf den Markt brachte und alle Nutzer vor der 300D aussperrte. Technisch für mich nach wie vor völlig unnötig, wie ja die Fremdhersteller zeigten / zeigen.
Das war zwar damals noch nicht so dramatisch für mich, da digital ja noch einiges nicht ganz klar für die Zukunft war und ich auch noch nicht so genau wusste, wie es bei mir digital weiter gehen würde. Trotzdem war da ein fader Beigeschmack.
Als nächstes fiel mir auf, das Canon relativ schnell neue D-SLR Modelle auf den Markt brachte, diese aber nur kleine Verbesserungen gegenüber dem Vormodell hatten. Irgendwie nichts, was mich zu einem Umstieg reizte, weil
ich keinerlei Verbesserung für meine fotografischen Anforderungen gegenüber meiner 10D sah. 8 MP anstatt 6 war für mich nicht nötig, schnellere Bereitschaft nach dem Einschalten, schnellere Bildvorschau, auf die langsameren Reaktionen der 10D konnte ich mich einstellen. Es gab für mich sogar Verschlechterungen, das überaus laute Auslösegeräusch der 20D/30D würde mich schnell nerven (auch wenn ich nicht regelmäßig an Orten fotografiere, wo sowas stört), es würde mich extrem stören. Irgendwie hatte ich das Gefühl, als würde Canon Neuerungen quasi "scheibchenweise" auf den Markt bringen. Aus unternehmerischer Sicht nachvollziehbar, als Käufer kann ich jedoch meine persönliche Vorstellung in den Kamerakauf einbringen.
Ein wenig lag auch der Schatten von Fehlfocus über meinem Kamerahimmel. Mit einem Canon- und einem Sigmaobjektiv hatte ich einen Fehlfocus, im Falle der Canonlinse sogar an vier hintereinander getesteten. Später bestätigten sich meine Festellungen, das es nicht an der Kamera lag, beim Service im Willich im Rahmen eines Garantietausches eines Objektives, . Trotzdem, die Wolke am Himmel blieb, wird jeder Objektivkauf zu einem Glücksspiel oder zu einer Testorgie (bääh, keinen Bock drauf...)?
Okay, mittlerweile ist ja bekannt, das man Pech haben kann und eine Kamera-Objektivkombination nicht funktioniert. Ob und wie auch andere Hersteller betroffen sind, kann ich nicht beurteilen, bin ja nicht in allen Foren unterwegs. Analog brauchte ich mir jedenfalls diesbezüglich nie Gedanken zu machen. Ich weiss, es gab keine 100%-Ansicht, aber die nutze ich digital nur in der EBV (nachschärfen) und nicht um eine Objektiv zu testen. Im Falle meiner Fehlfocus Erfahrungen war das schon bei normalen Aufnahmen festzustellen (Foto meines Sohnes, Auge scharf gestellt, Ohr scharf). Mehrere Fotos bewußt unter diesem Aspekt gemacht um eigene Fehler möglichst auszuschließen und erst dann genauer geprüft. Na ja, früher in der DuKa den Vergrößerer bis zum Anschlag nach oben, da wäre sicher auch etwas aufgefallen. Also, das Problem gibt es, man muss es aber auch nicht dramatisieren.
Alle Eindrücke zusammen ergaben jedenfalls bei mir, das die "Gefühle" für Canon etwas abkühlten und in mir nach sooo langer Zeit der Wunsch oder die Idee auf etwas anderes kam. Das war natürlich auch nicht von heute auf morgen, sondern ein längerer Prozeß. Der Verkauf einer gesamten Ausrüstung ist ja auch eher abschreckend und zeitaufwendig.
Die Nikon D80 hatte es mir jedenfalls von Anfang an (erstes betatschen) sehr angetan, ähnlich wie seinerzeit die erste EOS. Schon die technischen Daten vorab fand ich sehr überzeugend, vergleichbares gibt es bei Canon derzeit nicht in dieser Kameraklasse. Für bestimmte Funktionen und Ausstattungsdetails müsste ich bei Canon zur 5D oder den 1er Modellen greifen. Da stehen aber einige Dinge vor, Fotografie ist für mich ein Hobby und die Ausgaben dafür müssen für mich und für meine Familie in einer vernünftigen Relation zueinander stehen. Kosten einer 5D + Gewicht bei einer 1er stehen da einfach entgegen.
Bei der D80 gefiel mir als erstes der gegenüber meiner 10D (und auch 20D/30D) deutlich bessere Sucher, das ist für mich schon ein Unterschied, den ich nicht mehr missen möchte. Erste Tests bzgl. AF zeigten auch eine Verbesserung für mich, bei dunklen und kontrastarmen Motiven packt er noch zu, wo meine 10D schon mal Probleme machte (AF-Meßbereich D80 -1 bis 19, 10D 1 bis 18). Die Möglichkeit der Pilotfunktion des eingebauten Blitzes finde ich einfach klasse, Spotmessung, Belichtungskorrektur bis zu 5 Stufen sind für mich ebenfalls Argumente gewesen. Die Kamera liegt mir auch gut in der Hand obwohl das Gehäuse relativ klein und leicht ist. Das eine oder andere fällt natürlich für Besitzer einer 20D oder 30D nicht ins Gewicht (deshalb habe ich z.B. die Displaygröße nicht angeführt). Trotzdem gibt es für mich einige Dinge, die mir Canon in diesem Kamerasegment nicht bietet (für mich ist die D80 direkt im Vergleich zur 30D zu sehen) und so habe ich den Schritt dann doch vollzogen. Das Preis-/Leistungsverhältnis der D80 finde ich sowieso momentan unübertroffen (die gerade vorgestellte Pentax K10D allerdings auch).
Dank e-bay etc. habe ich den finanziellen Aufwand für den Umstieg auch überraschen gering halten können, hatte / habe aber auch relativ hochwertige Canonobjektive zu verkaufen.
Jedenfalls bin ich glücklich, das ich den Wechsel durchgeführt habe, ich freue mich auf die D80.
Bestellt habe ich zunächst das Kit mit dem 18-70 und Kleinteile wie Akkus, SD-Karten, Fernauslöser.
Folgen sollen noch das neue VR 70-300, das Tokina 100er Makro und ein SWW, wahrscheinlich ein Sigma 10-20 (das Tokina 12-24 hatte ich an der 10D, ist mir aber zu nah an den 17 bzw. jetzt 18mm). Will mir auf der Photokina aber auch noch das Tokina 10-17 Fisheye-Zoom anschauen. Mit Fisheye kann ich zwar etwas anfangen, aber nicht mit Fisheye-Zoom. Hoffe, das bei 10mm nicht der "runde" Effekt auftritt, dann wird es wohl das Sigma. Dann den Batteriegriff und einen der beiden Blitze SB-600 oder SB-800. Wenn der 600er mit dem Sto-fen Omni-Bounce 600 klarkommt, ohne Fehlbelichtungen, wird mir der 600er wohl reichen. Vielleicht hat ja jemand bereits Erfahrungen hier mit dieser Kombi.
Aber erst muss ich noch ein paar Sachen meiner bisherigen Ausrüstung verkaufen, dann sehen wir weiter.
Ich hoffe, ich habe Euch nicht zu viel zugelabert, wollte das als Einstieg einfach mal loswerden. Ich feue mich auf konstrukive Diskussionen und bitte es mir nicht übel zu nehmen, wenn ich aus Zeitgründen manchmal länger nicht hier erscheine.
Ich wünsche gutes Licht, die passende Blende und viele gute Fotos.
Gruß
Uwe