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Warum überhaupt Leica?

nocti

Aktives Mitglied
Hallo!
Nun eröffne ich eine neue Sparte. Die Messsucher Leicas lasse ich zunächst mal aussen vor, denn eine wirkliche Konkurrenz besteht hier nicht, nur eine gute und sinnvolle Ergänzung.
Bei dem SLR Markt sieht dies ganz anders aus. Die Mitbewerber bieten technisch mehr bei den Gehäusen, dazu kommt Anti Verwackelung in den Objektiven. Warum Leica dann?
Zum Fotografieren brauche ich ein lichtdichtes und zuverlässiges Gehäuse, vor allen Dingen muss es einfach und schnell zu bedienen sein und mich nicht mit Überfunktionen belasten. Bei einer Leica SLR und älteren MF Kameras sehe ich mit einem Blick die Einstellungen. Bei vielen modernen SLRs muss ich mich erst durch Menus und Untermenus arbeiten um eine gewünschte Einstellung zu erreichen.
Nehmen wir einmal Bracketing als Beispiel: Motiv im Gegenlicht, hier muss ich wahrscheinlich überbelichten, bei Bracketing bekomme ich auch die Unterbelichtung mitgeliefert, obwohl nicht bestellt. Oder Belichtungsmessung, Spot und Mehrfeld reichen, wozu noch Integral? Viele Funktionen können, wie gesagt können ablenken, als Dozent für Fotografie an der VHS Lübeck habe ich gerade mit Anfängern meine Erfahrungen darin gemacht.
Einfache Kameras entlasten diese Gruppe, weil Vorgänge erkennbar sind.
Nun zu Leica, um jemand auf eine R5 einzuweisen brauche ich 10 Minuten, davon 5 für das Filmeinlegen. Bei einer SLR wie Dynax5 oder Canon300 komme ich mit diesem Zeitansatz nie aus. Vorteil Leica. Kommen wir zur Zuverlässigkeit, ein Ganzmetallbody ist den Kunststoffen deutlich überlegen. Meine R5 ist aus der ersten Serie, ca. 16 Jahre, viel benutzt, einmal gewartet nach einem Sturz.
Service ein weites Plus für Leica, alle Kameras ab M3 werden gewartet und mit Ersatzteilen versorgt. Macht nicht mehr jeder. Wertbeständigkeit, Kaufpreis meiner R5 war in Zustand A 2300 DM gebraucht, Wert nach 11 Jahren ca.550€. Schaut mal in die Listen bei den anderen nach.
Kommen wir zu den Objektiven. Die zählen bei jeder Brennweite immer zur Weltspitze, bei anderen habe ich meine Reinfälle gehabt, auch bei Festbrennweiten in der Profiliga, traurig. Die Objektive sind hervorragend verarbeitet, bieten den Linsen einen festen Halt, das ist sehr wichtig.
Mein Objektivsatz besteht in der Mehrheit aus dem Jahr 1980. Die halten nochmal 20 Jahre. Daran betrachtet relativiert sich auch der hohe Anschaffungspreis.
Leica bedeutet eine Bindung für das Leben, für Leute die nur mal Fotografie ausprobieren wollen ist das nichts. Aber für ein ausgefülltes Hobby eine echte Bereicherung.
Zum Schluss meine Wunschleica: R7 oder R6 mit 1/250 Synchronisationszeit, 1/4000 schnellste Zeit und AF.
Danke für Eure Aufmerksamkeit beim Lesen und vile Grüsse von der Küste
 
Herzlichen Dank, Uwe, für deinen obigen Beitrag. Eigentlich war es die Absicht der Firmen Minolta, Canon, Nikon, Pentax u.a., den Fotografen das Leben einfacher zu machen, indem man ihnen immer mehr Features anbot. So gab es eine Reihe von verscheidenen Belichtungsmessprogrammen und Automatismen bis zu (den unseligen) Chipkarten, was allerdings genau das Gegenteil bewirkte. So wurde der Fotograf immer mehr verunsichert, ob er denn auch das Richtige macht. Das Beherrschen der Kamera war ohne das ständige Lesen einer umfassenden Bedienungsanleitung nicht mehr möglich. Dass Fotografieren nur über eine gekonnte Kombination von Blende, Verschlusszeit und Fokussierung wurde fast vergessen. Das Fotografieren mit Autofokus führte häufig dazu, dass die Fotografen die Gesichter ihrer Portäts mitten ins Bild setzten, im oberen Teil entstand dann oft eine gähnende Leere.

Gut, dass Leica-Kameras auch ohne ständiges Studium der Bedienungsanleitung bedient werden können, so dass man bei Leica-Kameras nicht die Bedeutung der Blendenöffnung für die Bildgestaltung vergisst.

Gruß Jochen
 
Ich denke, die Crux entsteht dadurch, dass versucht wird, die kuenstlerische Seite mit einer technischer Loesung beizukommen. Weil es die Technik ermoeglicht (AF, Belichtungsreihen, Motivdatenbanken mit hinterlegten EV. Werten, etc.) wird diese auch entwickelt und angeboten. Ist ja im Prinzip auch ok soweit, jedoch sollte niemand dem Trugschluss erliegen, dies sei eine Motivklingel (frei nach Detlef Motz). Also, genau wie beim Foto gilt auch beim Apparat: Reduzieren auf das wesentliche! Wer allerdings der Technik erlegen ist, soll da auch seinen Spass haben.
 
Hallo,

als ich in die Fotografie eingestiegen bin, war ich froh, dass es Systeme wie Canon gab. Die EOS 100 war von der Bedienung sehr einfach, sodass ich mich damit nicht beschäftigen brauchte. Film rein, einschalten, Motivprogramm wählen, Opfer suchen, abdrücken, fertig. Naja das Ergebnis war Anfangs nicht berauschend, was aber nicht an der Kamera lag,sondern an mir.

Als ich dann die Themen wie Blende/Zeit, Gestaltung, Belichtung bei kritischen Lichtverhältnissen verstanden hatte, hab ich mich mit der Bedienung der Kamera auseinandergesetzt.

Irgendwann kam die EOS 10 dazu, da "professioneller". Dann Systemwechsel auf Nikon, weil "Profigerät" und die Haptik war eindeutig besser.

Je mehr ich fotografiert habe, desto mehr hab ich gemerkt, solche Dinge wie "Matrixmessung", Autofokus etc. wurden immer weniger genutzt. Weil Spotmessung und manuell fokosiert hat mir mehr Sicherheit gebracht und deutlich weniger Ausschuß, allerdings vielleicht auch das eine oder andere fehlende Schnappschuß bzw. Erinnerungsfoto.

Jetzt habe ich festgestellt, dass für meine Anforderungen Leica genau das Richtige ist.

Stabil, wertbeständig, super Obtiken einfach gute Qualitäten.

Gruß Fiete
 
>Ich finde einfach, dass die Letz Objektive immer noch das optimum an Qua= lit=E4t bietet. > Verg=FCtunge etc.. Dazu kommt noch, dass Leit einfach eine Liebhaberei is= t=20 und das Schoene ist, bei einer Leica stoert kein Spiegelgeraeusch
 
Hallo,
Leitz/Leica halte ich für einen unverzichtbaren Hersteller von fotografischen Geräten, weil in Solms die Fotografie nicht alle halbe Jahre neu erfunden wird. Niemand sonst baut so konsequent WERKZEUGE und macht somit klar, dass fotografieren ein Handwerk ist (das man wie alle Handwerke lernen muss).
In diesen Foren habe ich jetzt schon sehr viele z.T. sehr kritische Kommentare zu technischen Unzulänglichkeiten (kein AF, kein eingebauter Motor, zu groß und klobig) von Leica Kameras gelesen, dazu möchte ich mal schildern, wie ich die Sache sehe.
Zum fehlenden Autofokus: Ich finde es gut, das Leica keinen anbietet, nur um den Zeitgeist zu befriedigen.Immer wieder höre ich, Leica wäre zu klein und hätte nicht das Know-How, ich persönlich bin der Meinung,dass das im Hause Leica eine bewusste Entscheidung war, schließlich kann man sich die Technik in Japan heute einkaufen (Hasselblad und Rollei sind gute Beispiele dafür).
Ich bin auch mal dem Autofokustrend erlegen und habe mit einer F90x fotografiert, immer dann wenn der AF sinnvoll gewesen wäre (Action,schlechte Beleuchtung),musste ich erfahren,das der Af nicht wirklich eine große Hilfe ist.
Z.B.bei einer modernen AF-Kamera sollte man immer mit Blick durch den Sucher fotografieren, sonst wird alles mögliche scharf abgebildet nur nicht das,was eigentlich scharf sein sollte. AF abschalten und mit guter alter Schnappschusstechnick arbeiten wird enorm erschwert, weil die Schneckengänge von Autofokusobjektiven so steil übersetzt sind, das vernünftige manuelle Einstellung nicht mehr möglich ist (schließlich hat man ja AF).Bei kontrastarmen Motiven läuft auch bei 'ner EOS1 und F5 der AF einigemale durch den gesamten Einstellbereich, bis er fündig wird. Auch hier wieder: manuelles einstellen wird erschwert durch die Tatsache, das zumindest die Serienmattscheiben so hell und klar sind, das es fast unmöglich ist,den Schärfebereich eindeutig festzulegen (schließlich hat man ja AF), was bei einer Leica R selbst mit lichtschwachen Objektiven gut möglich ist.
Kommen wir zur Bedienung: ich finde es immer wieder faszinierend, wie in Japan alle Nase lang die Bedienugslogik einer Kamera komplett umgeschmissen wird (angeblich nur zu unserem Besten), während eine Leica doch immer sehr logisch und intuitiv bedient werden kann (weil man nicht alles was technisch möglich ist, auch einbaut?). Neue Objektive will man gar nicht mehr anlangen (zumindest ich), weil ein größerer Plastikwackelkr&f den nächsten jagt, leider auch bei hochwertigen Linsen, so komisch es klingt : für mich sind die AF Objektive überteuert! Halten die 10Jahre intensiven Einsatz durch? Sollen sie wahrscheinlich gar nicht, dagegen ist ein Leica Objektiv (egal ob M oder R) fast immer eins, das ein fotografisches Leben durchhält. "Lebenserwartung" geteilt durch den Kaufpreis und schon ist Leica "billiger".
In anbetracht dieser meiner Erfahrungen kann und will ich mit allen anderen Unzulänglichkeiten und Schwächen von Leicaprodukten leben und hoffe sehr, das Leica weiterhin den "jeder kann alles-mit immer noch mehr Automatiken" Trends widerstehen kann, als Verbraucher liegt das auch in unserer Hand.
Zum Schluss, meine Traumkamera: (obwohl ich mit Leica M fotografiere) R6.2(3)mit dem Sucher der R9 (allein schon ein Grund für R8&9, was besseres gibt's nicht nochmal)und dem Verschluß der Nikon FM3A.
War das jetzt sehr pathetisch, mein Pläoyer für Leica?
Bin gespannt auf Eure Reaktionen.

Grüße aus Stuttgart
Stefan
 
Hallo Stefan

Mag sein, dass es vielleicht etwas pathetisch t=F6nt. Aber im Kern der Sa= che stimme ich 100% mit Dir =FCberein. Als ich zu fotografieren begann, waren= auch die Nikons f=FCrs Leben bestimmt, meine F2 mit ihren Linsen ist heuer auc= h schon 27 Jahre alt geworden.

Aber leider wurden =FCberall die Lebenszyklen verk=FCrzt. Mit dem Einzug = der Elektronik war der Teufel los. Fast halbj=E4hrlich kamen neue Modelle auf= den Markt. Es ist wirklich wie Du schreibst, mit an Selbstbefriedigung grenzendem Enthusiasmus haben die Konstrukteure (auf Geheiss ihrer Marketingfritzen)elektronischen Schnickschnack in Ihre Plastikschachteln gebaut und das dann als Benutzerfreundlichkeit angepriesen. Intuitive Bedienung wie bei den alten SRT-101 von Minolta, Nikon F2, Canon F1, gibt= es heute praktisch nur noch bei Leica und Hasselblad - oder auf dem Gebrauchtmarkt, wenn's eine andere Marke sein darf/muss.

So bleiben einem bewussten, l=E4ngerfristig denkenden Konsumenten wirklic= h nur noch die hochpreisigen Systeme - macht aber auch h=F6llisch Spass.

Wie in andern Bereichen unseres Lebens, ist auch in der Fotografie - besonders der Wahl der Werkzeuge - jeder seines eigenen Gl=FCckes Schmied= .

Gerade heute Nachmittag bin ich mit meiner nigelnagel neuen MP spazografieren gegangen, oder verstehst Du Fotospazieren besser? Darum ha= t Dein Beitrag mich gerade in der richtigen Stimmung erreicht.

Freuen wir uns an unseren feinen Werkzeugen.

Hans Villars, Schweiz
 
Hallo Stefan,

vielen Dank für deinen schönen Beitrag. Es gibt, glaube ich, viele in diesem Forum, die so denken wie du. Aber außerhalb dieses Forums leider weniger.

Es ist schon interessant, dass der Weg der modernen Spiegelreflexkameras durch die Adaption der modernen Computertechnik in eine Sackgasse zu führen scheint. Im Trend zu sein bedeutet damit nicht automatisch zukunftsweisend zu sein.

Ich habe übrigens nichts gegen Digitalkameras. Für meinen Beruf (Lehrer) könnte ich mir eine solches Werkzeug sehr sinnvoll vorstellen.

Man kat mir bei meiner Leica-Liebhaberrei schon vorgeworfen, nicht im Trend zu sein. Meinen Kritikern berichte ich dann immer folgende Geschichte: Vor Jahren habe ich mir (wie ja viele) ein Videokamera gekauft, mit der man sehr leicht alles dokumentieren konnte. Als ich feststellte, dass ich mir von dem, was ich aufgenommen hatte, nur einen Bruchteil selbst angeschaut habe, habe ich die Lust an meiner Videokamera verloren und sie anschlißend verkauft.

Diese Sache soll mir bei meinem schönen Hobby, der Fotografie, nicht passieren, daher darf ein Architektur- oder Landschaftsbild auch fast alle Zeit der Welt dauern. Bei dem Besitz einer Dipitalkamera hätte ich viel zu viel Angst, dass mir das gleiche geschieht wie einst bei meiner Vieokamera.

Gruß Jochen
 
Ein guter Arbeiter kann oft mit schlechtem Werkzeug bessere Resultate erzielen als ein schlechter Arbeiter mit gutem Werkzeug.
Soll ein guter Arbeiter jedoch ein Meisterstück vollbringen, braucht er gutes Werkzeug.
Die Wahl des Werkzeuges hat mit drei Dingen zu tun: Kenntnisse, Möglichkeiten und (an sich selbst) gestellte Ansprüche.
Glücklich derjenige, der sich eine Leica leisten kann und sie dann auch wirklich brauchen kann.
Damit wäre ich bei einem anderen Punkt des Markenrenommees angekommen. Ich bezweifle, dass es eine andere Kameramarke gibt, von der soviele Exemplare ungebraucht in Sammlervitrinen herumlungern. Und ich fürchte, dass es etliche Exemplare gibt, die ihren Weg zum Kunden vorwiegend dessen Renommiergehabe zu verdanken haben. Und dann wären dann noch die vielen, die die Dinger wirklich verwenden.
Da könnte einem schon mal der Gedanke kommen, dass Leica einen der schwierigsten Kundenkreise zu bedienen hat.
Ich schätze, dass Leica diesen Seiltanz ganz gut hinkriegt. Und ich freue mich, dass ganz abgesehen von allen Ideologien ganz einfach wunderschöne Bilder rauskommen.
Abschliessend noch ein Hinweis mit einem Seitenblick auf die Digitaltechnik. In der Uhrenindustrie gab es eine vergleichbare Umwälzung als die Swatch ihren elektronischen Siegeszug antrat. Am Ende dieser technischen Revolution gab es aber trotzdem ein grösseres Angebot mechanischer Uhren als zuvor. Die Verschiebung zur elektronischen Uhr hatte vorwiegend die Mittelklasse betroffen. Die teuren Uhren waren aber jetzt erst recht mechanisch. Und haben ihren Marktanteil bisher langsam, aber stetig ausgebaut. Während die mechanischen Swatch floppten.
Bleibt in meinen Augen zu hoffen, dass sich Leica in den ganzen digitalen Wirren nicht selber durch kostspielige Experimente in Mitleidenschaft zieht. Ganz ehrlich: wenn ich das aktuelle digitale Angebot so anschaue, fühle ich mich mindestens ebenso verwirrt wie nach einem Preisvergleich beim Mobiltelefonieren.

ein Gruss aus der Zentralschweiz
Oliver Indermaur
 
Hallo Oliver,

ich finde, dass du ganz wichtige Dinge ansprichst in deinem Beitrag:

1. Die perfekte Kamera
2. Der ernsthafte Leica-Fotograf
3. Der Leica-Sammler (eigentlich ein Anti-Fotograf)
4. Die Zukunft der mechanischen Geräte
5. Auf allen Hochzeiten tanzen im Hause Leica

Leider hast du diese unterschiedlichen Themenkreise alle in einem einzelnen Beitrag angesprochen. So kannst du auch nicht erwarten, dass wir uns hier im Forum mit all diesen wichtigen Punkten auf einmal auseinandersetzen. Diese Punkte wären aber so wichtig, dass sie einzeln durchdiskutiert werden solten. Es wäre meiner Ansicht besser gewesen, du hättest in unterschiedlichen Beiträgen deine Punkte nacheinander angeführt. Ich hoffe, dass du mir diese leichte Kritik nicht nachträgst; denn ich bin trotz dieser Kritik der Meinung, dass deine Argumente wirklich durchdiskutiert werden sollten.

Gruß aus dem Westerwald

Jochen
 
Hallo Jochen,

danke für Deine Stellungnahme. Ich bin halt noch neu in diesem Forum und wusste nicht, ob diese Punkte nicht schon längstens durchgekaut wurden. Und sinnvolle Kritik trage ich nie nach.
Um trotzdem etwas beizutragen picke ich mir die Sammler heraus. Das ist ein Thema, zu dem ich viel sagen kann, habe ich doch u.a. eine Sammlung antiker Schreibmaschinen.
Dass Leica viele Sammler mit Neuware versorgt ist an sich sehr positiv. Ich bezweifle, dass andere Marken das schaffen. Und den Sammlern mache ich beileibe keinen Vorwurf. Im Gegenteil, ohne diesen treuen Kundenkreis wäre wahrscheinlich manches Objektiv für mich schlicht unbezahlbar. Sammler sei Dank gibt es regelmässig interessante Gebrauchtware in Topzustand auf dem Markt. Und Sammler sei Dank sind die Stückzahlen bei Leica so gross, dass ich mir deren Produkte noch leisten kann. Und schliesslich haben manche Sammler gerade dank ihrer fototechnischen Unbedarftheit Geräte gekauft, die sich unter "echten" Fotografen schwerer verkaufen liessen, deswegen aber nicht minder reizvoll sind. Ich schiele dabei gezielt aufs MR-Telyt, das ich schon mehrmals in Topzustand aus Sammlerhand angeboten bekommen habe, jedoch nie von einem Anwender. Umgekehrt erfreuen sich die Sammler an sammelnswürdigen Objekten, die ohne die hohen Ansprüche der Anwender kaum zustandekämen.
Was ich eigentlich damit sagen wollte ist, dass mir die Sammler eigentlich recht nahestehen. Ihnen aus der Tatsache, dass sie ihre Geräte kaum je verwenden, einen Strick zu drehen wäre nicht nett. Bei den meisten Sammlern von Supersportwagen bin ich sogar richtig froh, dass sie die Dinger nie anwenden. Und beide, Sportwagen wie auch Leicas, machen schon sehr viel Spass wenn man sie nur anschaut.
Ich gebe es zu, ich habe Stunden verbracht beim Anglotzen meiner Leica mit all ihren Objektiven und sonstigen Gimmicks. Die Dinger haben eine Ausstrahlung, wie sonst kaum ein technisches Gerät.
Ich denke, man sollte die Gemeinschaft der Leicakunden als eine Art Symbiose betrachten. Und vielleicht mehr Wert auf das verbindende Element legen: auf die Begeisterung für die Produkte von Leica.

mit einem fröhlichen Gruss vom Alpenrand
Oliver Indermaur
 
Hallo,

ich behaupte mal, dass diese Thematik allein mit rationalen Argumenten nicht ausreichend betrachtet werden kann. Entweder ist man irgendwann "reif" für die Leica oder man ist es nie... Ich fotografiere jetzt seit rund 40 Jahren - ich habe ca 20 Jahre gebraucht bis ich für die Leica reif war... Ich war in den ersten fotografischen Jahren ständig auf der Suche nach der idealen Kamera - meist habe ich mit einem System so lange gearbeitet, bis ich alles zusammen hatte und habe es anschließend wieder verkauft und wieder von vorn angefangen... Das fing mit einer Icarex an, dann folgte eine Fujica, mehrere Minoltas, dann Contax, Pentagon Six usw. usw. Bis mir die ständige Schlepperei zuviel wurde... Ich bekam günstig eine M2 - und nach dem ersten Film war mir klar, das ist es... Und es ist es heute noch... Seitdem hat meine Suche ein Ende - ich weiß einfach, dass ich für mein Geld nichts besseres bekommen kann - basta ;-))) Ich glaube auch, dass es ein paar Dinge gibt, die allen Leica-Fotografen gemeinsam sind, z.B. dass sie fotografische Zusammenhänge verstehen (müssen), dass ein gewisser Hang zur Feinmechanik besteht und dass sie sicher nicht blind jedem Trend hinterherrennen... Bei mir ist es auch die Faszination für das "Original" - deswegen fotografiere ich auch noch mit einer zweiäugigen Rolleiflex und fahre eine Harley... Kurzum, eine Leica kauft man nicht nur mit dem Kopf, sondern auch mit dem Bauch...

Gruß
Wolf
 
Entschuldige Wolf, aber ich möchte zunächst Oliver antworten.

Ich selbst wäre auch gern Sammler, wenn das Sammeln nicht so teuer wäre. Daher habe ich auch die Zeitschrift Photodeal abonniert. Die Kamera und besonders die Objektive sind für mich nicht nur Werkzeuge, sondern auch Objekte, die ich mir gern stundenlang anschauen kann.

Ich habe den Eindruck, dass viele hier im Forum ähnlich denken wie wir beide, nur werden es nicht alle zugeben...!

Viele Grüße in die Schweiz

Jochen
 
Ich habe mir in diesem Forum teilweise richtig Sorgen gemacht, wahrscheinlich auch der Administrator Dirk. Nachdem man manchmal wochenlang warten musste, bis mal wieder ein Beitrag kam. Jetzt ist das aber anders, jetzt ist so richtig was im Gange. Liebe Leute, ihr seid jetzt klasse. Macht weiter so.

Beste Grüße an euch alle vom Westerwald
 
Hallo,
Zu den Notwendigkeiten einer Kamera. Hat sich jemand einmal Gedanken zu den Motivprogrammen gemacht. Kostproben: Portrait, also es gibt 6 Milliarden Menschen und wer möchte sie unter den gleichen Bedingungen fotografieren? Landschaft: Wüste Gobi oder mein erweiterter Vorgarten? Wer hat sich diesen Unsinn ausgedacht und vor allen Dingen wer entlarvt es nicht als das was es ist? Erstere Frage ist leicht beantwortet, die Hersteller, zweite unsere Fotojournalisten. Warum eigentlich nicht? Spielen da Abhängigkeiten etwa eine Rolle oder dummes Nachgeplapper? Zweimal die Woche unterrichte ich Fotografie, obwohl die Kameras noch nie so gut waren, füllen sich die Räume, werden Anleitungen immer dicker und unverständlicher. Fotografie ist ein Handwerk von der Technik her. Was brauche ich dafür? Richtig ein Werkzeug und kein Spielzeug. Ich wünsche jedem Konstrukteur und unkritischen Fotojournalisten einen Anfängerfotokurs. Leite ihn und zeig den Anfängern den Weg. Immer haben es die am einfachsten mit einfachen, leicht zu bedienbaren Kameragehäusen, wie Minolta XD 7 oder Canon AE 1. Und dann kommen die modernen Geräte, vollgestopft mit allem was geht. Nach wieviel Technikstunden laufen einem die Leute weg? 6, 8 oder 10, diese Leute, die zu mir kommen wollen schöne Bilder machen, das was sie im Kopf haben umsetzen. Gestaltung nenne ich das. Die Kameraindustrie fährt in eine verkehrte, nur vom schnellen Kommerz, diktierte Richtung. Nichts gegen Fortschritt, aber Fortschritt bedeutet einfache durchschaubare Bedienung. Überschaubarkeit ist doch machbar, das zeigen uns doch Hersteller, auch mit moderner Technik. Eine R7/R8/R9 auch mit AF verstehe ich sofort, aber nicht wenn zur Beli-Korrektur zwei Tasten gleichzeitig gedrückt werden müssen usf. und der Sucher zugemüllt wird. Es gibt einfache preiswerte Modelle, aber da stimmt der Profit nicht. Der Kunde steht als Nutzer nicht im Mittelpunkt. Bei Leica fühle ich mich noch verstanden, darum auch Leica.
grüsse von der Ostsee uwe
 
Hallo Wolf,

jetzt möchte ich doch auch deinen Beitrag würdigen. Zunächst dienen uns unsere Gebrauchsgegenstände nur als Werkzeuge. Aber manche Werkzeuge sind eben mehr, die lieben wir halt, wie wir hier im Forum unsere Kameras oder unsere Objetive lieben. Damit sind wir natürlich alle ein wenig verrückt. Aber macht das Verrücktsein das Leben nicht erst lebenswert?

Gruß Jochen
 
Hallo Hans, na, da w=FCnsch' ich Dir sehr viel Spass mit Deinem neuen Prachst=FCck!

Gr=FC=DFe Stefan
 
Hallo Uwe,

ich kann Dir da nur beipflichten. Die Funktionen meiner Nikon und davor Canon hatte ich eigentlich nie genutzt. Der Grund war, dass ich nicht so regelmäßig fotografiere und ich zu faul bin Bedienungsanleitungen zu lesen geschweige denn mit zu nehmen. Meine jetzige R8 ist selbsterklärend.

Sicher gibt es Leute die auf die Möglichkeiten der modernen Konsumerkameras zurückgreifen bzw. einfach nur sagen können "meine kann das".

Für mich ist es aber einfach wichtig, einfache Bedienung, hervorragende Verarbeitungsqualität und schöne Bildergebnisse.

Gruß Fiete
 
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