CI-Fotocommunity

Registriere Dich jetzt kostenlos!

Dadurch bekommst Du Zugang zu dem geschützten Mitgliederbereich, kannst beim Gebrauchtmarkt mitmachen und stellst nebenbei auch noch sicher, dass niemand Dir Deinen Wunsch-Usernamen wegschnappt.

Cyanotypie

Die Cyanotypie ist nunmal ein unter Sonnenlicht.erstellter Kontaktprint - ergo muss das Negativ die richtige Größe haben

Jan, oder 18x24 Planfilme kaufen und eine Kamera drumherum bauen, so eine Art Riesenbox!

Dieter, durchweg wunderbare Aufnahmen, im besten Sinne Fotokunst. Dazu Material mit Anfaßqualität. Nicht nur TFT hintergrundbeleuchtete Dateien.

Gruß Andreas
 
Jan, oder 18x24 Planfilme kaufen und eine Kamera drumherum bauen, so eine Art Riesenbox!


Wenn ich so weiter mache, wird irgendwann wohl tatsächlich nochmal was richtig großes bei mir einziehen ;)

Hat aber noch Zeit.

Dieter, bitte weitermachen, da sind echte Schmankerl dabei!


Gruß Jan
 
OK, weils so schön ist und weil es auch zu einem meiner Lieblingsbilder gehört.

20130201_210157cy.jpg


Es ist auch eines meiner ersten. Mit diesem Bild (ist schon meines) wurde ich "angefixt".
 
Heute ist Karfreitag und meine Frau färbt Ostereier. da muss ich "schnell" Cyanotypien erstellen damit ich die Farben testen kann.

Einen Versuch, ob Sonnenaufgänge auch gehen. Ganz zufrieden bin ich damit nicht.

20120905_121115.jpg
 
In meinem Thema "Oltner Kabaretttage Rückblick 2014" zeige ich weitere Cyanotypien.
Dabei kam ein interessantes Votum von Jürgen64 heraus:

https://www.camera-info.de/threads/oltner-kabaretttage-rückblick-2014.75731/page-2#post-479604

Ich denke mir, wir müssen uns mal philosophischer mit meiner "Cyanotypie-Spielereien" auseinander setzen. Wobei ich "Cyanotypie-Spielereien" nicht zynisch oder abschätzend meine und auch nicht der Meinung bin, jemand hätte sich in dieser Weise geäussert. Nein, nein, sicherlich nicht.
Ich finde die Bemerkung von Jürgen interessant. Und es spricht doch das Wesen "Fotografie" an.
Ich versuche also hier mal gewisse Begründungen für meine Auseinandersetzung mit diesem Thema aufzuzeigen. Das braucht seine Zeit und ich bitte euch, eure Meinung auf ein separates Blatt zu schreiben, damit wir nachher darüber diskutieren können.

2014-02-15-15-04-25_0047.jpg
 
Ja Dieter, das wär mal ne interessante Diskussion, Fotografie zwischen Dokumentation und Abstraktion.

Gruß Andreas
 
Ich schreibe über meine Empfindungen und meine Erfahrungen über die Fotografie, welche mich schliesslich in die Cyanotypie führte. Jeder empfindet das Hobby auf seine Weise und entwickelt sich auf seine individuelle Art.

Eine Fotografie ist eine Abblidung und einen Ausschnitt aus einer erlebten Situation. Damit ist die Fotografie eine Abstraktion in der Zeit und von der Umgebung. Die Fotografie hat eine Begrenzung, einen Rahmen und hat eine Begrenzung in der Dimension, der Tiefe. Sie ist begrenzt in der Zeit.
Durch die Wahl des Ausschnittes aus der sichtbaren Welt machen wir immer einen ersten Schritt zu einer Abstaktion. Dabei gewichten wir den Inhalt, das Motiv, bestimmen die Haupt- und Nebenfunktionen. Wir legen die Schwerpunkte im Bild fest.
Dies alles hat nichts mehr mit der "Wirklichkeit" gemeinsam. Es fliessen bereits unsere Empfindungen und Gefühle mit ins Bild.
(Empfehlung für das Buch: Anneli Schwager, die Komposition im Bild)

2014-02-15-15-06-36_0048.jpg


Ihr müsst nicht meiner Meinung sein. Ich empfinde es einfach so.
 
Moin Dieter,
das liest sich interessant! Ich muss darüber mal genauer nachdenken.
(Jetzt habe ich gerade mal nach dem Buch gesucht und bekam zusätzlich die Empfehlung für "Geige lernen leicht gemacht" - hab ich da was verpasst? ;) )
 
Moin Dieter,
ich hatte bei Buch.de geschaut und da kam das mit der Geige... (Zum Verständnis: ich bin Geigerin von Beruf.)
Was das Buch über die Komposition in der Malerei angeht, stimme ich Dir vollkommen zu - der Blick über den photographischen Tellerrand lohnt sehr! Deshalb gehe ich auch gerne in Ausstellungen von gemalten, gedruckten, gezeichneten Bildern.


Viele Grüße, Fritzi
 
Moin Dieter,

sorry, aber irgendwie kann ich Deinen Ausführungen nicht ganz folgen; oder einfacher ausgedrückt: ich kapier nicht ganz, worauf Du hinaus willst ;)


Gruß, Jan
 
Moin Dieter,

sorry, aber irgendwie kann ich Deinen Ausführungen nicht ganz folgen; oder einfacher ausgedrückt: ich kapier nicht ganz, worauf Du hinaus willst ;)


Gruß, Jan

Aber du hast dich damit beschaeftigt. Das ist gut so.
Ich bin ja erst am Anfang.
 
Gehe ich bewusst fotografieren, ensteht nicht einfach ein Bild oder schlimmer Bilder. Ich sehe ein Hauptmotiv. Wo aber ist das Nebenmotiv? Kann ich ein magisches Dreieck bilden? Wie steht das Hauptmotiv im Raum? Wo ist das "Gesicht"? Wo ist das Licht, wo Schatten? Kann ich eine emotionale Bindung aufbauen? Manchmal muss ich das Objekt auf mich wirkenlassen, es beobachten. Welcher Blickwinkel? Freistellen oder nicht oder nur ein bisschen? Stimmen Farbe, stimmt der Ort?
Fragen, Fragen, Fragen. Manchmal entsteht dann ein Bild, manchmal dann eben nicht.

2014-02-15-14-47-41_0014.jpg
 
In einem andern Forum haben wir uns mal intensiv mit SW auseinandergesetzt.
Die Basis ist ja, wohl bei den meisten von uns, ein Farbbild. Aus irgend einem Grund finden wir es interessant aus diesem Farbbild ein SW-Bild zu machen.
Dieses Entwickeln haben wir durchgesprochen und umgesetzt.

Dabei kam das folgende Bild heraus.

20120914_152436sw.jpg


Durch die Reduktion der Farbe braucht das Bild Kontraste. Es braucht Spannung. Es braucht Wechselwirkungen. Es braucht Symbolik. Es braucht Emotionen. Es braucht Effekte.
Das Bild braucht einen Ersatz für den Verlust der Farben.

Dabei stellte ich fest, dass SW zwar lustig, aber nicht mein Weg ist und trotzdem liess es mir keine Ruhe. Nur hatte ich das Gefühl, es muss mehr dahinter stecken.
Da fragte ich mich, was braucht ein Bild? Was ist ein Bild? Wie wirkt ein Bild?
 
Hallo Dieter,

Fotografie war und ist malen mit Licht, und wie ein Maler hat der Fotograf die verschiedensten Mittel der Gestaltung. Das beginnt mit der Wahl des Motivs und dem Einsatz der Begrenzung, ggf. durch Beschnitt nachkorrigiert. Dann kommt die Wahl des Standpunktes und der Brennweite, womit die Perspektive festgelegt wird und gleichzeitig bestimmte Bereiche ausgeblendet werden (ich verstecke hässliche Strahler bei meinen beliebten Citylights zB gerne hinter Bäumen). Und schließlich dann noch die Blende, wodurch die Schärfentiefe und nach Fokussierung der scharf abgebildete Bereich festgelegt wird. Hinzu kommen Tricks und Kniffe wie Filtereinsatz und Langzeitbelichtungen, um sich bewegende Objekte (Menschen) auszublenden oder Lichtspuren auf dem Bild zu erzeugen die der Mensch regulär genauso wenig sieht wie Blendensterne. Tbc.

Das alles sind Mittel die ich zwar mehr oder weniger bewusst schon immer eingesetzt habe (und manchmal ist auch ein schönes Bild dabei rausgekommen), aber erst durch diverse Diskussionen hier im Forum, vorwiegend zum Thema Verfremdung durch Bearbeitung, ist mir bewusst geworden wie ich schon an dieser Stelle manipuliere. Dessen sollte man sich immer bewusst sein.

Gruß
Jürgen
 
Fotografie war und ist malen mit Licht, und wie ein Maler hat der Fotograf die verschiedensten Mittel der Gestaltung.

Anneli wird uns da nicht beipflichten, aber das kann uns egal sein.
Wir, die sich intensiver mit Fotografie auseinandersetzen, werden es aber so sehen.
Dieser Satz ist ein wichtiger Satz, sagt er uns, dass wir mehr wollen als nur, sagen wir es mal salopp, IPad-Bilder.
 
Ich denke es geht bei der bildgestaltenden Kunst um die Abbildung der subjektiven Wirklichkeit in einer mehr oder weniger abstrakten Abbildung.

Ein Beispiel, die Wirklichkeit: Ich stehe heute um 8 vor einer grünen Wiese mit drei roten Häusern drauf, blauer Himmel drüber und sehe diese mit meinen bebrillten Augen.

Erste Abstraktion, Zeitdimension weg: Ich bau das Ding nach in welchem Maßstab auch immer als Modell

Zweite Abstraktion, dritte Dimension weg: Ich fotografiere oder male, zeichne das Ganze.

Und von nun ab unendliche Abstraktionsmöglichkeiten durch Vermindern von Farbe, verändern von Linien und Flächen. Extremfall ein Bild in der Mitte rötlich oben nach blau, unten nach grün changierend, oder eine schwarze Strichzeichnung auf weißem Papier, 3 Häuser und die Horizontlinie.

Ist alles mit jedem Werkzeug möglich, Kamera, Pinsel, Stift. Unendliche Variationen. Und in diesen Möglichkeiten tummeln wir uns, wir alle zZt mit der Kamera. Wenn uns die Fotoindustrie auf den Keks geht, können wir Lochkameras selbst bauen oder zum Stift greifen. Im Moment macht jeder, was er will, der eine dokumentarische Farbfotos, Landschaften und Städte, der nächste Pflanzen und Tiere wie aus dem Lehrbuch, der dritte dasselbe aber mit dem Biofilter, der nächste nur schwarz-weiß wie auf alten Filmen, der Dieter mit alten Fotodrucktechniken. Viele basteln im Photoshop rum. Alles Versuche, sich auszudrücken in diesem weiten Feld zwischen Wirklichkeit und Bild.

Gruß Andreas
 
Danke Andreas

Es geht um viel mehr. Es geht nicht um das Verfremden. Das wäre eine Spielwiese mehr. Es geht um gestalten.
Wir machen ein Bild in dem wir etwas sehen. wo wir sagen, da mache ich ein Bild. Genau da fängt aber nun das Fotografieren an.

Eine Beobachtung auf der Insel Mainau.
Ich und meine Frau haben nach den Kabaretttage einige Tage in Konstanz ausgeruht und haben uns entschieden, dass ich meiner Frau in die Welt der Makros einführe. Sie liebt Blumen aber nicht unbedingt die Technik.
Also sind wir hin, Stativ, eine D90, eine D700 und einiges Glas.
Bei jedem Beet sind wir stehen geblieben und haben über die Blumen, über die Sicht, bester Aufnahmestandort, in welcher Höhe sollte man sich befinden, was ist das Motiv, wo ist das Gesicht der Blume, wie will ich es fotografieren usw. Wir liefen herum, bückten uns, bildeten mit den Finger Rahmen, stellten das Stativ auf, richteten ein, verschoben wieder, nahmen wieder Abstand und machten dann das Bild oder die Bilder. Unterdessen kamen "Ipader" (eine Übertreibung zur Verstärkung), staunten über uns und fotografierten unsere Blume in 5 Sekunden und gingen weiter. Aber sie haben nichts gesehen. Für sie ist das Foto nur Erinnerung, wie das Foto rauskam ist nicht wichtig. Nur wenige haben dann gesehen, was wir vorhatten, schubsten ihren Partner und sagten: Schau, das musst du fotografieren! Ein paar Sekunden später hatten sie ihr Bild und waren gegangen und wir waren immer noch beim Motiv.
Kurz gesagt: Fotografieren ist eine Auseinandersetzung.

Einen anderen Ansatz:
Schaut ohne den Apparat in die Welt und schaut dann durch den Fotoapparat in die Welt. Es ist nicht das gleiche und ihr seht nicht das gleiche.
Das ist der Ansatz, den ich meine.
 
Es geht nicht um das Verfremden. Das wäre eine Spielwiese mehr. Es geht um gestalten

Richtig, was anderes hab ich auch nicht gemeint, wobei gestalten immer abstrahieren, abziehen des unwichtigen, uninteressanten von der eigentlichen Bildidee ist. Und unter den Gestaltern, den Künstlern gibt es natürlich langsamere und schnellere Arbeiter wie in jedem anderen Beruf auch, unabhängig von der Qualität.

Gruß Andreas
 
Zurück
Oben