Danke Andreas
Es geht um viel mehr. Es geht nicht um das Verfremden. Das wäre eine Spielwiese mehr. Es geht um gestalten.
Wir machen ein Bild in dem wir etwas sehen. wo wir sagen, da mache ich ein Bild. Genau da fängt aber nun das Fotografieren an.
Eine Beobachtung auf der Insel Mainau.
Ich und meine Frau haben nach den Kabaretttage einige Tage in Konstanz ausgeruht und haben uns entschieden, dass ich meiner Frau in die Welt der Makros einführe. Sie liebt Blumen aber nicht unbedingt die Technik.
Also sind wir hin, Stativ, eine D90, eine D700 und einiges Glas.
Bei jedem Beet sind wir stehen geblieben und haben über die Blumen, über die Sicht, bester Aufnahmestandort, in welcher Höhe sollte man sich befinden, was ist das Motiv, wo ist das Gesicht der Blume, wie will ich es fotografieren usw. Wir liefen herum, bückten uns, bildeten mit den Finger Rahmen, stellten das Stativ auf, richteten ein, verschoben wieder, nahmen wieder Abstand und machten dann das Bild oder die Bilder. Unterdessen kamen "Ipader" (eine Übertreibung zur Verstärkung), staunten über uns und fotografierten unsere Blume in 5 Sekunden und gingen weiter. Aber sie haben nichts gesehen. Für sie ist das Foto nur Erinnerung, wie das Foto rauskam ist nicht wichtig. Nur wenige haben dann gesehen, was wir vorhatten, schubsten ihren Partner und sagten: Schau, das musst du fotografieren! Ein paar Sekunden später hatten sie ihr Bild und waren gegangen und wir waren immer noch beim Motiv.
Kurz gesagt: Fotografieren ist eine Auseinandersetzung.
Einen anderen Ansatz:
Schaut ohne den Apparat in die Welt und schaut dann durch den Fotoapparat in die Welt. Es ist nicht das gleiche und ihr seht nicht das gleiche.
Das ist der Ansatz, den ich meine.