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"Gestaltungsregeln"

Hi,

wer kein "fotografisches Auge" hat und sich nur nach den Regeln richtet, dessen Kreationen wirken häufig steril, es fehlt eben etwas ... dieses gewisse Etwas ... und das kann man nicht lernen, leider.

Wenn es jemand 'gelernt' hat, dann hatte er es auch schon vorher, nur konnte er es noch nicht nach außen bringen.

Ich habe auch viele Aufnahmen nach diesen "Regeln" umkomponiert und dann in unserem Foto-Club präsentiert und da sind eben auch welche dabei, die eben mehr "fotografisches Auge" haben, als ich. Da wird mein Bild mal eben etwas verschoben, etwas gedreht, etwas anders beschnitten und schon hat es eine ganz andere, bessere Wirkung!

Gruß
Gerd
 
Man kann auch alles totreden.

Gruß
Jürgen

Das hat mit "tot reden" nichts zu tun, nur mit dem Erkennen, daß das Befolgen von fotografischen Regeln nicht unbedingt in einem guten Foto endet. Das Auseinandersetzen damit hilft bestimmt vielen, ihr noch schlummerndes "fotografisches Auge" wacher zu machen ...

Gruß
Gerd
 
Reicht das für das erste? Bitte diese Ansätze nicht als strenge Pflicht betrachten, weder treffen sie alle zusammen immer auf ein Bild zu, noch sind sie das alleinige Allheilmittel, aber wenn man sie ansatzweise bei der Gestaltung in die Überlegungen bewusst mit einbeziehen kann, kann das ein Weg sein, harmonischere Bilder zu bekommen.

Das ist eigentlich die wichtigste Regel - nicht alles dogmatisch anwenden. Ein guter Fotograf zeichnet sich dadurch aus, dass er/sie intuitiv weiß, welche Wirkung mit welchen Gestaltungsregeln zu erzielen ist und wann der bewußte Verstoß gegen eine solche Regel zum Erzielen einer beabsichtigten Wirkung gerade beiträgt. Was mich immer ziemlich aufregt, ist (gerade in diversen Foren und auch ab und zu hier...) das reflexhafte Aufheulen von Oberlehrer-Gestaltungsdogmatikern, die beim Kommentieren eines Bildes sofort den "Regelverstoß" erkennen, sich mit der Wirkung des Bildes in seiner Gesamtheit aber gar nicht auseinandersetzen. Das pure Einhalten von Regeln führt nicht automatisch zu einem "guten" Bild.

Gruß, Holger
 
Ein fotografisches Auge zu haben, bedeutet nichts anderes, als bewusst oder unbewusst zu Gestalten, nämlich die Bildelemente harmonisch anzuordnen. Dieses Talent ist natürlich individuell unterschiedlich. Man kann aber sehr wohl lernen, üben, sich verbessern oder es komplett ablehnen. Das ist jedem frei gestellt.
Wenn ich auf mein Eingangsbild zurück komme, so habe ich natürlich nicht alle Aspekte bei der Aufnahme planen oder visualisieren können. Es waren aber zwei bildwichtige Dinge die essentiell sind. Die Position der Fotografin und der zeitliche Ablauf der Welle. Beides kann man vorher planen, bevor man auf den Auslöser drückt. Die anderen Dinge sind bei der nachträglichen Bildanalyse aufgefallen. Es ist ja wertvoll, seine eigenen Bilder in Form einer Manöverkritik noch einmal Revue passieren zu lassen und darauf hin zu betrachten, was besser sein könnte und was gut ist. Zudem kann man durch einen guten Schnitt das Ergebnis weiter verbessern.

Ich war ja nur auf die Verteilung der Elemente und die Wirkung von Diagonalen und Elementen eingegangen. Es gibt aber natürlich weitere ganz wichtige Dinge die man verstehen und betrachten muss. Das sind Perspektive und Schärfe/Unschärfe.
Beides dient u.a. dazu, dreidimensionale Eindrücke in einem zweidimensionalem Bild hervorzurufen. Das Bild von Matthias zeigt das mehr als deutlich, wie mit der Perspektive und den strengen diagonalen Linien dieser Eindruck entsteht. Die Augen werden magisch in das Zentrum gezogen (das wiederum im goldenen Schnitt liegt). Perspektive erzielt man durch die Position, nicht durch Zoomen!
Tiefe kann auch durch Schärfeverlagerung erzielt werden. Holger (hofo) benutzt dieses Stilmittel sehr häufig. Seht Euch mal seine letzten Bilder von Gretsiel an, dort gibt es Beispiele, wie mit Schärfeverlagerung und Diagonale Tiefe erzeugt wird.
Dann mal weiter mit der Diskussion...

Gruß
Klaus
 
Die Perspektive: Die Wichtige aber auch meist vernachlässigte Gestaltungsmöglichkeit gerade auch in Verbindung mit der eingesetzten Brennweit. Das sind für mich die Punkte die meistens ein Bild nicht attraktiv erscheinen lassen.
 
Ein fotografisches Auge zu haben, bedeutet nichts anderes, als bewusst oder unbewusst zu Gestalten, nämlich die Bildelemente harmonisch anzuordnen. Dieses Talent ist natürlich individuell unterschiedlich. Man kann aber sehr wohl lernen, üben, sich verbessern oder es komplett ablehnen. Das ist jedem frei gestellt....
Gruß
Klaus

Moin,
um diesen Sachverhalt zu verdeutlichen, vergleiche ich mal das fotografische Auge mit einer musikalischen Begabung: die nützt solange nichts, aber auch wirklich gar nichts, wie nicht geübt wird, um a) die Technik des Instruments bzw. der Stimme einzuüben und zu automatisieren und b) die musikalischen Ausdrucksmöglichkeiten zu verbessern.
Ich habe schon öfter die Erfahrung gemacht, dass von zwei begabten Menschen derjenige weiterkommt, der zielstrebig übt und offen für Neues bleibt, als der, der sich auf seiner Begabung ausruht. (Man hüte sich, Kindern und Jugendlichen zu deutlich zu machen, sie seien begabt!)


Viele Grüße, Fritzi
 
Moin,
um diesen Sachverhalt zu verdeutlichen, vergleiche ich mal das fotografische Auge mit einer musikalischen Begabung: die nützt solange nichts, aber auch wirklich gar nichts, wie nicht geübt wird, um a) die Technik des Instruments bzw. der Stimme einzuüben und zu automatisieren und b) die musikalischen Ausdrucksmöglichkeiten zu verbessern.
Ich habe schon öfter die Erfahrung gemacht, dass von zwei begabten Menschen derjenige weiterkommt, der zielstrebig übt und offen für Neues bleibt, als der, der sich auf seiner Begabung ausruht. (Man hüte sich, Kindern und Jugendlichen zu deutlich zu machen, sie seien begabt!)


Viele Grüße, Fritzi


Das hast Du sehr schön gesagt, besonders über das Weiterkommen von "begabten" Menschen. Leider denken beim Fotografieren viele, das sie durch das Üben von Regeln zu den Begabten gehören. Das äußert sich ja auch häufig darin, daß viele denken, eine "bessere" (=teurere) Kamera macht auch "bessere" Bilder ...

Gruß
Gerd
 
Das hast Du sehr schön gesagt, besonders über das Weiterkommen von "begabten" Menschen. Leider denken beim Fotografieren viele, das sie durch das Üben von Regeln zu den Begabten gehören. Das äußert sich ja auch häufig darin, daß viele denken, eine "bessere" (=teurere) Kamera macht auch "bessere" Bilder ...
Gruß
Gerd

Moin,
danke für die Zustimmung :)
Da drängt sich doch gleich wieder der Vergleich auf, in mehrfacher Hinsicht: Eine Stradivari in den Händen eines Anfängers, sei er noch so begabt, wird nach Anfänger klingen, in den Händen eines Könners, der das Instrument kennt, dagegen toll und wiedererkennbar nach genau diesem Musiker.
Üben von Regeln ist ja gut und schön, unsereiner übt ja auch Tonleitern und Etüden, das ganze Musikerleben lang (sollte man zumindest ;) ), aber die will ja nun wirklich niemand hören!


Viele Grüße, Fritzi
 
Da drängt sich doch gleich wieder der Vergleich auf, in mehrfacher Hinsicht: Eine Stradivari in den Händen eines Anfängers, sei er noch so begabt, wird nach Anfänger klingen, in den Händen eines Könners, der das Instrument kennt, dagegen toll und wiedererkennbar nach genau diesem Musiker.
Gib mir eine Stradivari und sämtliche Katzen in der weiteren Nachbarschaft bekommen einen Schreikrampf... :D
Gib mir eine hundert Jahre alte Reisekamera aus Holz mit einem ebenso alten Objektiv und ich liefere Dir feine Landschaftsbilder, die keinen Vergleich zu scheuen brauchen. ;)

Ich habe, wie so viele meines Alters, in der Schule Blockflöte lernen müssen. Rein mechanisch habe ich das irgendwann auch geregelt bekommen. Aber "mechanisch" kann man durchaus wörtlich nehmen, denn es war eine leblose Aneinanderreihung von Tönen ohne jeden Ausdruck, weil ich keinerlei Begabung für ein Instrument habe, obwohl ich eigentlich sehr gerne Musik höre, von Grieg über klassische, japanische Musik (ich liebe den Klang der Shaku Hachi, mit der man ganze virtuelle Landschaften zaubern kann...) bis hin zu Heavy Metal Balladen. Aber Instrument? Dafür langt es einfach nicht.
Beim Photographieren war ich dagegen schon als junger Spund von 12...13 Jahren auf Anhieb um Klassen besser als mein Vater (Hobbyphotograph), was der nie verwunden hat. Ohne das, was ich "Das Auge" nenne (bei Musikern gibt es garantiert eine vergleichbare Eigenschaft), nützt einem auch eine 30.000 € Phase One nichts. Hat man "Das Auge", langt dagegen schon eine uralte Plattenkamera, um Bilder zu schaffen, die die Menschen in ihren Bahn ziehen... Und selbst, wenn letzteres zutrifft, trifft's noch lange nicht für jedes Photothema zu, denn es kommt noch ein weiterer Punkt dazu: Man muß zu dem, was man photographiert, eine innere Beziehung aufbauen, es verstehen können, sonst bleiben trotz Begabung die Bilder wie tot. Auch ich kenne z.B. meine Grenzen: Ich würde niemals Babies oder Kinder photographieren (bei "süßen" Kinderphotos kriege ich die Krise...). Geld hin, Geld her, da heißt's "Such Dir einen anderen Photographen, der's besser kann!". Portraits mache ich erst dann, wenn sich Lebenserfahrung und Charakter in einem kantigen, ausdrucksstarken Gesicht widerspiegeln.

Mein persönliches Fazit: Man kann Photographieren bis zu einem gewissen Grad lernen. Aber wer keine Begabung dafür mitbringt, wer nicht "Das Auge" besitzt, stößt irgendwann an Grenzen, die sich nicht technisch manifestieren (Schärfe, richtig belichtet, Komposition nach Regeln etc., typischerweise das, was in Photolehrbüchern steht), sondern in Bildanmutung, Stimmung, Bildsprache, in der Fähigkeit, mit der Kamera Emotionen visuell zu verdichten und zu zeichnen. Das ist der Grenzpunkt, an dem auch die teuerste Kamera nicht mehr weiterhilft, weil wahre Meisterschaft, die spielerische Leichtigkeit des Schaffens, die völlig unangestrengt wirkt, eine metaphysische Eigenschaft ist und keine erlernbare technische.

Gruß
Wolf
 
Hallo Wolf,

:daumenhoch_smilie::daumenhoch_smilie::daumenhoch_smilie:

... das heißt aber nicht, daß andere ohne "fotografisches Auge" nicht auch herausragende Aufnahmen zustande bringen können, nur sind es dann eben die "Zufallstreffer" ...

Gruß
Gerd
 
...Das ist der Grenzpunkt, an dem auch die teuerste Kamera nicht mehr weiterhilft, weil wahre Meisterschaft, die spielerische Leichtigkeit des Schaffens, die völlig unangestrengt wirkt, eine metaphysische Eigenschaft ist und keine erlernbare technische.

Gruß
Wolf

Fazit: Lernen sinnlos. Das fotografische Auge ist genetisch fixiert. Entweder Naturtalent oder Lusche, denn lernen kann man nichts. Dann können wir das Thema ja hier schließen. Oder?
Oder... und diese Frage kann sich jeder selber beantworten, bin ich heute besser als gestern, als vor einem Jahr, vor 5 Jahren, vor 10 Jahren?
Falls ja, dann hast Du wohl doch was gelernt, mach weiter so, Du bist auf einem guten Weg.
Falls nein, verkauf Dein Fotozeugs und such Dir ein anderes Hobby.

Gruß
Klaus
 
Fazit: Lernen sinnlos. Das fotografische Auge ist genetisch fixiert. Entweder Naturtalent oder Lusche, denn lernen kann man nichts. Dann können wir das Thema ja hier schließen. Oder?
Hmmm, ich schrieb ja nicht, daß man nichts lernen kann, sondern, daß es schwer bis unmöglich ist, ohne Begabung einen gewissen Punkt zu überschreiten. Ich kann z.B. auch halbwegs zeichnen (muß ich können, um mal eben einen Entwurf, Setup o.ä. hinzuwerfen). Das könnte ich garantiert weiter ausbauen, auch in Richtung Malerei.
Aber: Ich käme nie auf die Idee, daß ich etwa ein zweiter Picasso oder Spitzweg würde. Dazu gehört mehr, als mit Pinsel, Farbe und Leinwand umgehen zu können, dazu gehört eine Begabung, die ich nicht besitze. Also käme ich durch sehr viel Üben vielleicht zu einem Punkt der einfachen, deskriptiven Landschaftsmalerei, aber zur Meisterschaft, die aus innerer Inspitation kommt, zur Gestaltung einer Malerei mit leichter Hand, würde ich es nie bringen.

Gruß
Wolf
 
Hmmm, ich schrieb ja nicht, daß man nichts lernen kann, sondern, daß es schwer bis unmöglich ist, ohne Begabung einen gewissen Punkt zu überschreiten. ...

Gruß
Wolf

Das wollte ich hören, der „gewisse Punkt“ ist aber individuell sehr sehr verschieden, so auch die Lernkurve. Bei mir hört das Lernen nie auf (auch nicht in der Fotografie), ich studiere ständig Arbeiten anderer, lasse mich inspirieren, experimentiere und lese in Foren und Büchern. Je mehr ich das tue, umso mehr kommt es meinen Ergebnissen zugute. Letztlich bleibt das jedem selbst überlassen, ob und wie er sich weiterentwickeln möchte. Schade eigentlich, dass sich die Diskussion von der guter Gestaltung weg dahin entwickelt hat, dass man sie eigentlich infrage stellt.

Gruß
Klaus
 
wenn ich so über meine Lebenszeit bisher nachdenke - eine Erkenntnis war immer die selbe...

"Ein Leopardenfell macht noch keinen Tarzan"

:z04_bier01:
 
Hi,

lernen ist die eine Seite des Lebens ... daß man davon etwas umsetzen kann, die andere Seite ...

Gruß
Gerd
 
Gib mir eine Stradivari und sämtliche Katzen in der weiteren Nachbarschaft bekommen einen Schreikrampf... :D

Moin Wolf,
der Vollständigkeit halber legen wir noch eine Schülerwinsel dazu, das klangliche Ergebnis wird das Gleiche sein.
Ach ja, nicht nur sämtliche Katzen im Umkreis von einigen Hundert Metern werden das Weite suchen, Deine Hunde und sehr viele Mitmenschen ebenso ;)

Ich habe, wie so viele meines Alters, in der Schule Blockflöte lernen müssen. Rein mechanisch habe ich das irgendwann auch geregelt bekommen. Aber "mechanisch" kann man durchaus wörtlich nehmen, denn es war eine leblose Aneinanderreihung von Tönen ohne jeden Ausdruck, weil ich keinerlei Begabung für ein Instrument habe, obwohl ich eigentlich sehr gerne Musik höre, von Grieg über klassische, japanische Musik (ich liebe den Klang der Shaku Hachi, mit der man ganze virtuelle Landschaften zaubern kann...) bis hin zu Heavy Metal Balladen. Aber Instrument? Dafür langt es einfach nicht.

Gruß
Wolf

Ohje, BDM-Trompete, Du Armer! Das ist doch kein Instrument.
Ob Du also wirklich kein Händchen für ein Instrument hast, steht in den Sternen, so richtig ausprobiert haste das ja noch gar nicht.
(Meine Geigenschülerin hat mit 68 angefangen. Natürlich wird sie kein Paganini mehr - bin ich auch nicht - aber sie kommt gut voran und hat Spaß an der Sache. Fazit: es ist nie zu spät ;) )


Sorry für Total-OT!



Viele Grüße, Fritzi
 
Zuletzt bearbeitet:
Nicht Hoffnung, Tatsache :)


Viele Grüße, Fritzi
 
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