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"Gestaltungsregeln"

Um mal wieder die Diskussion explizit auf die Gestaltung zu bringen... ;)


(c)_Kribben_Photodesign_Waldwanderung_36-800.jpg


"Frühherbstlicher Berg-Ahorn"


(c)_Kribben_Photodesign_Waldwanderung_35-800.jpg


"Hainbuchenaustrieb..."

Einmal im klassischen Goldenen Schnitt (zumindest weitgehend), einmal gegen alle Kompositionsregeln verstoßend (weder Drittelregel noch Goldener Schnitt treffen zu). Warum ich das jeweils so gemacht habe und nicht anders, kann ich rein intellektuell mal wieder nicht erklären. Die Bilder entstanden so vor meinem geistigen Auge, wurden entsprechend umgesetzt und ich empfinde sie als richtig.
Eine nachträgliche Analyse zeigt, daß beide Bilder aber wieder größere dunkle Flächen enthalten, die die Tiefe des Waldes und die dortigen Lichtverhältnisse transportieren sollen. Eine normale "korrekte" Standardbeleuchtung resp. Belichtung würde die Stimmung vor Ort nicht wiedergeben. Ergo habe ich wieder einen "Fenstereffekt" eingebaut resp. mit hartem Querlicht gearbeitet, auf's Laub belichtet und den HG mehr oder minder absaufen lassen (nicht ganz, Schattierungen sind noch vorhanden). Der Lichtfleck im Bild oben rechts, den manch einer vielleicht moniert, symbolisiert für mich die Quelle des Gegenlichtes.

Ob aus diesen Bilder, die auf meiner Wahrnehmung der Umwelt und meiner photographischen Handschrift beruhen, jemand was für sich mitnehmen kann, der vielleicht die Welt ganz anders sieht, das steht auf einem anderen Tapet. Rein technisch betrachtet war das ganze jedenfalls nicht sehr kompliziert: Draufhalten, klack, fertig... ;)

Gruß
Wolf
 
Das hat mit "tot reden" nichts zu tun, nur mit dem Erkennen, daß das Befolgen von fotografischen Regeln nicht unbedingt in einem guten Foto endet. Das Auseinandersetzen damit hilft bestimmt vielen, ihr noch schlummerndes "fotografisches Auge" wacher zu machen ...

Gruß
Gerd


Ein fotografisches Auge zu haben, bedeutet nichts anderes, als bewusst oder unbewusst zu Gestalten, nämlich die Bildelemente harmonisch anzuordnen. Dieses Talent ist natürlich individuell unterschiedlich. Man kann aber sehr wohl lernen, üben, sich verbessern oder es komplett ablehnen. Das ist jedem frei gestellt.

Ich denke, mehr muss ich dazu nicht sagen ... oder doch? Natürlich, wer so erhaben ist dass er von anderen nichts mehr lernen kann, der möge sich hier ausklinken oder versuchen den anderen auch nur einen leichten Lichtschein von seinem überirdischen Glanz zukommen zu lassen. Alle anderen dürfen gerne mitmachen, vielleicht hilft es dem einen oder anderen?

Gruß
Jürgen
 
... Tiefe kann auch durch Schärfeverlagerung erzielt werden. Holger (hofo) benutzt dieses Stilmittel sehr häufig. Seht Euch mal seine letzten Bilder von Gretsiel an, dort gibt es Beispiele, wie mit Schärfeverlagerung und Diagonale Tiefe erzeugt wird.
Dann mal weiter mit der Diskussion...

Gruß
Klaus


Hallo Klaus,

weil mir dieses Stilmittel so gut gefällt, ist Holger auch der erste den ich auf "folge ich" gesetzt habe. Ich denke, es ist an der Zeit dass Du der Zweite auf der Liste wirst! Vielleicht kann ich die Gründe nicht so gut beschreiben, aber Deine Bilder finde ich einfach klasse und für mich als Lernziel hervorragend (auch wenn meine Töpfe noch nicht so gut sind wie Deine :D)!

Gruß
Jürgen
 
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Reaktionen: kjh
Moin,
um diesen Sachverhalt zu verdeutlichen, vergleiche ich mal das fotografische Auge mit einer musikalischen Begabung: die nützt solange nichts, aber auch wirklich gar nichts, wie nicht geübt wird, um a) die Technik des Instruments bzw. der Stimme einzuüben und zu automatisieren und b) die musikalischen Ausdrucksmöglichkeiten zu verbessern.
Ich habe schon öfter die Erfahrung gemacht, dass von zwei begabten Menschen derjenige weiterkommt, der zielstrebig übt und offen für Neues bleibt, als der, der sich auf seiner Begabung ausruht. (Man hüte sich, Kindern und Jugendlichen zu deutlich zu machen, sie seien begabt!)


Viele Grüße, Fritzi

Hallo Fritzi,

gleiches kann ich aus dem Tanzsport berichten, den ich von 1987 bis 2001 (der Geburt unseres ersten Kindes) aktiv mit meiner Frau betrieben habe: es gab Naturtalente, die kamen ganz schnell und vor allem viel schneller als wir aus den Einsteigerklassen bis ins gute Mittelfeld - und dann war Ende, weil sie nicht gelernt hatten für Ihren Erfolg zu trainieren! In den obersten Klassen haben wir sie dann nicht mehr gesehen.

Gruß
Jürgen
 
Komposition ist das allerwichtigste Element eines Bildes. Halte es einfach, wende die Richtlinien an und geh raus und übe! Fotografie ist wie jede andere Fähigkeit auch, durch Übung kommt die Verbesserung. Achte auf die kleinen Details und das Resultat wird sein, dass Deine Fotos strahlen. Peter Cox

„Composition is the most important element of the image. Keep it simple, apply the guidelines, and get out there and practice! Photography is like any other skill; with practice, improvement will come. Give attention to the little details, and your photographs with shine as a result.“ Peter Cox

Den Rest könnt Ihr hier nachlesen.

Gruß
Klaus
 
Komposition ist das allerwichtigste Element eines Bildes. Halte es einfach, wende die Richtlinien an und geh raus und übe!
Hier bekomme ich schon wieder die Krise... :D
Ich pfeife auf die Regeln resp. Richtlinien und komponiere grundsätzlich so, wie es mir visuell richtig ausgedrückt erscheint. Photographie bedeutet Emotionen zu visualisieren, nicht unbedingt Regeln zu beachten, die m.E.(!) in die Uniformität führen und kontraproduktiv sein können. Hier hat Peter Cox allerdings unbedingt recht:
Your camera is the least important element in the success or failure of your photography.
Das kann ich nur unterstreichen!

Gruß
Wolf
 
Hier bekomme ich schon wieder die Krise... :D
Ich pfeife auf die Regeln resp. Richtlinien und komponiere grundsätzlich so, wie es mir visuell richtig ausgedrückt erscheint. ...

Gruß
Wolf

Und deswegen ist auch der Versuch gescheitert, hier über gute Gestaltung und die Mechanismen zu reden, warum man ein Bild als gut und ein anderes als weniger gut empfindet.
Für Nichtprofis und Lernwillige, die sich weiterentwickeln wollen, ist das schade. Klassisch totgeredet, ich blende mich hier jetzt aus.

Gruß
Klaus
 
Ich pfeife auf die Regeln resp. Richtlinien und komponiere grundsätzlich so, wie es mir visuell richtig ausgedrückt erscheint.

An diesen Punkt muss man aber erst einmal kommen. Peters Hinweise richten sich ja nicht an einen Profi, der seit Jahren mit der Kamera verwachsen ist, sondern an Leute, die Photographie und Gestaltung lernen wollen. Denen zu sagen "Mach's wie Du willst", ist nicht wirklich hilfreich ...

Grüße,

Heiner
 
An diesen Punkt muss man aber erst einmal kommen. Peters Hinweise richten sich ja nicht an einen Profi, der seit Jahren mit der Kamera verwachsen ist, sondern an Leute, die Photographie und Gestaltung lernen wollen. Denen zu sagen "Mach's wie Du willst", ist nicht wirklich hilfreich ...
Ich verstehe ja die Problematik...
Tatsächlich empfehle ich für die Grundlagen der Gestaltung (ja, ja, von mir aus auch Regeln), eines oder mehrere der unzähligen Fachbücher, angefangen bei Andreas Feiniger bis hin zum eben zitierten Peter Cox, zu lesen. Vielleicht dazu noch ein Standardwerk zum Thema Kunstgeschichte. Das kann man als Wissensbasis natürlich mehr oder minder auswendiglernen, nur bringt einen das wirklich dauerhaft weiter? Es sind eine Art Kochbücher, die dann nachgeahmt werden. Man kann jemandem sogar bis zu einem gewissen Maß das photographische Sehen beibringen, was ich in der der Form eines Workshops zum Thema Waldphotographie auch schon gelegentlich kommerziell gemacht habe (als erstes lernt derjenige, daß erst mehr Sinne gibt, als nur die Augen... ;) ).
Ab einem bestimmten Punkt bringt einen das alles aber nicht mehr weiter und genau an diesem Punkt kommen subjektive Gedanken, die Persönlichkeit, die Art, die Umwelt wahrzunehmen, ins Spiel. Da spielen Emotionen und die Mentalität eine Rolle, die sich in den Bildern manifestiert. Ich kann natürlich nur für mich selber sprechen, aber als Beispiel vielleicht ganz brauchbar: Ich treibe mich liebend gerne in tiefen, dunklen Wäldern rum, gerne auch bei schlechtem Wetter und in der Dämmerung. Ich liebe diese düsteren Welten und lasse das auch in meine Bilder einfließen (wenn ich nicht im Tran mal eines zu hell interpretiere... :D ), es ist meine photographische Handschrift. Ich kenne aber auch Leute, die in den Gegenden, in denen ich mich richtig wohl fühle, panische Angst empfinden, ich meine richtige Panik! Selbst wenn die jetzt auch noch begeisterte Photographen wären, wie sollte ich die meine Sichtweise der Dinge lehren? Imho geht das nicht.
Wenn man über die Grundlagen hinaus ist, zu denen es unzählige Literatur und Web-Sites gibt, dann betreten wir das Reich subjektiver Wahrheiten, die oft mit Logik nicht mehr erklärbar sind.
Umgekehrt gilt das übrigens auch: Jemand der begeistert und richtig gut Babies photographiert, könnte mir die Theorie dazu garantiert binnen ein paar Stunden beibringen, aber trotzdem blieben meine Bilder ohne Leben, weil ich völlig anders "verdrahtet" bin und keinen inneren Bezug zum Motiv aufbauen könnte, unabdingbar, um eindringliche Bilder zu schaffen, die berühren...
Das ganze sehe ich übrigens durchaus nicht als zerreden, denn es macht die Schwierigkeiten deutlich, Kreativität, Gestaltung und Stil zu lehren. Was bleibt, ist, explizite Probleme/Fragestellungen zu beantworten, möglichst von mehreren, damit der Fragende/Lernende möglichst mehrere Lösungsansätze erhält, aus denen er sich einen passend zu seiner Persönlichkeit aussucht. Dabei will ich gerne helfen und hab's, so denke ich, auch schon getan.

Gruß
Wolf
 
Moin,

ich denke, hier werden jetzt unterschiedliche Ebenen vermischt. Die ursprüngliche Intention dieses Threads war die Diskussion über Grundlagen der Bildgestaltung. Diese Grundlagen sind vollkommen unabhängig vom jeweiligen Sujet. Landschaftsbilder, Sport, Produktphotos, Portraits, Architektur, ... in allen Fällen gelten die selben "Regeln" für einen als harmonisch empfundenen Bildaufbau.

Dass die bloße Einhaltung dieser Regeln alleine nicht reicht, stand hier nie in Zweifel. Natürlich kommt auch immer eine Empathie, eine Beziehung des Photographen für das Motiv mit dazu. Wer keinen "Draht" zu dem Motiv hat, wird sich schwer tun, wirklich berührende Photos zu machen. Das ist aber ein völlig anderer Aspekt und hat nichts mit Bildgestaltung zu tun.

Klaus hat durchaus Recht, wenn er beklagt, dass das Thema hier gerade ziemlich zerredet wird. Schade eigentlich.

Grüße,

Heiner
 
Die ursprüngliche Intention dieses Threads war die Diskussion über Grundlagen der Bildgestaltung. Diese Grundlagen sind vollkommen unabhängig vom jeweiligen Sujet. Landschaftsbilder, Sport, Produktphotos, Portraits, Architektur, ... in allen Fällen gelten die selben "Regeln" für einen als harmonisch empfundenen Bildaufbau.
Und genau damit habe ich ein Problem. Das ist mir zu mechanistisch gedacht. Wer photographiert (wenn's net gerade nur um ein paar Erinnerungsaufnahmen geht), sollte sich erst mal fragen "Was habe ich gesehen? Was habe ich empfunden? Wie sieht das Bild aus, das ich in meiner Seele trage?" Dann erst kann man daran gehen, dieses innere Bild mit der Cam umzusetzen. Photographieren ist primär ein geistiger Prozeß, kein mechanischer nach Goldenem Schnitt o.ä.

Ich greife mal einen Punkt aus Klaus' Liste in Post 16 heraus, der mir persönlich besonders aufstieß:
a) Jedes Bild sollte einen Ankerpunkt haben. Man findet ihn, wenn man ein unbekanntes Bild für nur 1-3 Sekunden betrachtet – wo wandern die Augen hin? Das ist der Ankerpunkt, von wo aus sich die Augen das Bild erschließen. Vom Ankerpunkt aus sind alle anderen Bildelemente irgendwie mit unsichtbaren Bändern verbunden. Er ist für die Augen der Ausgangs- und Rückkehrpunkt eines Bildes.
Das ist mir persönlich zu imperativ! Oft genug komponiere ich Bilder ohne jeden Ankerpunkt, ohne Verbindungslinien, in denen der Blick des Betrachters herumstreift und sich verliert. Ich vertrete die Ansicht, daß man Bilder ganzheitlich betrachten sollte, nicht irgend welchen Punkten oder Leitlinien folgend.


(c)_Kribben_Photodesign_Norwegen_2-800.jpg


"Frühling auf Magerøya..."

Keine Ankerpunkte, keine Verbindungslinien, keine "spannenden" Diagonalen, kein "Goldener Schnitt", keine "Drittelregel", keine Farbharmonien, nichts, wo das Auge anfängt zu betrachten und wieder endet. Gerade mal eine horizintale Linie in der Mitte, die zufällig durch die Landschaft ins Bild gebracht wird, aber keine eigene Bedeutung einbringt. Wenn man von den Gestaltungsregeln ausgeht, ein unsagbar langweiliges, schlechtes Bild, und doch eines, das ich mit am meisten liebe: Die Einsamkeit und Kälte des nordischen Frühlings ist mit Händen greifbar, und wenn man in sich hinauslauscht, hört man das Heulen des Windes...

Ist die konsequente Nichtbefolgung von Regeln jetzt selber eine Regel? Da bin ich echt überfragt. :confused:
Ich habe als Jungspund ebenfalls Bücher über Gestaltung gelesen, die Regeln nachgebetet und aus heutiger Sicht recht schlecht photographiert. Ich habe sogar mal vor Jahren ein 40-seitiges Kurzkompendium zu Regeln geschrieben. Und irgend wann fragte ich mich "Was machst du da eigentlich? Bist du bescheuert?" Das Skript wurde zerrissen, die Dateien gelöscht, es existiert nicht mehr...
Meinen Stil, meinen inneren Frieden mit und in der Photographie fand ich erst, als ich mich von den Fesseln sämtlicher Regeln freimachte und nur noch meinen Emotionen folgte, etwas, das ich jedem wünsche, der sich intensiv mit Photographie befaßt: Geistige Freiheit!

Gruß
Wolf
 
Hallo zusammen,

ich finde es auch sehr schade, dass wir uns hier im Kreis drehen. Ich habe den Thread mit Spannung mitverfolgt, doch unterdessen habe ich das Gefühl es geht dir - Wolf - nur noch darum deine Meinung allen kund zu tun und den Anderen darüber zu diskutieren. Oder war es umgekehrt? Egal. Ich fand den Beginn sehr anregend, wo man bekannte Regeln aufgriff und diese mit einem Bild erklärte oder eben ein Bild zeigt, welches einem persönlich gut gefällt, aber eben genau diese oder jene Regel bricht. Ich fände es schön, wenn wir dort weiterfahren.

Bitte, es soll sich niemand persönlich angegriffen fühlen, speziell nicht du, Wolf, weil ich dich hier nenne. ich schätze deine Beiträge, finde aber, dass es hier nun etwas einseitig wurde. Von daher der Hinweis.

Ich möchte das letzte Bild und das Thema Ankerpunkt herausgreifen (vielleicht finden wir so wieder einen Anschluss).


Keine Ankerpunkte, keine Verbindungslinien, keine "spannenden" Diagonalen, kein "Goldener Schnitt", keine "Drittelregel", keine Farbharmonien, nichts, wo das Auge anfängt zu betrachten und wieder endet. Gerade mal eine horizintale Linie in der Mitte, die zufällig durch die Landschaft ins Bild gebracht wird, aber keine eigene Bedeutung einbringt.
Wolf

Ich verstehe was du meinst und ich bin sicher, dass wenn man vor Ort war dieses Bild genau das von dir erlebte vermittelt. Ich für meinen Teil kann aber mit dem Bild nicht so viel anfangen. Warum? Ich kann es nicht genau beschreiben, aber eben vielleicht am ehesten mit dem Hinweis von Klaus zum Ankerpunkt. Mir fehlt die Führung durch das Bild.

Ich möchte noch zwei weitere "Regeln" passend zum Bild einbringen: ein Querformat vermittelt mehr Ruhe als ein Hochformat, ebenso ein mittiger Horizont. Beides ist hier gegeben. Ok, der Horizont ist kein echter, aber es gibt eine mittig verlaufende Linie, die den VG vom HG trennt und so eine ruhige, stimmige Symmetrie bringt. Also doch etwas wie eine eingehaltene Regel :p.

Nun dann, ich bin gespannt was noch kommt und freue mich auf weitere "Gestaltungstipps".
Gruss
Michi
 
Und genau damit habe ich ein Problem. Das ist mir zu mechanistisch gedacht. Wer photographiert (wenn's net gerade nur um ein paar Erinnerungsaufnahmen geht), sollte sich erst mal fragen "Was habe ich gesehen? Was habe ich empfunden? Wie sieht das Bild aus, das ich in meiner Seele trage?" Dann erst kann man daran gehen, dieses innere Bild mit der Cam umzusetzen. Photographieren ist primär ein geistiger Prozeß, kein mechanischer nach Goldenem Schnitt o.ä.

Wolf, ich denke, Dein Standpunkt ist hinreichend klar geworden. Aber auch durch dauernde Wiederholung kommt er trotzdem nicht näher an das Thema heran.

Keine Ankerpunkte, keine Verbindungslinien, keine "spannenden" Diagonalen, kein "Goldener Schnitt", keine "Drittelregel", keine Farbharmonien, nichts, wo das Auge anfängt zu betrachten und wieder endet.

Wie gesagt: Dass Bilder auch anders funktionieren können, wurde hinreichend dargelegt.

Gerade mal eine horizintale Linie in der Mitte, die zufällig durch die Landschaft ins Bild gebracht wird, aber keine eigene Bedeutung einbringt. Wenn man von den Gestaltungsregeln ausgeht, ein unsagbar langweiliges, schlechtes Bild, und doch eines, das ich mit am meisten liebe: Die Einsamkeit und Kälte des nordischen Frühlings ist mit Händen greifbar, und wenn man in sich hinauslauscht, hört man das Heulen des Windes...

Persönlich muss ich sagen, dass mich dieses Bild nicht sonderlich packt. Und das, obwohl ich die rauhe Landschaft des Nordens sehr liebe, zu allen Jahreszeiten.

Ich habe als Jungspund ebenfalls Bücher über Gestaltung gelesen, die Regeln nachgebetet und aus heutiger Sicht recht schlecht photographiert. Ich habe sogar mal vor Jahren ein 40-seitiges Kurzkompendium zu Regeln geschrieben. Und irgend wann fragte ich mich "Was machst du da eigentlich? Bist du bescheuert?" Das Skript wurde zerrissen, die Dateien gelöscht, es existiert nicht mehr...
Meinen Stil, meinen inneren Frieden mit und in der Photographie fand ich erst, als ich mich von den Fesseln sämtlicher Regeln freimachte und nur noch meinen Emotionen folgte, etwas, das ich jedem wünsche, der sich intensiv mit Photographie befaßt: Geistige Freiheit!

Die Frage wäre aber doch, ob Du diesen Punkt auch erreicht hättest, ohne Dich vorher mit Gestaltung zu beschäftigen?

Vielleicht gelingt es ja, wieder auf das eigentliche Thema zurück zu kommen. Bis dahin klinke ich mich hier mal aus. Im-Kreis-Drehen bringt mir nichts.

Grüße,

Heiner
 
Bitte, es soll sich niemand persönlich angegriffen fühlen, speziell nicht du, Wolf, weil ich dich hier nenne. ich schätze deine Beiträge, finde aber, dass es hier nun etwas einseitig wurde.
Kein Problem! Meine Methoden können nicht Allgemeingut sein, das ist selbstverständlich! Wahrscheinlich sind wir einfach zu verschieden... In diesem Sinne: Auf die Unterschiede, die für Kurzweil sorgen! :z04_bier01:

Gruß
Wolf ;)
 
nur nicht Streiten !
Das Problem ist einzig, das hier jeder von seiner eigenen Sichtweise, seinem Niveau, seiner Meinung ausgeht. Und eben dies ist nicht gefordert.
Wie Heiner schon sagte, es geht um die Grundlagen und darum diese Grundlagen auf ein gleiches Niveau abzugleichen bzw. zu vermitteln.
Was wer später daraus macht ist dahingestellt. Und ja, Kunst lebt von der Freiheit schlechthin, trotzdem weiß jeder Maler was er wie mischen muß, weiß jeder Musiker den Unterschied zwischen Klavier und Geige, auch wenn er Trompete spielt.
Und gerade die, die Grundregeln ablehnen müßten sie ja kennen und es wäre toll diese zu vermitteln.
Der Ansatz von Klaus eine Regel erklären ins visuell darstellen zu wollen war schon gut, geht aber hier total unter. Schade.
 
Hi,

warum soll man eine Regel erklären? Die Drittel-Regel, z.B., was soll man dabei noch erklärn? Es ist eben eine Dreiteilung ... 45 Grad-Regel ... was 45 Grand sind ist doch klar, oder? Goldener Schnitt, da genügt eine Abbildung mit den Verhältnissen ... Anwenden der Regeln -> Beispielbilderbereich, da kann man einen Hinweis auf die Komposition geben ...

Viel interessanter und auch lehrreicher empfinde ich das Für-Und-Wieder hier, da sind Ansätze für Bildkompositionen dabei, die ich sehr interssant finde und die mich zum Nachdenken über die eigenen Fotografiergewohnheiten anregen.

Gruß
Gerd
 
... warum soll man eine Regel erklären? Die Drittel-Regel ... Es ist eben eine Dreiteilung ...
Was geometrisch passiert, ist schon klar. Da braucht man tatsächlich nicht viele Worte darüber zu verlieren. Aber das Warum der z.B. Dreiteilung bleibt ohne Erklärung immer noch im Dunklen. Die Frage muß also lauten: Warum empfinden wir Bilder, die nach den klassischen Gestaltungsnormen aufgebaut sind, als besonders gelungen? Was bewirkt eine bestimmte Aufteilung von Linien, Punkten und Flächen im Hirn?

Grüße
Volzotan
 
Hallo zusammen,

ist ja gut wenn verschiedene Meinungen und Ansichten aufeinandertreffen, das soll niemanden davon abhalten, hier ein Bild einzustellen und zu erklären warum er die Gestaltung genau so und nicht anders gemacht hat.
Ich für meinen Teil hab hier im Forum schon sehr viel profitieren können und zwar von Leuten die eine "Regel" oder "Gesetzmässigkeit" bewusst anwenden aber auch von Leuten, die das scheinbar eher unbewusst oder manchmal gar nicht tun.
Ich bin froh um solche Diskussionen und Dispute und ich kann mir das herauspicken was mir sinnvoll und für mich geeignet scheint.
Nun werde ich sicher nicht bei jeder Aufnahme ein Bild in Sektoren und geometrische Strukturen aufteilen, aber irgendetwas bleibt bei mir unbewusst sicher hängen und es wird in die Gestaltung meiner Bilder einfliessen.

In diesem Sinne, lasst diesen Thread am Leben und geht es locker an.


Gruss, Robi
 
Und deswegen ist auch der Versuch gescheitert, hier über gute Gestaltung und die Mechanismen zu reden, warum man ein Bild als gut und ein anderes als weniger gut empfindet.
Für Nichtprofis und Lernwillige, die sich weiterentwickeln wollen, ist das schade. Klassisch totgeredet, ich blende mich hier jetzt aus.

Gruß
Klaus

Hallo Klaus,

genau das ist das, was ich auch bei Canomax meinte mit den Worten, "man kann alles totreden"! Schade, dass es jetzt zu diesem Ergebnis gekommen ist! Umso mehr würde es mich freuen, wenn Du Dich doch nochmal anders entscheidest: wenn auch für Profis nicht interessant, so aber doch für viele viele andere!

Gruß
Jürgen
 
da stimme ich dem Jürgen zu. Ich habe indes mal mit einem Thread "Drittel -Regel" angefangen. Hoffe das so erfahrene Leute wie der Klaus auch in ein Thema einbringen werden. Alleine schaff ich das nicht!
Eine Diskussion über die Gestaltung ansich ist natürlich auch immer klasse. Nur leider war sie hier nicht gefordert. Trotzdem ist es sehr interessant.
Auch kommt es vor, daß ein Thread, gerade bei solchen Themen, seine eigenen Wege geht. Das ist im künstlerischen Plausch so. Das ist auch gut so. Grundlage jeweder Gestaltung ist die Offenheit, der Mut und der Wille zu Neuem und zur Veränderung. Daher ist eine grundlegende Diskussion wie diese auch immer sehr erfrischend und fördert neue Ideen.
 
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