Meine Wunschkamera hätte allerdings S, denn für Sport zB macht das durchaus Sinn, auch wenn ich zu 70% in A und zu 20% in M fotografiere. So kann Nikon keine Kamera für eine allzu kleine Zielgruppe bauen. Die Frage ist, ob es sich lohnt nach dem Zahnarzt-Pendant nun auch noch ein Profi und Semiprofi Gerät auf den Markt zu werfen? Da ich kein Zahnarzt bin, ist die schon mal nix für mich.
"S" habe ich in meinem ganzen Photographenleben noch nie benutzt und empfinde es als total überflüssig. Die Regelungsbreite der Blende ist sehr viel geringer als die des Verschlusses (außerdem ungenauer, weil ohne Messung in der Filmebene keine kompensatorische Feinkorrektur der Zeit möglich ist (auch bei Überschreitung der Blendenwerte nach oben und nach unten), was zu analogen Zeiten Standard war) und zudem ist eine definierte Schärfentiefe das A und Ω der Bildgestaltung. Wenn ich für Meßzwecke (der einzige Grund für Verschlußpriorität) eine definierte Zeit brauche, kann ich auch gleich vollmanuell arbeiten, was ich ohnehin häufiger tue (bei gleichmäßigen Lichtbedingungen standardmäßig), um Belichtungsschwankungen in Serien zu verhindern.
Was Deine Frage zu Profigeräten anbelangt, davon gibt's bei Nikon ja einige, mit denen man sehr gut arbeiten kann. Nur wäre halt eine puristische Kamera für extreme Beanspruchung wünschenswert gewesen. Pflege der photographischen Tradition wäre für mich gewesen:
Superschneller AF mit Feldern bis in Randnähe
A und M (mehr braucht's nicht)
extrem dauerhafter Verschluß (mit den heutigen Materialien sollten 500.000 Bilder möglich sein) gerne zugunsten der Dauerhaftigkeit auf 1/2000 begrenzt
ASA bis 50000 in Hochglanzmagazinqualität
moderate Bildfrequenz (4-5 fps reichen)
Abgedichtet bis zur Schwallwasserfestigkeit.
kein Video-Schnickschnack
massives Silumin-Body mit Titandeckkappe, ~boden und Bajonettaufnahme (Gewicht gut 1kg)
exzellente JPG-Engine mit guten, brauchbaren Film-Simulationen
Eingangsdynamik wenigstens 5 EV oberhalb Zone V, besser noch 6 oder 7 EV, also ungefähr bis Zone XII.
Ein Schalter/Drehrad/Wähler je Funktion, keinerlei Doppelbelegung.
Wichtig: Richtig gute 100%-Mattscheibe für präzise, manuelle Arbeit!
Das Design der DF geht in die richtige Richtung (man sieht mit einem Blick den Status der Cam ohne "Mäusekino", aber eben bitte mit profimäßiger Ausstattung ohne die Featuritis der D4.
Ach ja, und Temperaturbereich von mindestens -30°C bis ~70°C. Sowas war zu analogen Zeiten normal!
Das würde auch den Preis relativieren. Für so eine Cam wären 3000 Euro angemessen. Für den, der mehr Auflösung will, gibt's dann eben die D800(E), wer mehr Speed, Video, Sprachnotizen und... und... und... will, greift eben zur D4.
Zugegeben, meine Ideen sind sehr speziell, aber es soll ja auch ein reines "Wünschdirwas" sein...

Andere werden andere Vorstellungen haben. Eine D610 im Retrolook ist mir persönlich zu wenig.
Gruß
Wolf