Hallo Georg,
dann willkommen im Kreis der F-1(N)-Fans und ich wünsche Dir dass alles okay ist.
Im Ernstfall, da hast du recht: Sogar das Betätigen des Aufzugshebels (wenn nicht gerade der defekt ist) ist schon ein Gedicht im Vergleich zu allen anderen Kameras, die Canon vorher gebaut hat, selbst die alte F-1 ist schwammig dagegen. Die Feinmechaniker haben 1980/81 wirklich hervorragendes geleistet.
Canon Euro-Photo schrieb mir im Juli 1981 in einer Pressemitteilung (zweieinhalb Monate vor Markteinführung der F-1 New in Deutschland):
"Konzipiert ist sie als Nonplusultra an Widerstandsfähigkeit und Zuverlässigkeit für den Profi und den engagierten Hobbyfotografen. Sie ist eine Kamera, die auch dann noch funktionieren soll, wenn jedes herkömmliche Aufnahmegerät wegen extremer Umweltbedingungen den Dienst versagt.....Denn (er) kann sich keine Panne leisten. Seine Kamera muss auch im tropischen Regenwald und selbst dann noch über einen weiten Verschlußzeitenbereich funktionieren, wenn der Batteriestrom ausfällt - Probleme, die die neue F-1 spielend meistert. ... So findet wo immer erforderlich modernste Miniaturelektronik Verwendung, die auf besonders schwierige Umweltverhältnisse ausgelegt wurde. ...
Hinzu kommt die durch Einatz modernster computergesteuerter Werkzeugmaschinen wesentlich erhöhte Genauigkeit: Galten für die alte F-1 noch Toleranzen von 0,05 mm, so sind es bei der neuen F-1 nur noch 0,02 mm.
.... Besonders bemerkenswert ist ein neuer Mikro-Strahlenteiler, der in der jeweiligen Einstellscheibe mittenbetonte Integralmesung oder teilselektive Messung (12 %) oder Spotmessung (3%) möglich macht. Insgesamt stehen 32 verschiedene
Einstellscheiben mit diesem neuen Strahlenteiler zur Verfügung.
Die neuen nach einem Laserverfahren hergestellten Canon-Einstellscheiben bringen einen beachtlichen Gewinn an Sucherhelligkeit und Einstellgenauigkeit. Wie bei der Canon AE-1 Program gibt es auch für die neue F-1 den revolutionären neuen Schnittbildindikator, der selbst bei einer Anfangsöffnung 1:5,6 mit Sicherheit nicht dunkel wird. Ebenso verfügbar ist die Canon-Neuentwicklung, der Kreuz-Schnittkeil. ...."
Diese Formulierungen sind natürlich nicht unbekannt, denn sie dienten fast allen Fotozeitschriften anschließend als Vorlage für ihre Berichte über die Neuerscheinung. Insgesamt kommt in dem 13-seitigen Schreiben (einschließlich einiger Fotos und Grafiken) reichlich an Informationen rüber, die dann teilweise auch in den Prospekten Verwendung fanden.
Die AE-1 (damit habe ich angefangen) und AE-1 Program sind wirkliche Meilensteine und für damalige Verhältnisse sehr fortschrittliche Kameras, aber die F-1New toppt sie noch bei weitem.
LG, Thomas
Der Sucher der F-1 AE ist originell mit den wechselnden Skalen, die Analoganzeigen sind wunderbar uebersichtlich - fuer mich wesentlich besser erfassbar als eine alphanumerische Anzeige. Leider ist die horizontale Zeitenreihe im A-Modus nicht beleuchtbar, dafuer gefaellt mir das matte Leuchten der vertikalen Anzeige besonders gut. Erinnert mich an die alten Flipper-Automaten, die noch elektromechanisch funktionierten, mit den vielen kleinen Gluehlampen ... Das hat doch viel mehr Charme als ein hintergrundbeleuchtetes LED-Display etc.! 
