Moin Fritzi,
dann möchte ich auch mal meinen Senf dazu geben, nachdem ich zuvor nochmal die schönen Bilder der Chellistin genossen habe

Nun wird's aber ernst:
#13: der Blaustich wurde schon erwähnt; der muss weg, neben dem bläulichen Schimmer im Haar beschehrt dieser dem jungen Mann eine recht ungesund-fahle Gesichtsfarbe. Weiterhin ist mir hier der Verlauf von heller zu dunkler Gesichtshälfte zu deutlich: die helle Seite müsste etwas dunkler, die dunkle etwas heller...
#14: Gefällt mir grundsätzlich gut. Der nachdenliche Blick vorbei an der Kamera funktioniert hier! Nur der Hintergrund ist für diese SW-Ausarbeitung ungünstig gewählt, weil er in den Grauwerten zu nahe am Gesicht liegt. Ich würde mal versuchen, den HG abzudunkeln oder aufzuhellen...
#15: Sympathischer Audruck. Darüber, ob man bei dieser Art Bilder das Instrument unscharf darstellen sollte, kann man unterschiedlicher Meinung sein

Der grüne Reflex auf dem Brillenglas (vom Betrachter aus links) geht aber gar nicht; sorry, dadurch ist das imho Ausschuss.
#16: Gut, die Oboe kommt hier schon extrem scharf rüber. Stört mich aber nicht. Aus meiner Sicht das beste Bild der Serie, da gibt's für mich eigentlich nix zu mäkeln. Vielleicht das Gesicht etwas aufhellen, evtl auch nur die dunklere Seite? Aber definitiv ein sehr schönes, stimmiges Photo, auch im Kontext perfekt umgesetzt!
#17: Grundsätzlich ein schönes, natürliches Portait, wenngleich ich es nicht mit der Thematik verknüpft bekomme

. Könnte mit sehr gut gefallen, wenn da nicht die fiesen Brillenschatten wären: beim (von uns aus) linken Auge sitzt der Schlagschatten auch noch so ungünstig, dass er fast wie ein Tränenfluss wirkt. Das andere Auge wird durch den Schatten sehr unvorteilhaft "zerteilt"... Schade.
#18: Nett... Aber auch kritisch: Nase von unten ist immer so eine Sache, hier an sich aber noch nicht störend. ZUsätzlich aber das zweite Auge von Nase verdeckt... Schwierig. Oben zu viel Raum, ein Quadrat könnte sich gut machen. Für mein unmaßgebliches Befinden, hat das Bild etwas zu viel Schnappschusscharakter.
#19: Im Grunde sehr gut, allerdings oben imho auch etwas zu viel Raum. Passt aber schon. Nicht ganz anfreunden kann ich mich damit, dass der Protagonist voll im Schatten steht und man dies dem Bild auch deutlich ansieht. Hier würde ich dem Kerl per EBV zu etwas mehr "Shine" verhelfen, den oberen, sehr hellen Teil im Gegenzug via Verlauf abdubkeln.
#20: KLasse Potrait, das mit ein bißchen Nacharbeit im Gesicht wirklich toll werden könnte: Ganz rechts und ganz links wirken die Hauttöne sehr gut. Dazwischen etwas zu hell, tlw. grenzwertig zum überstrahlen. Hier würde ich selektiv nacharbeiten. Entweder die Seiten aufhellen und die globale Belichtung zurücknehmen, oder eben die hellen Gesichtspartien vorsichtig maskieren und in der Belichtung reduzieren. Tipp: Puder macht sich gegen glänzende Haut sehr gut, wenngleich für Männer vermutlich oft befremdlich

Dass der Ellenbogen am unteren Bildrand aufliegt ist imho auch subotimal, da hätte ich durchaus etwas Bildinhalt oben für hergegeben
So, das waren meine 2 Cent. Imho bist Du da auf einem guten Weg, aber es ist auch noch viel Potential zu holen. Sorry für mein umfassendes Gemeckere, aber darum soll es hier ja auch gehen, sollte ja konstruktiv genug sein
Unterm Strich stehen und fallen solche Photos zu einem guten Teil mit dem Licht, oder besser gesagt mit der Ausleuchtung (Stichworte: Schlagschatten / Reflexe / helle & dunkle Partien). Um das ohne irgendwelche Helferlein umzusetzen, braucht es schon perfektes available light. Ansonsten tun Reflektoren und / oder Aufhellblitze hier gute Dienste und sind imho für perfekte Ergebnisse gar unerlässlich.
Viele Grüße, Jan
P.s.: Du kannst gern mal einen Kontakt zu der Chellistin herstellen, die Dame hätte ich auch gern mal vor der Linse
