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Warum überhaupt Leica?

ich sehe das problem nicht, es hatte IMMER mit fotografie zu tun... ;-)))

also: made in germany, ich finde es ziemlich lustig, dass das für irgendwen noch immer ein so wichtiges thema ist. (auf photo.net hat man sich da heftigste gefechte geliefert...) wenn es bei leica unterschiede in der qualität z.b. zwischen canada und wetzlar gab, lag das in der regel daran, dass etwas verändert wurde (optik, mechanik), aber nicht daran, dass per se in canada schl&iger gearbeitet wurde als in wetzlar. das hätte sich leitz nicht leisten können. die r3/r4-r7 basierte ohnehin, aber das thema hatten wir ja schon, auf einer zusammenarbeit mit minolta (japaner!), die r4 war, portugal oder nicht, die kamera, mit der im am meisten ärger hatte von allen.

da ich persönlich kein sammler bin sondern fotograf ist es mir ehrlich auch wurscht, ob meine m6 jetzt aus wetzlar oder aus solms kommt, auch wenn angeblich von auflage zu auflage einzelne elemente im inneren der kamera ausgetauscht und verbilligt wurden. mir ist das insofern egal, als ich innerhalb von 1 1/2 stunden von frankfurt nach solms fahren und mit dem riemen den nächsten servicetechniker erwürgen würde. für einen sammler hat das natürlich eine andere bedeutung, leider aber machen (jedenfalls hier in der gegend!) oft auch sammler die preise kaputt ("dies ist noch ein modell aus wetzlar mit dem 1,025 mm durchmesser-knopf und den linksdrehenden schrauben, die von hessischen bäuerinnen in handarbeit vergoldet wurden. deswegen kostet DIESE gebrauchte M6 2.300 EUR..." - das meine ich!). was anderes ist das, wenn zum beispiel ein objektiv (summilux 35mm aspherical vs. summilux 35mm ASPH) neu gerechnet wird. da ist das dann durchaus entscheidend...

persönlich würde ich jedenfalls nichts kaufen, nur weil es aus deutschland oder sonstwoher kommt. (sonst hätte der liebe oliver schliesslich ALPA am leben halten müssen, denn das war wirklich handarbeit...;-)) zudem denke ich, dass diese art von chauvinismus auch 40 jahre zu spät kommt (kauft deutsch, keine japanischen kameras...so lautete eine k&agne der verzweifelten deutschen fotoindustrie).

um bei der analogie zu bleiben: ich werde meinen audi (bmw, benz, vw) verkaufen müssen, ich habe entdeckt, dass ein bauteil von ITT für die motorelektronik aus amerika drinnen ist. aber nein: bmw baut in den usa, mercedes weltweit, vw in mexico, brasilien und der audi tt kommt aus ungarn, trotzdem regt man sich hier nicht über "ungarn" auf, sondern über AUDI, weil etwas nicht funktioniert...

übrigens: nikon lässt ganze baugruppen in thailand produzieren...

@reinhart: wenn dir die r9/r8 gefällt UND du das gefühl hast, dass das die kamera ist, mit der du die dinge tun kannst, die du tun willst oder musst und dass sie "blind zu deinem verlängerten arm" werden kann, dann kauf sie doch - egal, ob sie aus portugal oder deutschland kommt. haften tut letztlich die "leica camera ag", und die sitzt in solms.

heute grüsse aus bonn

vom michael
 
Hallo Michael,

mir macht dieser thread ja ordentlich Spass. Dass ich aber ALPA insgesamt am Leben hätte erhalten sollen, naja...ich neige ja schon ab und zu zur Selbstüberschätzung...
Aber dass bald mal eine ALPA 11 mit Kern Makro-Switar ihren Weg zu mir finden wird, das ist schon beinahe ein Naturgesetz.
Made in Germany kann übrigens auch genau das krasse Gegenteil von Qualität bedeuten, denken wir doch einfach mal an die aktuelle Wirtschaftspolitik.

ein Gruss vom blauen Alpenrand
Oliver
 
hallo oliver,

leider sagt aber der begriff "qualität" nichts über die güte aus - auch nicht bei der deutschen wirtschaftspolitik. und ich bin sicher, egal wie man politisch steht, sie hat sicher eine ganz eigene qualität... <boshaft>

was die alpa betrifft: um genau zu sein hätte ich gerne eine 11si - auch mit makro-switar, also falls du zufällig auf zwei davon stösst, sag mir bescheid. in deutschland hatte ich lediglich einmal die gelegenheit, eine bei einem händler zu sehen (zu einem mondpreis) - dabei wäre das die einzige kamera, für die ich meinen vorsatz "nicht sammeln! fotografieren!" aufgeben würde... ;-))) vielleicht ein kleiner einbruch ins alpa-museum? ;-) und üben könnte man dafür ja in solms, liegt ja hier ums eck... ;-)

liebe grüsse von einem einstweilen im buch von lothar thewes alpas anschmachtenden...

...michael
 
@Oliver und Michael
Da ich schon seit 30 Jahren fotografiere, war die ALPA natürlich auch ein Traum. Wie Träume es oft sind, ausserhalb meiner finanziellen Reichweite.
Auf Grund Eurer Mails habe ich schnell mal im Google das ALPA 11Si eingegeben und siehe da. Zuerst Bilder des edlen Teils und dann noch die Story dahinter. Vielleicht habt Ihr es auch schon gesehen, wenn nicht wäre hier der Link:
http://www.alpa.ch/alpa/history.html#1976
Sicher ist es ein wenig out of Topic. Ich hoffe, dass es über die Jahre so bleibt und sich die ALPA-Story nicht unter dem Namen LEICA wiederholt.

Freundliche Grüsse
Hans Villars
 
Hallo Michael, Hallo Webmaster

sorry, wenn meine Aussagen bei Euch den Eindruck erweckt haben, ich erläge dem Irrglauben, dass Produkte, die nicht 'made in Germany' sind, nichts taugen. Im Gegenteil. Auch möchte ich energisch den Verdacht des Chauvinismus von mir weisen..
Ich habe mich nur fürchterlich darüber geärgert, dass Leica mit falschen Karten spielt. Denn die R9 ist nun einmal nicht 'made in Germany'...! Dies empfinde ich als Irreführung des Konsumenten. Ich habe den Verdacht, dass der Hersteller den Aufdruck auch deshalb anbringt, um den hohen Preis nachvollziehbar zu machen.
Nun gut - ich bin jetzt desillusioniert und tendiere umso mehr dazu, eine gebrauchte R samt Objektiven zu erwerben. Nur ist es mir leider bislang noch nicht gelungen, herauszufinden, wo bei den einzelnen Serien (Rx-R9)die genauen Unterschiede liegen. Auf der Homepage von Leica sind nur die aktuellen Modelle beschrieben und der Händler (Kette), der Leicas in seinem Schaufenster hat, ist leider nicht sattelfest in diesem Thema.
Aber ich habe das gute Gefühl, dass mir einer von Euch hilft...
Danke und Beste Grüße
Reinhard
 
lieber hans,

vielen dank für den hinweis, es gibt übrigens auch für die noch masochistischer veranlagten unter uns das erwähnte buch von lothar thewes, "alpa - 50 jahre anders als die anderen" im lindemann-verlag. seufz! ;-))

lieber reinhard,

jetzt muss ich mich wohl erklären. es tut mir wirklich leid, wenn du das gefühl hattest, ich hätte dich des chauvinismus bezichtigt, denn das wollte ich ganz sicher nicht. es ging mir vielmehr darum, dass es durchaus noch betonköpfe in der leica-fraktion gibt, die "alles deutsche" hochhalten. wenn der eindruck entstanden sein sollte, ich wollte dich angreifen, dann tut mir das wirklich leid und hoffe, du akzeptierst dies als erklärung und entschuldigung.

also, ich habe ein wenig in meiner literatur gewühlt und das leica-taschenbuch (7. auflage) weisst relativ genau die produktionszahlen, seriennummern und produktionsorte aus - allerdings WIRKLICH genau nur bis zur R3, von der, wenn ich das richtig lese, ca. 2000 in wetzlar produziert wurden und der rest in portugal. die r4 wurde meines wissens komplett in portugal gefertigt, was dann kam, lässt sich, und hier verstehe ich deine wut, wegen "made in germany" nicht wirklich nachvollziehen. ich denke aber, dass es hier sammler gibt, die das genau erklären können. ich habe mal gehört, dass die r6 und die r6.2 in deutschland gefertigt wurde, kann das aber nicht belegen, auch hier wäre ein sammler gefragt.

vielleicht schreibst du einfach mal, wo wir dir helfen können und wonach du genau suchst, wenn du von unterschieden sprichst. technisch kann ich dir das mit sicherheit genau beantworten, aber wahrscheinlich jeder andere, der sich hier im forum herumtreibt, genauso.

im groben aber:

R3: zeitautomat/manuell, selektiv/integralmessung, grauenhafte sucheranzeige mit grauenhaften zeigern
R4: multiautomat/manuell, selektiv/integralmessung
R4s/R4s mod. 2: wie R4, allerdings nur zeitautomatik + manuell
R5: wie R4, erweiterter zeitenbereich (jetzt 1/2000) programmautomatik shiftbar, verbesserter sucher (schlechter ging kaum!), blitzmessung
R-E: wie R5 aber nur zeitautomatik/manuell, blitzmessung
R6: mechanisch gesteuerte kamera, integrale/selektive messung, zeitenbereich 1s-1/1000s, spiegelvorauslösung, war die erste kamera, die lt. literatur in solms gefertigt wurde
R6.2: wie R6, mit erweitertem zeitenbereich (jetzt 1/2000s)
R7: verbesserte R5, jetzt mit anständiger ttl-blitzmessung/steuerung, etwas grösseren massen und endlich vernünftiger sucheranzeige, ist m.e. von den elektronischen der beste kauf fürs geld, wenn man gebraucht kauft
R8: ENDLICH hats auch leica geschafft: vernünftige sucheranzeige, verschlusszeiten bis 1/8000s und, noch wichtiger: endlich alle messmethoden mit allen programmen kombinierbar, exzellente blitzmessung und -steuerung
R9: wie R8, blos 100g leichter (hätte genausogut R8.2 heissen können), neue gehäuselackierung, blitzbetrieb nun mit ALLEN verschlusszeiten möglich...

uufffff, und jetzt warte ich auf die prügel, was ich alles falsch gesagt habe...und die lieblinge wie SL2 und SL und Leicaflex lasse ich mal aussen vor... ;-))))

bei fragen: einfach fragen! ;-)

viele grüsse aus dem dunkel der kalten nacht,

vom michael
 
Nur noch eine Ergänzung: Das Gehäuse der R9 ist aus Magnesium und kommt aus der Hochpreisinsel Schweiz.

judihui,
Oliver
 
guten morgen meine herren,

1. sammler sind verschroben (um dezent zu bleiben)
2. verstehen kann ich das misstrauen bez. made in... , denn die gründe hierfür liegen in der deutschen produktionsgeschichte (rollei reinfall singapur u.a.)

3. vor allem aber beim thema bleiben und nicht in kaufträume abgleiten.

leitz hat in bestimmten jahren wenig umsatz gemacht, da die höchsten umsätze über den second hand markt liefen. es gibt manche M3, die 4-5 mal verkauft wurde.

wo bleiben die damen?
gruss
peter
 
grüezi,

ooooh, ich liiiieeeebe schweizer kameras. arca-swiss, sinar, wunderbar... ;-))) nur die r8/r9 gefällt mir nicht (der fotohändler meines vertrauenes nennt sie immer franz-josef-strauss-kamera wegen der eingezogenen schultern...;-) - aber dafür kann ja die schweiz nichts...


design oder nicht sein, das ist hier die frage!

;-)
 
Warum Leica? und damit es nicht wieder in andere Themenbereiche abgleitet.
Warum jemand bei Leica landet ist bestimmt sehr vielschichtig. Die Argumente der guten Optiken will ich nicht wiederholen, da haben andere Mütter auch schöne Töchter.
Ich wär mein Lebtag nicht auf die Idee gekommen mir eine Leica zu kaufen. Hatte Mitte der 80er absolut keine Lust zum Fotografieren. Einen gehörigen Anteil daran hatte meine Zeiss Ikon 35SBM. Eine Krücke ohne gleichen. Doch ich erbte unerwartet eine SL 2 mit den Summicronen 35 + 90 mm. Na erst mal einen Probefilm gemacht. Was für Bilder. Dann in 86 5 Wochen Türkei. Nur mit diesen beiden Linsen. Ich war begeistert und hatte neben dem Leicavirus auch noch gleich ein paar Fotografierbakterien geschluckt.
Vielleicht hätte ich ähnliche Erlebnisse auch mit Canon oder Nikon gehabt, aber auch nur vielleicht.
Ich bin bei Leica geblieben und hab mich mangels Masse auf dem Gebrauchtmarkt versorgt und auch diese Schritte nie bereut.
Klar, Leica war bislang nicht sehr innovativfreudig, und mit Neuerungen zum Teil unverständlich zurückhaltend. Ich denke da nur an das Blitzen auf den 2. Vorhang, die Spiegelvorauslösung und und. Da hilft es nichts sich auf die Brust zu schlagen erster in der Entwicklung eines Autofokus gewesen zu sein, wenn Entscheidungen getroffen werden, die der Einschätzung von IBM zum Computer Ende der 40er gleichkommen. Offensichtlich weht jetzt der Wind aus einer anderen Richtung und man öffnet sich im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten den Neuerungen. Dies ist zu begrüßen und nicht zu bemängeln, daß dies nicht weit oder schnell genug geht. Die Japse haben einfach viel mehr Kohle um alle 3 Monate das Sortiement neu zu mischen. Finde ich beschi... wenn ich das Gefühl hätte, daß meine neue Canon schon beim Verlassen des Geschäftes Altmetall ist weil der Verkäufer gerade das brandtneue Modell in die Auslage stellt.
Was mich am meisten begeistert ist trotzdem die vornehme Zurückhaltung aller möglichen technischen Gimmicks und das Reduzieren auf das technisch Notwendige. Für mich, andere denke da anders. Doch hier mache ich gern den Vergleich mit dem GF: Linse, Balgen, Filmschublade, Scharfsteller und Handbeli. viel mehr braucht es nicht zum Fotografieren, danach kommt Luxus und Komfort. Doch so spartanisch muß ich es auch nicht haben.
Grüße aus HH
Jörg
 
lieber jörg,

einen verschluss und eine blende sollte man auch noch haben, finde ich. das ist gewiss kein luxus ;-))))

aber mal im ernst: die geschichte mit den zwei objektiven kann ich gut nachvollziehen, ich kenne eine ganze reihe von fotografen, die mit sehr wenigen objektiven auskommen für bestimmte bereiche. wenn man auf reisen ist, sollte man beweglich sein, ich hab mir abgewöhnt, wenn ich nicht beruflich fotografieren muss, mit tonnen von ausrüstung zu reisen. also M6 + 1,4/35 ist ein muss, dazu vielleicht noch ne SL2 mit 35er, 50er und 90er - reicht mir meistens aus, im zweifel würde ich sogar noch auf das 50er verzichten. weiter oben hatten wir die diskussion schon: laufen hilft! tele nicht! ;-)

henri cartier-bresson hat sein ganzes leben mit einem festen 50er fotografiert, und um robert capa zu zitieren: "If your pictures aren't good enough, you're not close enough!" - wobei er es auch übertrieben hat und auf eine mine getreten ist. aber dicht dran war er immerhin...trotzdem hat er recht!

hab übrigens heute von avis einen audi als mietwagen bekommen, hab ihn gleich zerlegt, ob da etwa bauteile drinnen sind, die nicht aus bayern kommen... ;-))) ICH HÖR JA SCHON AUF, NICHT SCHLAGEN!

;-)

es lebe die häresie!
 
Hallo Klaus,
nur in der Kenntnis der Historie zu Leica oder der Geschichte der SL/R-Kameras aus dem selben Haus werde ich mich kaum zum Kauf verleiten lassen. Da muß doch noch mehr dran sein.
Bei den R-Modellen bedarf es vermutlich einer gehörigen Portion Einfühlungsvermögen um nicht bei anderen Fabrikaten zu landen. Mir fällt da nicht viel ein. Vielleicht, daß man bei vielen Modellen die Sucherscheibe wechseln kann oder das helle Sucherbild. Das man auch ohne kiloschweres Handbuch, das immer dabei sein sollte weil man sonst nicht klar kommt ein selten benutztes Programm einzustellen, auskommt, weil alles schön übersichtlich ist. Daß man auch ohne Batteriestrom zur Not noch fotografieren kann, wobei der Stromverbrauch schon sehr gering ist. Ich kann mich schon garnicht mehr daran erinnern wann ich das letzte Mal in meine R8 neue Batterien einfüllte. Dies und die gerade in den letzten Jahren neu gerechneten oder neu konstruierten Objektive können verführerisch sein wenn genügend Kleingeld vorhanden ist.
Die im Zusammenhang mit Leica oft beschworenen betagten Besitzer, weil die haben ja das Geld, wechseln in meinem Umfeld auf Autofokus oder sogar Digitaltechnik. Ersteres weil die Augen für das Scharfstellen nicht mehr mitspielen, letzteres weil erstes greift und keine Scheuh vor dem PC besteht, und auch das vermeindlich leidige Filmgefummel entfällt. Da sind es dann eher jüngere Nutzer, die sich aus Qualitätsansprüche dem Haus Leica nähern.

Grüße aus HH. Sag mal, scheint am Bodensee fast immer die Sonne ? :)
Jörg
 
@Michael
bei der Linse hatte ich natürlich die Blende und das Federlaufwerk für die Belichtungszeit mit eingerechnet, :)

Gruß Jörg
 
Moin, Moin Jörg,

natürlich ist da mehr dran, Spass und vor allem Masochismus! Man muß sich ständig anhören, daß alle anderen doch so viel besser sind, und trotzdem bei der Leica bleiben :)

Nein, im Ernst, bei mir ist es wirklich der Spass an den tollen Teilen und der genialen Haptik. Und wie Du auch selber schreibst, für diese Teile braucht man kein HandBUCH, das geht auch so.

Na, jetzt gerade isses Dunkel, aber sie scheint wenigstens oft genug :)

Gruß vom nächtlichen Bodensee nach HH

Klaus
 
Nochmal zurück zur Frage, warum überhaupt Leica.
Ein Grund scheint mir der zu sein, dass die Frage überhaupt, und dann noch so herzhaft in einem Forum diskutiert werden kann. Leica polarisiert. Die Qualität von Leicas ist nicht derart einzigartig, daran kann es also nicht liegen. Im Gegensatz zu seinen direkten Konkurrenten konnte sich Leica aber langfristig im Markt etablieren und bringt es im Hochpreissegment auf ganz ansehnliche Stückzahlen. Was Leica sehr geschickt auszunützen versteht, ist ein gewisser Mythos, an dem stetig weitergearbeitet wird.
Damit hat Leica eigentlich sehr gute Karten in der Hand, was teure Männerspielzeuge betrifft. Dazu kommt ein wohl durchdachtes und trotzdem in sich zwiespältiges Programm, das viel Platz für Diskussionen bietet. Wie man ja in den Foren sieht...

Und trotzdem, für eine Alpa 11si mit KMS würde ich meine R6 sofort an den Nagel hängen. ;-)

ein Gruss aus der blauen Zentralschweiz
Oliver
 
Hallo Oliver,
hallo Klaus,
auch die Nikonleute und Cons. haben Spaß an Ihrer Las Vegas-Stimmung die Ihre Kameras ausstrahlen, 10 Bilder/s. super, Autofokus hört man nicht ist schon scharf bevor man durchgesehen hat, 47 Meßfelder die man individuell mit der Pupille ansteuernn kann, das ist schon was. Fragt sich wann so ein Ding ne eingebaute Kettensäge, Grill oder Kaffekocher hat. Sollte hoffentlich nicht mehr so lange dauern. Der Sommer kommt bald und das Fotografieren im Wald soll doch wieder Spaß machen.
Dann lieber elitär, mit dem Hang zum ewig Gestrigen, auf Gimmicks verzichten und Bilder machen, die man auch mit jeder anderen Kamera machen kann. Es ist dann doch eine Leica und ein bißchen stolz ist man dann auch. Und wenn man die technische Bildqualität noch ein wenig steigern will, macht man es mit der M, da kommen die Bilder noch ein wenig knackiger, von wegen Spiegelkasten und so.
Doch wenn einen so eine Alpa anlacht, warum sollte man(n) da nicht schwach werden in den Knien, ist doch legitim. Für mich stellt sich diese Frage nicht. Bei mir war es das Glück des Erbenden bei Leica gelandet zu sein, keine praktische oder sonstige Erwägung. Ich hab vor der SL2 auch nur die besagte Zeiss Ikon besessen und davor eine Braun Paxette von 1952 mit verschiedenen Wechselobjektiven. Mit der wurden von mir die ersten Bilder gemacht. Wer sich da über den Sucher der M mokiert sollte erst mal bei der Paxette durchsehen oder durch das Nadelöhr des Aufsteck-Wechselsuchers, da wird man genügsam. Na ja, gelebte Geschichte.

Leitz war schon immer teuer, auch damals in den Anfängen. Da hat man super teure Ferngläser für den betuchten Opernbesucher gebaut, und auch damals gab es schon Sonderserien und -auflagen. Ist also in der Tradition des Unternehmens nicht neues nur die Kontinuität des Erfolges, auch wenn es Zeiten gab, wo das Unternehmen am Abgrund stand. Das war aber eine falsche Unternehmerpolitik. Zu unser aller Glück wurde die M nicht aus dem Programm genommen, auf Wunsch des damaligen Canadaleiters. Dem Mann sollte ein Denkmal gesetzt werden, ist es doch derade diese Sparte, die den Laden am Laufen hält. Sowas nennt man dann wohl die Ironie der Geschichte. Doch so wie es ausschaut wird Leica weiter bestehen, auch wenn nicht jedes Teil in D gebaut wird, ich bin da guten Mutes.
Gruß Jörg
 
ihr lieben, lieber jörg,


leica polarisiert nicht mehr und nicht weniger als andere firmen, aber sicher ist es eine der emotionalsten marken, die es im kamerabereich gibt. dennoch teile ich die aussage nicht, dass die dinge, die nikon, canon etc. anbieten, nur nutzlose bells & whistles sind - wie ich schon weiter oben sagte: wäre ich sportfotograf oder pressefotograf, würde ich mich ehrlich gesagt ausschliesslich auf nikon oder canon verlassen, alleine wegen des services und der unterstützung für berufsfotografen, der höheren arbeitsgeschwindigkeit, der marktdurchdringung und der zuverlässigkeit. (okay, ich persönlich würde mich nur auf nikon verlassen...;-) - ich bin aber weder presse- noch sportfotograf, mache kaum noch tierfotos, fast nur noch reportagen, architektur, tests, people und mode. da brauche ich die "bells and whistles" eben nicht. das heisst nicht, dass ich leica kritiklos sehe, für mich persönlich bietet sie nach all den jahren und verschiedenen systemen im kleinbildbereich das beste werkzeug um das, was ich tun will oder muss, umzusetzen.

ich liebe meine leicas, speziell die m, und was oskar barnack verbunden hat, das soll kein mensch mehr trennen, aber dennoch: hätte ich andere anforderungen, hätte ich eine andere ausrüstung. so unemotional sehe ich das ehrlich gesagt.

und dann sehe ich es auch wieder emotional: denn ich könnte eben auch nicht mit "irgendeiner" kamera arbeiten, sondern stelle auch bestimmte anforderungen an haptik und design, die dann eben zu einer bestimmten funktionsweise führen. bei leica weiss ich, wozu welcher schalter gut ist, auch nach 70 rollen film am tag weiss ich das noch - bei canon, minolta und anderen weiss ich das vielleicht nicht mehr, weil mein kopf all die led's im sucher schon garnicht mehr verarbeiten kann. deswegen ist es für mich das ideale werkzeug.

weil ich die m6 blind bedienen kann und weil reportagen noch echter werden, wenn man mitten drin ist, deswegen liebe ich die m6.

der preis ist da nachrangig, hauptsache, das zeug ist robust und liefert optisch exzellente und druckfähige ergebnisse - und das gleichbleibend übber die gesamte objektivpalette! (es gibt tatsächlich hersteller mit farbbrüchen in ihren objektivserien!)

ich liebe die leica, weil sie leise und unauffällig ist und weil man mit einer m6 weniger menschenaufläufe verursacht als mit einer f5.

ich hasse die leica, weil ich nicht alles mit ihr machen kann, was ich muss - aber das ist natürlich nur ein scherz! ;-)

leica ist nicht elitär und nicht mit dem hang zum gestrigen, sondern, wie jede marke, für einen abgegrenzten käuferkreis gedacht, auf den man sich konzentriert. das ist gut so, denn das vermeidet kompromisse!

die aussage aber, "wer sich über den sucher..., soll erstmal..." ist für mich kein argument, denn das ist das "negerkinder"-argument: geht erstmal nach afrika, den kindern dort gehts noch viel schlechter. nun, die kinder in afrika sind schwächer, ärmer, deswegen muss man sich für sie einsetzen und für sie kämpfen. und nur, weil es dinge gibt, die NOCH SCHLECHTER sind, heisst das nicht, dass man die schlechten dinge kritiklos hinnehmen muss. es ist einfach für jeden eine persönliche entscheidung, ob man bereit ist, die dinge, die einem missfallen, in kauf zu nehmen und ab wann es unerträglich wird. über nikon habe ich mich dann einfach so lange aufgeregt, bis ich das system gewechselt habe - und bei hasselblad wars genauso, auch wenn viele sagen "boah, hasselblad, das ist doch das non-plus-ultra, wie kann man da wechseln?" - man kann. ganz einfach.

und so wie leica es sich eben von einem bestimmten kreis gefallen lassen muss, mit den nikons dieser welt verglichen zu werden, was die leistungsfähigkeit betrifft und eben nicht mit einer paxette, denn die entscheidung lautet ja nicht: M6 oder paxette, sondern eher R9-system mit hohen investitionen vs. EOS-1v mit hohen investitionen. das muss leica sich eben gefallen lassen, wenn leica noch ernst genommen werden will. so kann man eben auch seine entscheidung für oder gegen ein system treffen.

viele dinge, die du ansprichst, sind keine gimmicks, wenn man sie beruflich braucht. aus dem schloss des luxus-benutzers heraus zu diskutieren, ist nur dann legitim, wenn man sich diesen luxus auch leisten kann. (ist nicht böse und schon garnicht persönlich gemeint!)

nochmal: mir geht es hier nicht darum, leica oder jemandes meinung madig zu machen, ich habe oft genug erklärt, auch weiter oben, warum ich leica liebe und warum ich gewechselt habe. es geht mir nur darum, auch die schattenseiten eines systems etwas neutraler zu diskutieren und vielleicht hier eher mal herauszustellen, was leica-FOTOGRAFIE so besonders macht - denn das ist sie ja nun wirklich!

nichts für ungut und nicht böse gemeint!

per aspera ad astra...

vom michael
 
hallo Michael
erst dachte oh, hab ich da jemanden auf den Schlips getreten habe? Doch dann dachte ich, jeder zieht sich den Schuh an der ihm paßt, dies gilt auch für mich und ich nehme auch nichts krumm.
Offensichtlich hab ich mich mißverständlich ausgedrückt, tut mir leid, wenn es so war oder ist.
Ich mag die R (hab selbst eine 8, 4s und SL2) und natürlich meine M6. Ich mag das Design, besonders das der R8. Mir kommt das Konzept auf das Wesentliche sehr entgegen. Ich bin Hobby-Fotografierer und kein Berufsbelichter, da hätte ich als Handwerkszeug bestimmt ein anderes Fabrikat. Vielleicht aber auch nicht, da ich mich gerne auf der Straße "rumtreibe" gibt es neben einer kleinen Digitalen (geräuschlos) doch nur das Original, die M. Die Objektive sind Klasse und selbst die Linsen aus den 70ern erfüllen auch heute noch meine Ansprüche. Mein M 1,4/50 mit der Aufstecksonnenblende ist alt, doch selbst da mußte ich schon "Kritik" einstecken weil bei Konzertfotos die Lichter der Scheinwerfer zu scharf umrissen dargestellt werden. Eigentlich doch ein Qualitätsmerkmal. Übrigens meine Lieblingsbrennweite.
Mit der Liebe zum Produkt, doch mit einer kritischen Distanz rennst Du bei mir offene Türen ein, mag dies auch in meinem vorherigen Text nicht so ersichtlich sein. Doch stellt sich noch die Frage: Diskutieren wir über das Fabrikat im Allgemeinen oder Besonderen, also in der Unterscheidung zwischen privater und beruflicher Nutzung. Da sind doch schon Unterschiede eingetreten, die sich bei den Digitalkameras vermutlich wieder verwischen.
Bei genauerem Hinsehen kann man doch ab und zu eine Digileica unter den zahlreich vertretenen anderen D' s sehen. Und das läßt doch auch hoffen. Vielleicht findet ja auch die D 2 eine noch breitere Zustimmung mit ihrem Konzept. Zu wünschen wäre es.
den Befriff elitär wählte ich um eine Abgrenzung zur breiten Masse der übrigen Konsumermodelle herzustellen. Eine Abgrenzung ergibt sich allein schon durch den Preis.
Die japanischen Mitbewerber, oft auch Vorreiter technischer sinnvoller Weiterentwicklungen, versuchen natürlich mit allen Möglochkeiten Kunden an Land zu ziehen. Da kann aus finanziellen Gründen Leica nicht mithalten, ist ja hinlänglich bekannt. Eher ergeben sich daraus Kompromisse für Leica. Wer klamm ist auf der Naht kann innovativ keine großen Sprünge machen und hinkt eben immer etwas hinterher (ein gutes Beispiel ist da die Minolta X 700, mit ihrer TTL-Blitzmessung und wie lange hat es bei Leica gedauert bis es auch Leica möglich war? das meinte ich).
Damit kann ich leben, doch sei es nicht verschwiegen, hat mich aber trotzdem nicht davon abgehalten dem Produkt meiner Begierde die Treue zu halten und werde dies auch weiterhin tun.
In diesem Sinne ist auch an andere Stelle mein Hinweis auf die technischen Möglichkeiten der GF-Fotografen zu verstehen. Es gibt viel nützliches und sinnvolles doch kann ich ein aussagestarkes Bild auch mit einer Lochkamera machen, es kommt dann nur noch auf den Verwendungszweck an und das damit bestimmte Bereiche der Fotografie ausgeschlossen sind versteht sich von selbst. Auch der Berufsfotograf für die tägliche Berichterstattung kann dies nicht nutzen. Doch da sind wir dann wieder bei der Frage: sprechen wir den allgemeinen Bereich an oder den Part der wirtschaftllichen Notwendigkeit.
Gruß Jörg,
der hofft kein Öl ins Feuer geschüttet zu haben
 
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