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Warum überhaupt Leica?

hmmm, ich weiss nicht, statt valium empfehle ich vielmehr, einfach einen mac als garantiefall zu apple zu schicken...das ist ähnlich ermüdend. ;-)

aber, oliver, ich kann deine argumente ja nachvollziehen und ganz gewiss liegt vieles im argen. ich bereite zur zeit einen artikel über den verfall der deutschen fotoindustrie (wer kennt noch ihre namen?) vor - das einzige, was von dort kommt, ist jammern! mir ist ja auch klar, dass weder die wirtschaft noch die wettbewerbssituation rosig sind, aber das ist ja auch in diesem fall nicht von heute auf morgen entstanden, sondern durch die summe vieler faktoren, die sich über jahre hinwegzogen. darin enthalten sind so dinge wie mangel an leistungsbereitschaft und bräsigkeit ("uns gehts zu gut!"), mangel an visionen ("uns gehts doch JETZT gut!"), mangel an umsetzbarkeit von ideen ("wieso, die idee an sich ist doch gut!"), phlegma ("ist mir doch wurscht, mir gehts doch jetzt noch gut!") und so weiter. ich will jetzt nicht das wort reden von "die deutschen sind faul", denn das ist nicht per se so, genausowenig wie "die deutschen" an sich verblöden - auch wenn ich deine argumente und ansichten, was das fernsehen betrifft, durchaus teile. das, was du schreibst, ist sicherlich eine gute bestandsaufnahme, ich finde aber trotzdem, dass jeder die verdammte pflicht hat, dafür zu sorgen, dass sich was ändert, anstatt die hände in den schoss zu legen und zu sagen "staat, tu was", denn der staat wird nichts tun, wird immer mehr verkrusten, bis er irgendwann kollabiert. ich finde es aber gerade dann umso wichtiger, dass jeder einzelne das tut, was er tun kann und ich denke, dass es daran halt einfach fehlt. ich meine, dass uns weniger die verblödung durch das fernsehen schadet als die "privatisierung von problemen". damit meine ich, dass sich ganze gruppen nicht mehr für die probleme anderer interessieren (trifft hier politiker genauso wie das volk) und sich zudem mehr und mehr voneinander entfernen. und ehrlich gesagt, da nehme ich mich garnicht aus, gilt: durch mein voting bei DSDS kann ich was ändern, durch mein voting alle vier jahre halt nicht... (vielleicht sollte RTL-UFA einfach die nächste bundestagswahl ausrichten?) - das ist aber kein speziell deutsches problem, das kann man in vielen staaten beobachten. das alles ist jetzt überhaupt keine kritik an dir oder deinem standpunkt, den ich wie schon gesagt teile, sondern nur die fortsetzung des wutanfalls aus meiner letzten mail in ergänzung zu deiner...aber: ira furor brevis est, und deswegen sollten wir uns jetzt auch wieder um das thema mit dem "L" kümmern... ;-)))

in diesem sinne...

gutta cavat lapidem...etcetera... ;-)

liebe grüsse,

michael
 
Lieber Michael,

ganz meine Meinung: die nächste derartige Fernsehsendung sollte heissen: Deutschland sucht den Bundeskanzler. Oder wie wäre es mit: Deutschland sucht den klügsten Fotografen.... ;-)

Zurück zu unserem Lieblingsspielzeug. Deine Texte zeigen etwas, was auch irgendwie leicatypisch ist: Du denkst. Wer sich beim Schreiben die Mühe nimmt, erst zu denken und dann erst zu schreiben, der ist mit Leica zum Fotografieren sehr gut beraten.
Das ist ja auch irgendwie seltsam. Wenn Du die Texte hier so liest, dann trifft Du dauernd auf Leute, die von irgendeiner guten Kamera auf Leica umgestiegen sind. Bei allen konnte ich beobachten, dass sich ihre Art zu Fotografieren verändert hat. Jedenfalls behaupten das alle, und aus eigener Erfahrung habe ich keinen Grund, das zu bezweifeln.
Nun heisst es ja gerade auch hier im Forum dann gerne, dass es eigentlich gar nicht sosehr auf die Ausrüstung ankomme. Dieser Satz stimmt, und stimmt halt doch nicht. Ich wage zu behaupten, dass zumindest zum sehen lernen eine gute Ausrüstung das A und O ist. Hat man Glück, Talent und etwas gelernt, dann kann man danach wahrscheinlich aus jeder Kamera etwas machen. Natürlich gibt es immer einige Ausnahmetalente, denen der richtige Blick schon in die Wiege gelegt wurde, aber ich kenne leider keines davon persönlich. Hier im Forum aber hat es sehr viele hochmotivierte Fotografen, die, wie die Beiträge hier zeigen, nicht müde werden, sich durch die Qualität ihrer Ausrüstung provozieren zu lassen. Dieses Phänomen kenne ich sonst nur noch in schwächerer Form von der Marke, von der die meisten nach hierher umgestiegen sind.

Abschliessend mein Schlusswort zu meiner "Gesellschafts- bzw. TV-Kritik":
sunt lacrimae rerum...

ein Gruss von Naturprodukte liebenden
Oliver
 
hallo oliver,

ooh, soviele blumen, da hätte ich wohl früher mal in das forum kommen sollen. vielen dank dafür, ich kann das aber auch nur an dich zurückgeben! ;-)

@alle:
habs endlich geschafft: also: nikon hat 1971 auf der PHOTEXPO in chicago ein 2,7 kilo schweres 80mm AF-objektiv vorgestellt. wer an einer beschreibung interesse hat, sollte mir dies am besten kurz mitteilen, der artikel ist ziemlich gross geraten (1,5 MB als PDF), deswegen verschicke ich ihn lieber auf anfrage.

liebe grüsse derweil,

per aspera ad astra,

der michael
 
Was soll ich da noch sagen....ausser, dass ich schon immer ein Blumenkind war... ;-)
Blumen zählen zu meinen Lieblingsmotiven. Also nur her damit, mein 60er Makro wartet nur darauf.

Wer durch Michaels Beschreibung dieses 80er AF jetzt das Gefühl hat, Nikon hätte einen seltsamen Humor, hatte wahrscheinlich noch nie das 70-180er APO-Elmarit in den Fingern. Das Gerät wiegt auch beinahe zwei Kilo, entschädigt aber wenigstens durch eine einmalige Bildqualität. Und irgendwie trifft ein ganz anders gemeinter Satz von Michael auffällig auf das APO zu: "der Artikel ist ziemlich gross geraten". Vielleicht bin ich aber auch etwas verwöhnt vom alten Angenieux 2,8 45-90er... Klar, dass sowas heute kein professioneller Masstab mehr ist, aber für einen "beherzten Amateur" wie mich ist, was für meinen Vater unerschwinglich war, noch lange gut genug.

ein fröhlicher Gruss vom Rand

"ein fiddl Fund Wurbl und ein Harbsch mit Schronk und Borsz"

Oliver
 
hallo zusammen,

nach einer woche abstinenz wegen zwangs-stil-liferitis mit der fachkamera im studio freue ich mich darauf, die ersten frühlingsboten, frühlingsgefühle und vorwitzigen pflanzen mit meiner leica zu erhaschen. übrigens, klaus, hab ich wahrscheinlich einiges für meine "muckis" über die woche getan - wie im fitness-STUDIO ist aber auch im STUDIO die luft ähnlich mies (und manchmal auch dick... ;-) - insofern folgt nun ein wochenende mit "kontemplativer entspannung" und ohne rechnen (wie war das gleich mit scheimpflug? und verzerrung? verschwenk...grübel!), mit, wie es ernst haas mal sagte "fühlen des motivs, hineinkriechen!" ;-)

in diesem sinne,

sine ira et STUDIO... ;-)))

der michael
 
Hallo Michael,

ich weiss wiedermal, warum ich professionelle Fotografen nicht beneide. Gib mir eine Fachkamera in die Finger und zähle die Sekunden, bis ich damit aus dem Studio verschwunden wäre.... :)
Und dann dürfte ich das Ding noch einfach so nach Augenmass anwenden, ohne mich zu verzerren oder einen Scheimp fliegen zu lassen.
Ich kenne etliche Elektriker, die bei sich zuhause nur nackte Glühbirnen an Drähten hängen haben. Darum Hut ab, wenn Du Dich nach einer Woche intensiven Pflichtfotografierens in der Freizeit erst recht noch dafür begeistern kannst. Da habe ich es schon bedeutend einfacher...

il mondo è pieno di coglioni !

Oliver, der Schlaatz von Kölliken
 
Hallo Klaus,

schön dich wieder bei uns zu haben. Wir haben dich schon ein wenig vermisst. Wir hoffen, dass du jetzt wieder der Alte bist.

Herzliche Grüße von
Jochen
 
Hallo Zusammen,

Hallo Klaus, "genesen" klingt gut, ich denke, wir alle drücken die Daumen, dass du wieder richtig fit wirst! Alles Gute dafür jedenfalls auch von mir.

Was die Fachkamera betrifft: ich habe bei mir das Gefühl gehabt, dass die Fachkamera mich persönlich von vielen Fesseln befreit hat, so wie die Leica auch, allerdings auf eine andere Art. Ich verstehe jeden, der sagt: Fachkamera, zuviel gefummel, das ist nix für mich. Dennoch möchte ich kurz eine Geschichte erzählen, um zu verdeutlichen, was ich mit „befreien“ meine.

Ich begann sehr früh in meinem Leben auch klassische Musik zu hören, hauptsächlich Bach, Beethoven, Mozart – also eher „leicht verträgliche Kost“ (das Requiem von Mozart war schliesslich nicht dabei!). Ich hab so mit 10 Jahren angefangen, diese Art der Musik gut zu finden. Dann kamen irgendwann die Mädchen ins Spiel und all diese Parties, zwar hörte ich noch immer Bach, Beethoven, Mozart, aber ich hörte es eben so, wie man eben Musik im Hintegrund hört, nicht bewusst eben. Es schlichen sich die Popmusik, die Rockmusik, dazwischen und ich vergaß nach und nach die klassische. Dann, als ich so etwa 20 war, lag ich in der Badewanne und hörte zufällig im Radio ein Stück in einer Art, wie ich es noch nie vorher gehört hatte. Es war das Klavierkonzert von Arnold Schönberg, und auch wenn es mir nicht wirklich gefiel, so berührte es mich doch auf eine ganz eigenartige Weise. Es wühlte mich auf. So etwas hatte ich vorher noch nie gehört! Ich begann mich wieder, mit Musik zu beschäftigen, hörte die „Neue Wiener Schule“ rauf und runter, versuchte, Zugang zu dieser Musik zu finden. Ich drang tiefer und tiefer in die Musik des 20. Jahrhunderts vor, wurde infiziert von Strawinsky, berauscht von Bartok und so fort. So ging das eine Weile, bis mir aus heiterem Himmel eine meiner Beethoven-CDs in die Hand fiel. Ich hörte zum ersten Mal seit vielleicht vielen Jahren eine Sinfonie von vorne bis hinten durch und es war wunderbar. Es war so, als hätten die Gevattern Schönberg und Co. mein Ohr gereinigt und mein Gehirn durchgeblasen: ICH HÖRTE NEU! Ich hatte das Gefühl, diesen Beethoven hatte ich noch nie gehört.

So ist es auch mit der Leica und der Fachkamera bei mir gewesen. In dieser Metapher ist die Fachkamera durch die „Neue Wiener Schule“ repräsentiert, die mich zwang – und immer noch zwingt – mich mit den fachlichen Dingen und den Grundlagen eines Motivs auseinanderzusetzen, habe durch sie neu sehen gelernt, die Leica habe ich hingegen neu entdeckt, neu schätzen gelernt wie Beethoven, obwohl sie immer da war.

Der grossartige Ernst Haas hat einmal zu seinen Schülern gesagt: „Sagt mir, welche Musik Ihr hört, dann sage ich Euch, wie Ihr fotografiert. Die Musik ist der Zugang zu Seele, sie geht direkt hinein – und so sollt Ihr auch fotografieren“. Sic!

Verzichten möchte ich aber weder auf Alban Berg, noch auf Bartók, noch auf Beethoven, noch auf Bach – und auch nicht auf Rock- und Popmusik! Quod libet!

In diesem Sinne, die besten Grüsse an Euch alle...

Der Michael
 
hallo,
die community schreibt hier ja ein online-tagebuch und einige scheinen noch das kleine latinum zu pflegen...
die thematik für diese rubrik liegt eigentlich doch woanders oder?

also: zum aufheizen:
1) wer eine <spiegelreflex> sucht, der ist mit der vectis und 22-80 bestens bedient. die camera ist völlig unterbewertet.
2) meine nikon f5 streikte niemals und gegen die festbrennweiten habe ich für meinen rahmen 24-180 nichts einzuwenden. ich kenne keine camera die sw-filme (ja, auch diese) so schön printet; die messcharakteristik ist genial. dazu bracketing, wer möchte, und dann gelingt auch das zonensystem, sofern man selbst entwickelt.
3) meine m6 von 1984 war noch nicht zur wartung! und ist einwandfrei, gleichwohl bevorzuge ich die m3, die mich seit jahrzehnten nicht täuscht.

ich liess mein 90er (canada) in solms überprüfen, da der blendenring zu leicht ging.
400 euri - 4 monate - anschliessend durfte ich das harz der greiftücher (?) wegputzen.
1970 hätte leitz sich für den zu leichtgängigen blendenring entschuldigt und kostenlos nachgebessert. (...passa tempo al cembalo...)

übrigens neben rollei eine der ersten firmen für outsourcing, dh billige arbeitsplätze in canada und portugal, ist heute wieder seit langem modern.

empfehle einen blick auf die englische fotogalerie: dort wird anders diskutiert und vor allem laufend fotografiert, während man hierzulande immer à la stiftung w---test und dann noch bei sandstürmen und polarkälte mit seinen cameras beschäftigt ist.

empfehle zweitens die damen zu fördern.

gruss
peter
 
@vergil49
Mit dem Latein scheinst Du es auch zu haben wenn man Dein Pseudo anschaut.
Das Kompliment für das englische Leica Forum freut mich, ich selber schätze es überaus und zeige meine Fotos dort mit Gewinn.
All dies aber nur nebenbei - was mich wirklich interessiert ist, wie Du Dir vorstellst, dass man Damen fördern soll?
Gruss
Christoph
 
Hallo,ihr alle im Forum

@Klaus, wenn auch etwas verspätet: Gute Besserung, oder bist Du schon über'n Berg? (was hattest Du eigentlich?, hab' ich was überlesen?)

@Michael,
Dein Beitrag "von Fesseln befreit" fesselt mich regelrecht.
Was wohl Ernst Haas dazu sagen würde, dass ich praktisch nur noch Blues (in allen Stilrichtungen) höre? Bei der zeitgenössischen Musik geht's mir ähnlich , wie bei der Fototechnik:ich fühl mich ein wenig ver..scht! Es wird nur noch gecastet (neudeutsch as its best) und gecovert.

Mit moderner Elektronik hab' ich auch meine Probleme, nicht mit der Technik an sich, sondern dass mir von allen Seiten erzählt wird , man kann den technischen Fortschritt nicht aufhalten, als wäre der ein Naturgesetz. Nein, der wird immer noch von Menschen vorangetrieben!
Und diese Menschen tun das mit bestimmten Absichten.Ich will mich jetzt nicht als Technikfeind outen (viele Neuerungen sind ja auch durchaus praktisch und sinnvoll- siehe unser Diskurs via Datenleitung). Mir geht's viel mehr darum, dass ich mich allmählich von diesen Technokraten getrieben fühle, wir alle müssen in immer kürzeren Intervallen immer neue Techniken lernen und anwenden wenn wir den Anschluss nicht verlieren wollen (so wird's uns jedenfalls suggeriert).Wir machen uns zu Knechten unserer eigenen Verspieltheit! Es geht doch schon lange nicht mehr darum, einen bestehenden Ist-Zustand zu verbessern oder weiter zu entwickeln, sondern nur noch um's Neumachen an sich und möglichst inkompatibel zu vorhandenem- nix Evolution, Revolution!! am besten jeden Tag 'ne neue.

So,und all jenen Menschen die immer sagen, dass das Bild zählt und nicht die Technik mit der es aufgenommen wurde, möchte ich mal widersprechen.
In unserer Zeit, in der praktisch alle Motive schon mal fotografiert wurden, ist es für mich schon ein gehöriger Unterschied, welcher Technik ich mich bediene: modern,digital,inflationär (wer will diese "schnellen" Bilder eigentlich noch anschauen?) oder "langsam",suchend,ringend, analog, für mich ist es einfach auch 'ne Frage der Weltanschauung. Unsere Bilder können ja leider nicht mehr allzu viele Menschen (die an Fotografie sonst kein Interesse haben) beeindrucken, weil wir alle viel zu viel davon "ertragen" müssen, deswegen will ich mich um so mehr mit dem Objekt auseinandersetzen. Das gelingt mir mit herkömmlicher Technologie einfach besser, weil mich das Ergebnis sofort und unwiederbringlich bestraft, wenn ich mich gehenlasse und alle Automatiken verleiten dazu!

Das musste ich einfach mal sagen, ich hoffe es war nicht zu lang.
Es muss auch niemand meiner Meinung sein.

Grüße, vom gerne rückständigen Puristen

Stefan
 
Hallo Peter,

schön, dass Du uns einheizen willst,aber mit Deinen Kommentaren kannst Du mich "schwerfälligen" Schwaben nicht aus der Reserve locken.
Ich finde, diese Beiträge passen doch ganz gut zur Überschrift: "Warum Leica/Leitz?".

Englisches Forum? Der Tellerrand, Du weisst schon?

Also mir gefällts in diesem Forum, es unterscheidet sich wohltuend von anderen Foren, in den ich schon zu Gast war. Endlich mal keine Rechthaberei und Besserwisserei, jede(r) kann seine Meinung äussern, ohne bei nichtgefallen mit wüsten Verbalattacken rechnen zu müssen. Aber vielleicht ist das auch nur ein Problem deutschsprachiger Foren?

Zu Deinen Erfahrungen mit dem Leica Kundendienst, Du hast recht, ist ganz schön teuer und es dauert ewig. Hatte mal 'ne M4-P zur Überholung dort, dafür kann man schon mal in Kurzurlaub, danach war's aber dann in Ordnung. Bei Nikon ging's mir da nicht so gut, aber lassen wir das, sonst geht mir heute noch der Hut hoch.

Grüße
Stefan

P.S.(fast) ständig fotografieren tu' ich auch,aber das einscannen ist eine ganz eigene Disziplin.
 
Hallo Oliver, hallo Michael!
Ich habe jetzt Eure Beiträge seit einiger Zeit kommentarlos und genußvoll verfolgt. Ich habe das erste Mal laut gelacht, als ich den Beitrag von Oliver sah, der sich fragte, ob er als "Entefahrer" seinen Porsche für ein Vario von Leica verkaufen müsste. ;-) Ich habe zustimmend genickt, als ich den ersten Beitrag in dieser Themenrunde von Michael las. Und das Schönste: Es blieb auch im Fortgang der Beiträge so. Man hatte und hat es hier eben nicht mit tumben Beiträgen zu tun. Man(n) fühlt sich verstanden und zuhause. Und dafür danke ich Euch allen! (Nur frage ich mich, warum es hier keine Frauen gibt.... Haben wir die alle verscheucht?)
@ Peter
Die Entwicklung der Diskussionsbeiträge resp. deren Aspekte war(en) für mich absolut stringent und dem Oberthema angemessen!

P.S.: Ich bin mir sicher, hier gibt es sogar Leute, die das grosse Latinum haben.
 
Hallo Zusammen,

ohweia, schon wieder soviele Dinge, die ich schreiben wollte. Wo fang ich blos an?

@Latinum: hab sogar das ganz grosse Latinum, indem ich bis zur 13. Klasse auch 15 Jahre gebraucht habe, vorallem wegen meiner Liebe und Begabung für Latein...damals! ;-))

@Frauenförderung:
Bei Leica ist man dem Thema schon näher gekommen, immerhin gibt es eine M7 (?) in HERMES-Edition, ich kenne einige Personen in meiner Umgebung, für die alleine dies ein Anreiz wäre. Zudem: Leica gehört zum LVMH-Konzern, also all die schönen Marken...aber lassen wir das, da es ohnehin nicht ernst gemeint war.

Also Frauenförderung: wie sollte das passieren hier im Forum? Mit einer Quote? Abgesehen davon, dass es viele geniale Fotografinnen gibt und gab (Freund, Cunningham, Leibowitz...), denke ich, dass das Problem an einer anderen Stelle zu suchen ist. Im Gegensatz zu Frauen sind Männer deutlich technokratischer, das heisst, mehr Männer als Frauen haben den Drang, den fachlichen Mangel mit „mehr Gerät“ totzurüsten als ihre Intuition und Kreativität zu schulen. Frauen sind da deutlich eher bereit, sich auf Experimente einzulassen. Das ist einfach eine andere Herangehensweise, ich denke aber, dass die letztlich zu besseren Ergebnissen führt, auch wenn sie härter ist. Wir hatten das ja schonmal diskutiert in diesem Forum, von wegen „Biomotor“ etc. Wer liest den all die Zeitungen mit Titeln wie „Auto Motor Sport“ und spricht über PS, Drehmoment und ähnlichen Kram und vergleicht damit seinen „na Ihr wisst schon was“? Das sind doch Männer! Das heisst ja nicht, dass Männer die besseren Autofahrer, Fotografen, was auch immer sind, sondern sie graben sich halt lieber in technische Details ein, während, so scheint mir, Frauen eher die praktische und kreative Seite an den Dingen suchen, eher den „Werkzeugcharakter“ ausloten, als die „Dinge an sich“ toll finden. Auf die Fotografie bezogen: die meisten Foren drehen sich um die Diskussion, ob das neue Helior 1:1,4/80mm von Klickon mit 2763723 Linienpaaren und Velvia besser ist als das alte Helior-S 1:1,41/79mm mit 2763722 LP Auflösung und ähnliches, aber mal ernsthaft, abgesehen davon, dass das für die bildhafte Fotografie meist schwachsinnig ist, WEN interessiert das denn wirklich?

Ehrlich gesagt, bei mir ging das lange Jahre so, dass ich dachte, ich könnte durch ein „Mehr an Ausrüstung“ meine fachlichen und kreativen Mängel kompensieren. Alles Schwachsinn! Alllerdings musste ich dazu erst mehrere Jahresproduktionen von Nikon aufkaufen! „Sehen gelernt“ habe ich erst später, siehe mein letztes Posting.

Ich denke also, Frauen werden sich eher selten in diese Foren verirren, weil sie möglicherweise Technik anders sehen als „wir Männer“ sie sehen. Und zudem habe ich von Frauen gehört, dass sie der Umgangston in einigen Foren auch wirklich abstösst! Eine Aussage, die ich absolut teilen kann.

@Stefan: <lach> Nur Blues? Vielleicht hätte Ernst Haas gesagt: Nimm einen Schwarzweiss-Film und fotografiere das Wesen der Menschen, das Erdige...aber ehrlich gesagt: ich weiss nicht, was er gesagt hätte. Es spielt auch keine Rolle, denn ich denke, dass es wichtig ist zu fotografieren, was man fühlt und nicht das, was man sieht! Ich weiss nicht, wie’s dir geht: für mich ist Musik ganz entscheidend dafür, wie der Tag beginnt, weitergeht, wie meine Arbeiten werden, ja sogar, wie ich Auto fahre! (Der Maler David Hockney hat mal gesagt, er überlege sich immer ganz genau, welche Musik er während der Fahrt mit dem Auto hören wolle, das sei für ihn ganz elementar und auch die Länge der Musik mache er von der Länge der Fahrt abhängig...) Ich glaube, wenn ich Blues hören würde, würde ich, ähnlich wie bei Jazz, am liebsten mit einer alten Rolleiflex fotografieren oder einer Graflex oder eben eine Leica, in Schwarzweiss, etwas rauchige Bilder produzierend, und mein Lieblingsfilm wäre dann Tri-X ;-)))))

Und übrigens: Puristen sind nicht rückständig, jedenfalls nicht „per se“ – sie kennen halt meist nur die Dinge im Innersten besser und oft ERKENNEN sie auch besser...

Nur noch zur Aussage: Alle Bilder sind schonmal gemacht worden! Das glaube ich nicht, sonst gäbe es keinen Fortschritt im Sehen, Denken und Erkennen. Vielleicht sind alle Objekte schonmal fotografiert worden, aber nicht die Details, nicht alles Sichtweisen, nicht die Seele des Objekts, vielleicht, weil noch kein Fotograf in das Innerste eines Objekts hineingekrochen ist, sondern alle nur das Objekt als Objekt sehen. Ein guter Trick das zu testen ist übrigens dieser: Nehmt Eure Lieblingskamera mit EINEM Objektiv und nehmt Euch einen Stadtplan. Steckt dann ein Feld ab (zum Beispiel: zwei Strassen weit) und geht raus zum fotografieren! Das ist die Umgebung, die Ihr am besten kennt! Da könnt Ihr die Kreativität schulen und staunen, was es da alles zu sehen gibt! Ich zwinge mich seit einiger Zeit, dies regelmäßig zu tun und ich muss sagen: ES HILFT!!!!

In diesem Sinne: gut Licht!

;-) Beste Grüsse aus Frankfurt am Main, wo’s zum Glück keinen Hardcore-Karneval gibt

vom Michael


PS: Peter: Vielen Dank für die netten Komplimente, aber ich kann das nur an ALLE HIER weitergeben, es macht WIRKLICH Spaß hier! Gerade, weil es NICHT nur um Linienpaare geht! ;-)
 
Hallo Michael,
wusste ich's doch: Noch einer mit nem grossen Latinum! ;-)
Deine Vermutungen hinsichtlich der Abstinenz der Frauen kann ich nur bestätigen. Frauen sind anders. Ich weiß es aus eigener Anschauung. Sie interessieren sich für die Technik nur soweit unbedingt nötig und fotografieren dann lieber, was ihre Sinne berührt. Trotzdem können auch wir Männer manchmal Weichen stellen. Als meine jetzige Freundin mit dem Fotografieren anfangen wollte und ganz stolz mit ner "Monster-AF-EOS Schlagmichtot"nach Hause kam, die man ihr im Fotoladen als Schnäppchen und "ideale Kamera" angedreht hatte, habe ich sie gefragt, ob sie Bedienungsanleitungen studieren oder das Fotografieren lernen will. Sie wollte es lernen. Deshalb brachten wir am nächsten Tag diesen Modequatsch zurück und ich kaufte ihr bei Ebay eine Canon FTb, die aussah wie neu. Eine Kamera mit Selektivmessung, Nachführzeiger, manueller Zeit - und Blendeneinstellung, Spiegelvorauslösung. Fertig. Anhand dieses alten Schätzchens hat sie schnell das Verhältnis zwischen Belichtungszeit und Blende kapiert, misst wie ein Profi helle und dunkle Elemente im Bild an, bildet Mittelwerte und "fotografiert". Ganz bedächtig und bewußt. Jetzt, nachdem die Aufnahmen von der technischen Seite her gelingen, interessiert sie nur noch eins: Gute Bilder! Das Faszinosum "Perfektion, Purismus, Technik" entzieht sich der weiblichen Gefühlswelt ganz offensichtlich. Ums mal in der Sprache der Werbung auszudrücken: Während in Villa Bajo noch Testberichte gelesen werden, wird in Villa Riva längst fotografiert. Klar, dass das der Ort ist, wo die Frauen wohnen! ;o)
Einen schönen Gruß aus Berlin, wo ein stahlblauer Himmel zum Rausgehen animiert.
 
--> damen: mal eine fed in die hand geben und an die sucherkamera gewöhnen (sind alle spiegelreflex geübt); dann lernen sie sehr schnell mit dem selen-belichtungsmesser, dass die messung kein wunder ist und die skalen eigentlich eine art rechenschieber darstellen.

--> englische foren: man ist open minded und fotografiert eben. (sah ich nicht die peking-fotos dort?) - ausserdem gibt es dort ein beginners corner

wir werden also demnächst einige berlinische fotos sehen?
 
Hallo Peters, ;-)

@pvenus: ich könnte natürlich jetzt gehässig sein und sagen, dass man mit den Canon EOSen ohnehin nicht fotografieren kann, weil man ständig irgendwelche knöpfchen suchen muss, deren belegung man vergessen hat und man deswegen ständig die anleitung mit sich herumtragen muss - aber das stimmt natürlich nicht, weil ich a) nicht gehässig bin und das b) nur der neidzerfressene kommentar eines ex-nikon-fotografen ist ;-))) aber ganz im ernst: ich glaube wirklich, dass du deiner freundin einen riesengefallen getan hast, ihr die grundlagen so nahezubringen (ich hab meiner exfreundin mal ne nikon fg geschenkt, da konnte sie mit programmautomatik anfangen, sich dann vorarbeiten und meine objektive mitnutzen), und ähnlich wie deine freundin hatte sie den "dreh" mit den werten schnell raus. kaum wusste sie dies, war sie weg, die fg auch, und mit ihr die werte...naja, lassen wir das, ist ja auch schon länger her ;-)

@vergil49: ich verstehe den ansatz mit der fed nicht (und auch nicht mit dem selen-beli), denn erstens habe ich die erfahrung gemacht, dass es leichter für anfänger ist, eine slr zu benutzen und zweitens ist es doch wurscht, womit der beli arbeitet, hauptsache, er geht genau (womit selen-belis manchmal so ihre probleme haben, aber das ist ein anderes thema). also ich würde den ansatz: einfache nachführ-slr für einen anfänger vorziehen. oder eben eine, wo man schrittweise lernen kann.

aber, ganz nebenbei: da dies ein leica-forum ist, ist das alles, was ich geschrieben habe, nur mist. NATÜRLICH schenken wir unseren liebsten zum üben gerne eine M4, oder eine M6 oder eine SL2MOT (trainiert auch gleich den oberarm und nicht nur das oberstübchen...), idealerweise immer natürlich mit dem 50mm Summilux dazu...hihihi...oder natürlich die HERMES-edition von leica, das ist auch noch gut fürs auge, entlastet auch von der sorge, wo man all das viele geld investieren sollte... ;-)

aus dem hochnebelbedecktem frankfurt grüsst euch,

der sich heute mit einem artikel über sucherkameras quälende

michael
 
Guten Abend, Peter!
Es wird sicher Beiträge in der Galerie von mir geben. Mal schauen, wann ich Zeit zum Durchstöbern meines Archivs und zum Selektieren finde.
Gruß von Peter, open minded ;-)
 
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