tante_ilse
Läuft öfters hier vorbei
Hallo zusammen,
also zuerst einmal möchte ich ja mal ganz herzlich ablachen. Aus gutem Grund, habe ich doch diese Woche einen alten Nikkormat EL für meinen neunjährigen Sohn gekauft. Objektive habe ich noch einige aus vergangenen Nikontagen.
Dann möchte auch ich noch meinen Senf zum Thema Bilder, die es noch nie gab, abgeben. Ob wir es wollen oder nicht, zu den drei Dimensionen, die wir auf Film bannen, gesellt sich immer noch eine vierte: die Zeit. Eine Fähigkeit meiner Lieblingsfotografen ist es, diese als bildnerisches Element so diskret einzuarbeiten, dass das Bild dann eben den sog. Zeitgeist atmet. Zeitgeist ist aber eine sehr vielschichtige Angelegenheit, die sich wider Erwarten auch über den Umweg der Technik ins Bild schleicht. Wer kennt beispielsweise nicht all die typischen Fisheyebilder aus den Siebzigern ?
Irgendwie ist es seltsam, dass hier kaum je eine Frau auftaucht. Am Umgangston kann es wohl kaum liegen. Könnte es sein, dass Frauen sich generell weniger in Foren tummeln ? Oder ganz einfach genrell weniger Zeit vor dem PC verlöffeln ?
Wenn ich richtig verstanden habe, betrachtet Ihr das intuitive Arbeiten als eher weibliche Vorgehensweise, während Männer eher zur technischen Auseinandersetzung neigen. Wie wäre es, wenn man beide Arbeitsweisen zu ihrem Vorteil miteinander verknüpfen würde ? Ich habe mir in den letzten Tagen etliche Gedanken zum Thema Bild gemacht und bin zum Schluss gekommen, dass es eigentlich keine ungeeigneten Motive gibt. Man kann jedem Motiv ein sehenswertes Bild abgewinnen, die Kunst liegt darin, die jeweilige Aussage des Ortes ins Bild umzusetzen. Um den bildnerischen Teil der Aufgabe umzusetzen ist Intuition Voraussetzung. Um dies in allen Möglichkeiten des gegebenen Systems tun zu können, ist profunde technische Kenntnis ebenfalls unumgänglich. Wissen ist ein Werkzeug wie jedes andere auch, und es kann genauso intuitiv angewendet werden.
Verzichtet man auf einen Teil davon, so ist es, wie wenn man aus einem Aquarellkasten einzelne Farbtöne entfernt.
Die Motivauswahl bereitet mir heute keine Sorge mehr. Ich habe mir das Ziel gesetzt, mit sehr wenig sehr viel zu sagen. Dafür genügt mir eigentlich schon ein Objekt, oder besser zwei, von wegen der Spannung. Nehmen wir beispielsweise ein Glas Milch und einen Handschuh. Ich möchte gar nicht wissen, auf wieviele Arten man diese abbilden könnte, und wieviele verschiedene unterschwellige Bildaussagen damit möglich wären.
Ach ja, und mit meinem Latein bin ich sozusagen am Ende. Ich spreche sechs lebende europäische Sprachen, aber meine Lateinbemühungen wurden sozusagen im Keim erstickt. So muss ich mir mein Latein immer zusammenreimen, was dank mehrerer moderner lateinischer Sprachen gerade noch gutgeht.
ein Gruss vom quicklebendigen
Oliver
also zuerst einmal möchte ich ja mal ganz herzlich ablachen. Aus gutem Grund, habe ich doch diese Woche einen alten Nikkormat EL für meinen neunjährigen Sohn gekauft. Objektive habe ich noch einige aus vergangenen Nikontagen.
Dann möchte auch ich noch meinen Senf zum Thema Bilder, die es noch nie gab, abgeben. Ob wir es wollen oder nicht, zu den drei Dimensionen, die wir auf Film bannen, gesellt sich immer noch eine vierte: die Zeit. Eine Fähigkeit meiner Lieblingsfotografen ist es, diese als bildnerisches Element so diskret einzuarbeiten, dass das Bild dann eben den sog. Zeitgeist atmet. Zeitgeist ist aber eine sehr vielschichtige Angelegenheit, die sich wider Erwarten auch über den Umweg der Technik ins Bild schleicht. Wer kennt beispielsweise nicht all die typischen Fisheyebilder aus den Siebzigern ?
Irgendwie ist es seltsam, dass hier kaum je eine Frau auftaucht. Am Umgangston kann es wohl kaum liegen. Könnte es sein, dass Frauen sich generell weniger in Foren tummeln ? Oder ganz einfach genrell weniger Zeit vor dem PC verlöffeln ?
Wenn ich richtig verstanden habe, betrachtet Ihr das intuitive Arbeiten als eher weibliche Vorgehensweise, während Männer eher zur technischen Auseinandersetzung neigen. Wie wäre es, wenn man beide Arbeitsweisen zu ihrem Vorteil miteinander verknüpfen würde ? Ich habe mir in den letzten Tagen etliche Gedanken zum Thema Bild gemacht und bin zum Schluss gekommen, dass es eigentlich keine ungeeigneten Motive gibt. Man kann jedem Motiv ein sehenswertes Bild abgewinnen, die Kunst liegt darin, die jeweilige Aussage des Ortes ins Bild umzusetzen. Um den bildnerischen Teil der Aufgabe umzusetzen ist Intuition Voraussetzung. Um dies in allen Möglichkeiten des gegebenen Systems tun zu können, ist profunde technische Kenntnis ebenfalls unumgänglich. Wissen ist ein Werkzeug wie jedes andere auch, und es kann genauso intuitiv angewendet werden.
Verzichtet man auf einen Teil davon, so ist es, wie wenn man aus einem Aquarellkasten einzelne Farbtöne entfernt.
Die Motivauswahl bereitet mir heute keine Sorge mehr. Ich habe mir das Ziel gesetzt, mit sehr wenig sehr viel zu sagen. Dafür genügt mir eigentlich schon ein Objekt, oder besser zwei, von wegen der Spannung. Nehmen wir beispielsweise ein Glas Milch und einen Handschuh. Ich möchte gar nicht wissen, auf wieviele Arten man diese abbilden könnte, und wieviele verschiedene unterschwellige Bildaussagen damit möglich wären.
Ach ja, und mit meinem Latein bin ich sozusagen am Ende. Ich spreche sechs lebende europäische Sprachen, aber meine Lateinbemühungen wurden sozusagen im Keim erstickt. So muss ich mir mein Latein immer zusammenreimen, was dank mehrerer moderner lateinischer Sprachen gerade noch gutgeht.
ein Gruss vom quicklebendigen
Oliver